Ansage an den Kader: Fortuna-Coach heizt Konkurrenzkampf an

Ansage an gesamten KaderFortuna-Coach Thioune heizt den Konkurrenzkampf an

Daniel Thioune lächelt nach einem Sieg von Fortuna Düsseldorf. — Copyright: IMAGO/Moritz Müller
Daniel Thioune, hier am 29. Juli 2023 nach der geglückten Heim-Premiere von Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC.

Vor dem dritten Spieltag gegen den SC Paderborn 07 hat Fortuna-Coach Daniel Thioune ein echtes Luxusproblem.

17.08.2023, 19:25

Die Vorfreude auf das bevorstehende Heimspiel von Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn 07 ist im Rheinland förmlich spürbar. Etwa 30.000 Fans werden am Samstag (19. August, 13.00 Uhr) in der Merkur-Spiel-Arena erwartet.

Nach dem 1:0-Heimspielsieg gegen Hertha BSC ist der Anspruch bei den Fans gewachsen. Dabei sind die Erinnerungen der Düsseldorfer an das bisher letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams nicht unbedingt positiv.

Fortuna Düsseldorf: Trainerteam hat ein Luxusproblem

Mit einer 1:4-Niederlage (3. Februar 2023) hatte Fortuna sich in der vergangenen Saison beim SCP „verprügeln lassen“, so der Düsseldorfer Trainer Daniel Thioune nach der Partie. Zwar konnte Paderborn zum Start der neuen Spielzeit nur einen mickrigen Punkt einfahren, dennoch ist Thioune auf der Hut.

„Wer Paderborns Trainer Lukas Kwasniok kennt, weiß, der will natürlich nach diesem vermeintlich schwächeren Saisonstart (…) zeigen, dass er ähnlich wie im Rückspiel der vergangenen Saison mit uns spielen kann und uns auf fußballerischer Ebene auch durch die Manege ziehen will“, warnt der Fortuna-Coach.

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Dennoch lässt der 49-Jährige keinen Zweifel daran, dass seine Mannschaft bereit ist, an den vergangenen Heimspiel-Auftritt gegen Hertha BSC anzuknüpfen.

„Ich finde, dass wir es aktuell defensiv gut machen“, lobt Thioune. „Wir können uns auf eine wahrscheinlich gut verteidigende Fortuna-Mannschaft einstellen, die Akzente nach vorne setzen will und auch deutlich besser im Offensivspiel sein möchte. Wir wollen uns Torchancen erspielen. Paderborn wird sicherlich eine Balance finden müssen, also es kann ein spannendes Spiel werden.“

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Daniel Thioune

Daniel Thioune zeigt sich zufrieden nach dem Heimspielsieg gegen Sandhausen. — Copyright: IMAGO/pepphoto
Wir stellen Ihnen den Fußball-Trainer Daniel Thioune vor und zeigen die Stationen seiner Karriere.Das Foto zeigt Thioune beim Heimspielerfolg gegen den SV Sandhausen am 12. Februar 2023.

Der Offenbacher Kai-Uwe Giersch (l) wehrt in letzter Sekunde den Angriff des Osnabrücker Daniel Thioune vor dem Tor ab. — Copyright: picture-alliance / dpa
Am 21. Juli 1974 wurde Daniel Thioune in Georgsmarienhütte, im Landkreis Osnabrück geboren. Mit sechs Jahren begann er seine fußballerische Laufbahn bei Raspo Osnabrück. Praktisch: Er wohnte gegenüber vom Trainingsgelände des Vereins. Nach Raspo Osnabrück folgten noch zwei weitere Osnabrücker Vereine, bis ihn 1996/1997 der Regionalligist VfL Osnabrück verpflichtete, mit dem er nach dem Entscheidungsspiel gegen die Kickers Offenbach in die 2. Bundesliga aufstieg.Das Foto entstand am 19. Juni 1999.

Daniel Thioune gegen Niko Kovac in der 2. Runde des DFB-Pokals 2001. — Copyright: picture-alliance / dpa/dpaweb
Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gab Thioune in der Saison 2000/2001 sein Liga-Debüt und erzielte in 22 Einsätzen, zehn Tore. Nach dem Abstieg des VfL blieb er erst noch ein Jahr und wechselte dann zum Zweitligisten VfB Lübeck, bei dem er in zwei Jahren 47 Ligaspiele bestritt und acht Tore erzielte.Das Bild zeigt Thioune im Duell mit Niko Kovac im Spiel gegen den FC Bayern, am 12. Dezember 2001.

Daniel Thioune jubelt auf dem Rasen kniend im Pokal-Halbfinale gegen den SV Werder Bremen. — Copyright: imago/Garcia
Seinen größten Erfolg als Spieler feierte Thioune aber im DFB-Pokal. In der Saison 2003/04 erreichte er unter Trainer Dieter Hecking mit dem VfB Lübeck das Halbfinale. Am 16. März 2004 unterlag der Außenseiter dem späteren Double-Sieger Werder Bremen trotz zweimaliger Führung in der Verlängerung mit 2:3.

Daniel Thioune kämpft um den Ball. — Copyright: imago sportfotodienst
In der Saison 2004/05 wechselte er zum damaligen Zweitligisten LR Ahlen. Nach dem Abstieg 2006 in die Regionalliga folgte 2007/08 der Aufstieg Thiounes als Kapitän seiner Mannschaft. Das Foto zeigt Thioune im Zweitligaduell mit dem FSV Frankfurt am 12. Dezember 2009. Als sich Thioune mit 36 Jahren schwer verletzte, beendete er 2010 seine Karriere in Ahlen.

Emmanuel Iyoha und Daniel Thioune klatschen nach der Auswechslung ab. — Copyright: imago/osnapix
Nach den Anfängen seiner Trainerkarriere in den Junioren-Teams seines Ex-Klubs VfL Osnabrück, übernahm Thioune Ende 2017 den Cheftrainer-Posten beim VfL, der auf einem Abstiegsplatz stand. Das Foto mit Emmanuel Iyoha, der damals von Fortuna Düsseldorf an Osnabrück verliehen war, entstand am 24. Februar 2018.

Daniel Thioune wird von seinen Spielern bei der Pressekonferenz mit Bier überschüttet. — Copyright: imago images / pmk
Weniger als ein Jahr brauchte Daniel Thioune für den größten Erfolg seiner bisherigen Trainerkarriere. Nach seiner Übernahme im Herbst 2017 gelang ihm in der folgenden Spielzeit mit dem VfL Osnabrück überraschend der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der VfL gewann dabei unter Thioune 22 seiner 38 Spiele und stieg mit 76 Punkten als Drittliga-Meister auf. Nach dem entscheidenden Sieg am 24. April 2019 kam der Chef-Trainer um eine Bierdusche nicht herum.

Daniel Thioune bei der Vorstellung im Volksparkstadion. — Copyright: picture alliance/dpa
Nach der Meisterschaft in der 3. Liga hielt Thioune mit dem VfL in der Saison 2019/20 die Klasse. Der Hamburger SV, der zurzeit auf Trainersuche war, zog daraufhin am 6. Juli 2020 die im Vertrag feststehende Ablösesumme von 300.000 Euro und holte Thioune in die Hansestadt. Die Vorstellungen des Traditionsvereines verfehlte der gebürtige Osnabrücker jedoch und musste bereits drei Spieltage vor Ende der Saison seine Koffer wieder packen.

Daniel Thioune und Bakery Jatta klatschen sich nach der Auswechslung ab. — Copyright: imago images/osnapix
Neben dem Platz gab Thioune in Hamburg jedoch für eine gute Figur ab und setzte sich für seinen Schützling Bakery Jatta ein, der unter Verdacht stand, bei seiner Einbürgerung eine falsche Identität angegeben zu haben. Unter anderem sorgte er dabei für den Fußball-Spruch des Jahres, nachdem mehrere Zweitligisten gegen den HSV Einspruch erhoben: „Wer es nicht schafft, gegen den HSV zu punkten, sollte nicht auf dem Rücken eines Flüchtlings, der niemandem etwas getan hat, versuchen, einen Vorteil herauszuholen, sondern besser auf die eigenen sportlichen Fehler schauen.“ Das Foto zeigt Thioune und Bakery Jatta am 18. Januar 2021.

Der neue Cheftrainer Daniel Thioune leitet sein erstes Training bei Fortuna Düsseldorf. — Copyright: picture alliance/dpa
Nach seiner Entlassung in Hamburg im Frühjahr 2021, blieb Thioune bis zum Februar 2022 ohne Job. Fortuna Düsseldorf spielte eine schwache Zeitliga-Saison und schasste Trainer Christian Preußer auf Platz 16. Mit der Fortuna legte Thioune gleich eine Siegesserie hin und landete mit der Fortuna noch auf Platz zehn. Das Foto stammt vom ersten Fortuna-Training unter seiner Leitung am 9. Februar 2022.

Thioune motiviert seine Mannschaft aus der Trainerzone im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg. — Copyright: picture alliance/dpa
Mit der Fortuna einigte sich Thioune am 26. Januar 2023 vorzeitig auf eine Vertragsverlängerung bis 2025. Das Bild stammt vom Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg am 27. Januar 2023.

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Zusätzlich hat das 95-Trainerteam ein echtes Luxusproblem: Alle drei Torhüter und 19 Feldspieler sind kerngesund. Zudem hat man mit den beiden Neuverpflichtungen Isak Bergmann Johannesson (20) und Christos Tzolis (21) in der vergangenen Woche noch mehr Optionen für den Spieltagskader hinzugewonnen.

Besonders Tzolis’ Verpflichtung hat für viel Euphorie bei den Fortuna-Anhängern gesorgt. Doch ein erster Startelfeinsatz in der Merkur-Spiel-Arena scheint laut Trainer Thioune nicht nötig: „Wir können vielleicht auch früher auf Leistungsschwankungen oder Spielsituationen reagieren, weil wir um die Qualität der Neuzugänge wissen. Auf der anderen Seite darf ich auch immer wieder betonen, wie gut es die Spieler gemacht haben, die in den 180 Minuten in der 2. Bundesliga auf dem Platz waren.“

Ausruhen sollten sich die bisherige Startelf jedoch noch nicht, der Coach heizt den Konkurrenzkampf um die Kaderplätze vor dem dritten Spieltag der zweiten Bundesliga nochmal ordentlich an: „The Race Is On! Es geht um die Plätze, ich bin noch gewillt Situationen zu verändern, wenn es angemessen ist.“

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