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Auftakt-AusrufezeichenDank Ginczek: Fortuna zwingt Bundesliga-Absteiger Hertha in die Knie

Fortuna Düsseldorf jubelt beim Saison-Auftakt gegen Hertha BSC über ein Tor von Daniel Ginczek.

Fortuna Düsseldorf bejubelt zum Saison-Auftakt gegen Hertha BSC Torschütze Daniel Ginczek (l.).

Ausrufezeichen zum Auftakt von Fortuna Düsseldorf! Gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC behielt F95 im Kräftemessen die Oberhand und fuhr einen umkämpften 1:0-Erfolg ein.

von Volker Geissler (vog)

Kein Leckerbissen, kein Feuerwerk, dafür Spannung bis zum Schluss. Und am Ende Riesenjubel bei Fortunas Fans nach dem 1:0 gegen einen Gegner, den man immer noch ganz besonders gerne schlägt.

Nach Schalke startet mit Hertha auch der zweite Bundesliga-Absteiger mit einer Pleite in die Saison. Aber was war das lange zäh!

Fortuna Düsseldorf überzeugt vor starker Kulisse

Spätestens seit der legendären Relegation vor elf Jahren, als Maximilian Beister bereits nach 25 Sekunden für Fortuna traf, weiß man eigentlich, dass man gerade bei diesem Spiel pünktlich zum Anpfiff auf seinem Platz sitzen sollte.

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Beim ersten Topspiel der neuen Saison sind diejenigen unter den über 40.000 Fans im Stadion clever, die sich noch gemütlich Zeit für eine Wurst und ein Bier nehmen. Denn zunächst einmal dominiert in der Arena nicht das heiße Herz, sondern der kühle Kopf. Anders ausgedrückt: Fortuna und Hertha zeigen ein XXL-Abtasten, bei dem der gegenseitige Respekt und zwei starke Abwehrreihen dominieren.

Berlins Deyovaisio Zeefuik ist der erste, der nach acht Minuten mal ganz zart seinen Kopf aus dem Fenster steckt. Sein Flachschuss ist aber harmlos und landet deutlich neben dem Kasten. Wenig später wird es dann sogar mal brenzlig, allerdings eher dem Zufall geschuldet. Weil Felix Klaus nach einer eigenen Ecke auf dem feuchten Rasen wegrutscht, kommen die Gäste unverhofft zu einem Überzahl-Konter. Den beendet dann Matthias Zimmermann mit einem konsequenten Eingreifen im eigenen Strafraum.

Eine ähnliche Aktion zeigt dann Kapitän Andre Hoffmann nach einer halben Stunde, als er gegen Hertha-Stürmer Florian Niederlechner blockt. Der hat wenig später seine zweitauffälligste Szene vor der Pause, als er sich wegen Meckerns die Gelbe Karte abholt.

Aber was ist eigentlich mit Fortuna? Die bewegt sich irgendwo zwischen geduldig und ideenlos. Auffällig: Sämtliche Flankenversuche, wenn auch teilweise gar nicht mal schlecht geschlagen, sind eine ganz sichere Beute für die Hintermannschaft des Absteigers.

Kurz vor der Pause hat Shinta Appelkamp dann aber doch mal eine Düsseldorfer Idee und versucht Klaus in Szene zu setzen. Keeper Oliver Christensen eilt weit raus, klärt per Kopf und Ao Tanakas anschließender Versuch, aus über 40 Metern das kurzzeitig verwaiste Tor zu treffen misslingt. Wenig später wagt der Japaner einen weiteren Schuss, aber auch der bleibt harmlos. Und spätestens, als Fortuna-Schlussmann Florian Kastenmeier in der Nachspielzeit mit dem Ball am Fuß unbehelligt am eigenen Sechzehner steht ist allen klar, dass es eigentlich nur besser werden kann.

Fortuna Düsseldorf dreht in der zweiten Halbzeit auf

Und es wird schnell besser! Einwurf Zimmermann, Shinta Appelkamp spielt durch die Beine von Fabian Reese zurück zum Rechtsverteidiger und dessen butterweiche Flanke legt Daniel Ginczek per Kopf zum 1:0 ins lange Eck! Für solche Situationen hat in grauer Vorzeit mal jemand die Floskel „ein Tor aus dem Nichts“ kreiert. Aber völlig egal.

Jetzt wird es ein Fußballspiel und auch Kastenmeier kommt jetzt auf Betriebstemperatur, weil Hertha was machen muss. Doch Fortunas Keeper pariert zunächst gegen Marco Richter, dann gegen Reese. Und Fortuna hat zwischendurch die große Chance auf das 2:0, diesmal haut Ginczek die Kugel nach Klaus-Vorlage aber übers Kreuzeck. Aber Hertha ist natürlich jetzt am Drücker, der Großteil der über 40.000 Zuschauer, die es am Ende dann doch noch geworden sind, bangen um den Traumstart. Besonders Reese wirkt topmotiviert, nachdem er vor dem 1:0 dermaßen düpiert worden war.

Doch Fortuna, die mit Jamil Siebert, Yannik Engelhardt und Vincent Vermeij inzwischen auch Neuzugänge auf dem Platz stehen hat, verteidigt die Berliner Versuche gut weg.

Und Konter gibt es ja auch noch: Vermeij bedient Appelkamp, der scheitert nur knapp an Christensen. Doch die Aufregung ist letztlich umsonst, nach der Szene geht die Fahne nach oben.

Fünf Minuten Nachspielzeit muss das Team von Daniel Thioune überstehen, nach einem Fristoß tummeln sich noch einmal sämtliche Spieler im Düsseldorfer Strafraum. Aber Hertha findet keine Lücke mehr und verliert damit tatsächlich zum allerersten Mal ein Zweitligaspiel gegen Fortuna. Und die reist nach dem ersten Topspiel nun am Samstag auch zum ersten Spitzenspiel der Saison. Einfacher dürfte es am Millerntor beim FC St. Pauli dabei nicht gerade werden...

Doch das ist an diesem Abend erst mal kein Thema. Pünktlich mit dem Schlusspfiff hallt die Hosen-Hymne „Tage wie diese“ durch die Arena. Von diesem Lied haben sie in der Hauptstadt schon vor elf Jahren Brechreiz bekommen...