HSV vor Heim-Finale enteiltAufstieg, adieu: Doch eine Sache steht für Fortuna noch auf dem Spiel

Michal Karbownik führt den Ball im Spiel gegen Darmstadt 98.

Leih-Profi Michal Karbownik (M.), hier am 16. April 2023 im Spiel gegen Darmstadt 98 am Ball, wird Fortuna Düsseldorf nach dem Saison-Ende verlassen. Der Klub kann die vereinbarte Kauf-Option nicht stemmen.

Fortuna Düsseldorf hat den Bundesliga-Aufstieg verpasst. Für Cheftrainer Daniel Thioune und seine Mannschaft steht im Saison-Endspurt dennoch einiges auf dem Spiel.

von Anton Kostudis (kos)

Seit Wochen hatte es sich angedeutet, nun ist es amtlich: Der Aufstiegszug für Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga ist rechnerisch endgültig abgefahren. Nach wochenlangen Rechenspielen haben Chefcoach Daniel Thioune (48) und seine Truppe keine Chance mehr, sich noch unter die Top Drei der Liga zu schieben.

Am späten Samstagabend (20. Mai 2023) sicherte sich der HSV mit einem 2:1-Heimerfolg gegen Greuther Fürth einen elementar wichtigen Dreier – und kann nun nicht mehr vom Aufstiegs-Relegationsrang verdrängt werden. Dennoch sollte sich Fortuna in den verbleibenden beiden Spielen nicht hängen lassen.

2. Bundesliga: HSV hat Rang drei sicher – Fortuna dennoch gefordert

Denn die Heimpartie gegen Hannover 96 am Sonntag (21. Mai, 13.30 Uhr) sowie das Saison-Finale in der Woche darauf beim 1. FC Kaiserslautern (Sonntag, 28. Mai, 15.30 Uhr) sind für Fortuna keineswegs zwei laue Sommer-Kicks für die bloße Statistik – im Gegenteil.

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Hintergrund: In der aktuellen TV-Tabelle (Stand Januar) rangieren die Düsseldorfer noch hinter Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen stecken bekanntlich bis zum Hals im Abstiegskampf, belegen aktuell Tabellenplatz 16. Für den direkten Klassenerhalt ist das Team von Coach Uwe Koschinat (51) auf Schützenhilfe angewiesen, sonst droht der Gang in die Relegation.

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Daniel Thioune

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Sollte Bielefeld am Saison-Ende tatsächlich absteigen, würde sich Fortuna im TV-Ranking definitiv um einen Platz verbessern – was in der kommenden Spielzeit ein Plus von rund einer Million Euro ausmachen würde. Aber: Bleibt die Arminia drin, wird es ein ganz, ganz enges Ding. Umso wichtiger wäre es, dass die Düsseldorfer den maximal möglichen Abstand zwischen sich und die Ostwestfalen bringen. Und „maximal möglich“ bedeutet: Tabellenrang vier, der für Thioune und sein Team nach wie vor möglich ist.

Da sich der Leistungs-Schlüssel der TV-Gelder ohnehin über verschiedene Zeiträume von fünf und zehn Jahren berechnet, zahlt sich ein möglichst gutes sportliches Abscheiden aber auch langfristig definitiv aus.

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Wie wichtig jeder Euro für Fortuna ist, zeigt sich aktuell vor allem bei einer Personalie: So hätte der Klub sehr gern die Kauf-Option für Wirbelwind Michal Karbownik (22) gezogen. Allerdings fehlen die Mittel, um den Polen von seinem Stamm-Klub Brighton & Hove Albion loszueisen. „Wir waren die gesamte Saison im Austausch mit Brighton und haben versucht, verschiedene Optionen zu schaffen, unabhängig von den Optionen, die bereits im Transfervertrag verhandelt wurden. Nichtsdestotrotz sind wir aktuell nicht in der Lage, diese Option, die wir haben, zu ziehen“, hatte Fortuna-Sportdirektor Christian Weber (39) erklärt. Dem Vernehmen nach wären für Karbownik rund drei Millionen Euro Ablöse fällig geworden. Zu viel für Fortuna!

Dass der Kader im Transfer-Sommer für einen neuerlichen Angriff auf den Bundesliga-Aufstieg mit einigen Hochkarätern verstärkt werden muss, steht dennoch außer Frage. Und da würde eine weitere Million ganz sicher weiterhelfen.

„Wir wissen, was jeder einzelne Platz in der Fernseh-Tabelle dem Verein bringt. Insofern wollen wir so nah wie möglich oben ran“, hatte Düsseldorf-Trainer Thioune bereits vor Wochen klargestellt. Der Coach versprach für das letzte Heimspiel gegen Hannover: „Wir wollen 90 Minuten Vollgas geben.“ Nun muss seine Truppe liefern.