Davie Selke wechselte im Sommer vom HSV zu Basaksehir Istanbul, kam dort aber erst in den vergangenen Wochen besser in Tritt. Eine Rückkehr in die Bundesliga bleibt für den Stürmer eine Option.
Fehlstart in Türkei-AbenteuerSelke spricht schon über Bundesliga-Rückkehr
Das erste Halbjahr in der Türkei liegt hinter Davie Selke (30), der erhoffte Erfolg ist das erste Auslands-Abenteuer in der Karriere des Stürmers aber noch nicht.
Selke flog mit Basaksehir Istanbul zunächst aus der Quali zur Conference League, verletzte sich schon nach seinem ersten Ligaspiel und fehlte für zwei Monate. Auch einen Platzverweis kassierte er in seinen bisherigen sieben Spielen in der Süper Lig bereits, zuletzt zeigte die Kurve aber immerhin nach oben.
Davie Selke schwärmt von Steffen Baumgart
Doch obwohl Selke sich in den Spielen vor Weihnachten erstmals einen Stammplatz erarbeiten konnte und er den Fehlstart im neuen Jahr nun korrigieren will, geht sein Blick noch immer unverändert Richtung Deutschland.
„Natürlich“, sagte der 30-Jährige im Interview mit „Sport Bild“ auf Nachfrage zu einer möglichen Rückkehr in die Bundesliga. Seine Karriere sei „noch lange nicht“ vorbei, stellte Selke klar: „Es gab im Sommer Themen – und es wird auch in Zukunft wieder Möglichkeiten geben, die mir eine Rückkehr ermöglichen könnten.“
Selke war vor Beginn der Saison ablösefrei vom Hamburger SV zum türkischen Erstligisten gewechselt. Zuvor hatte der Torjäger den HSV als Torschützenkönig der 2. Bundesliga mit 22 Treffern zum langersehnten Aufstieg geschossen. Sein Vertrag wurde anschließend jedoch nicht verlängert.
„Natürlich war die Zeit im Sommer emotional sehr herausfordernd für mich. Aber mit etwas Abstand hat man das Thema verarbeitet“, sagte Selke mit Blick auf die Verhandlungen. Wie schon zuvor beim 1. FC Köln klappte es wegen unterschiedlicher Vorstellungen nicht mit einer Verlängerung.
„Mein Plan war immer, dass der Weg für mich beim HSV weitergeht. Ich habe angesichts der sehr erfolgreichen Saison in den Vertragsgesprächen maximale Kooperation gezeigt, dass wir eine Lösung finden. Mehr Bereitschaft war meinerseits kaum möglich. Leider kamen wir dennoch nicht zu einem positiven Ergebnis“, so Selke.
Er hätte „in Deutschland bleiben können, ich hatte Möglichkeiten aus der Bundesliga“, aber auch Angebote aus Spanien und Italien. Letztlich entschied er sich mit seiner Familie für Istanbul. „Die Voraussetzungen für uns Spieler haben gehobenes Bundesliga-Niveau. Nur an die türkischen Schiedsrichter muss ich mich noch gewöhnen“, sagte Selke.
Lobende Worte hatte Selke für seinen Ex-Trainer Steffen Baumgart (53) übrig, der ihn zunächst zum 1. FC Köln und später auch vom FC zum HSV geholt hatte. Zuletzt hatten sich beide in Istanbul getroffen, wie der frühere Junioren-Nationalspieler berichtete.
Der aktuelle Trainer von Union Berlin sei „eine absolute Vertrauensperson für mich“, betonte der Stürmer, der unter Baumgart in 48 Pflichtspielen für Köln und Hamburg auf dem Rasen stand und dabei 17 Tore erzielte. (bc/sid)

