Trainer-Coup winktSchalke an Coach von FC-Konkurrent interessiert: Brisante Gespräche im Aufstiegskampf?

Zahlreiche Namen werden bei der Trainersuche von Schalke 04 aktuell gehandelt, die meisten davon weisen Erfahrung in der 2. Bundesliga vor – oder sind dort gerade sogar bei anderen Klubs angestellt.

von Béla Csányi  (bc)

Der Trainermarkt ist in der 2. Bundesliga beinahe genauso spannend wie das umkämpfte Rennen um den Erstliga-Aufstieg. Gleich vier Vereine verkündeten vergangene Woche das Aus ihrer jeweiligen Übungsleiter, mit Schalke 04 ist einer dieser Klubs auf der Suche nach einem Coach, der zum Start in die kommende Saison übernehmen soll.

Der neue Sport-Boss Frank Baumann (49) ist offiziell noch gar nicht in Amt und Würden, zieht bei der Trainersuche im Hintergrund aber schon die Fäden, schließlich soll mit dem richtigen Mann an der Seitenlinie der Umbruch unter seiner Federführung beginnen. An Kandidaten mangelt es dabei nicht – und es kommen ständig neue hinzu.

Mehrere Zweitliga-Trainer bei Schalke im Gespräch

Der zuletzt in Kaiserslautern geschasste Markus Anfang (50) galt zunächst als Wunschkandidat der Knappen, ihn hatte Baumann 2021 auch schon zu Werder Bremen geholt. Lukas Kwasniok (43), der den SC Paderborn im Sommer verlassen wird, wäre ebenfalls ein möglicher Nachfolger von Kees van Wonderen (56). Und auch der Name Tim Walter (49) wird auf Schalke inzwischen diskutiert.

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Brisant ist nun ein weiterer Coach, den Sky nun ins Spiel gebracht hat: Christian Titz (54) vom 1. FC Magdeburg. Der ehemalige HSV-Coach befindet sich beim aktuell auf Platz drei liegenden FCM weiter aussichtsreich im Rennen um die Bundesliga.

Kontaktiert Schalke Titz nun etwa mitten im Aufstiegskampf, um die Chancen auf einen Wechsel auszuloten? In Magdeburg dürfte ein solcher Vorstoß nicht allzu gut ankommen, schließlich stehen die Blau-Weißen vor einer historischen Chance. 

Für S04 wäre Titz jedenfalls ein Trainer-Coup, er steht für eine klare Spielidee und könnte endlich mal wieder für Konstanz beim Chaos-Klub sorgen. In Magdeburg formte er in gut vier Jahren aus einem Drittligisten einen Bundesliga-Aspiranten, der in Liga zwei außerdem die zweitbeste Offensive stellt. Das bekam Schalke auch beim deftigen 2:5 im direkten Duell Anfang Februar in der heimischen Arena zu spüren.

Christian Titz klatscht beim Spiel des 1. FC Magdeburg auf Schalke in die Hände.

Am 1. Februar 2025 bekamen die Schalke-Fans im direkten Duell in der Veltins-Arena schon einmal eine Kostprobe der Arbeit von Magdeburg-Trainer Christian Titz.

Offen allerdings, ob Titz die Bundesliga-Chance für eine ungewisse Zukunft bei S04 opfern würde. Der finanziell stark angeschlagene Klub müsste im dritten Zweitliga-Jahr mutmaßlich kleinere Brötchen backen und die Kader-Kosten erst mal senken. Ein ähnlich ruhiges Arbeitsumfeld wie aktuell in Magdeburg hätte er auf dem Schleudersitz auf Schalke kaum.

Kwasniok, der in Paderborn ebenfalls noch den Aufstieg vor Augen hat, zeigte sich dagegen grundsätzlich offen für Schalke-Verhandlungen und sagte: „Warum sollte ich das ausschließen? Das wäre erstunken und erlogen.“ Er betonte allerdings auch, dass es „sehr viele positive Argumente“ brauche, um ihn von S04 zu überzeugen.