Respektlos-VorwurfThomas Müller kritisiert Bayern-Kollegen nach Fan-Ärger: „Geht überhaupt nicht“

Beim FC Bayern München war nicht nur das Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken großes Thema. Auch das Verhalten einiger Spieler nach Schlusspfiff sorgte für Frust, etwa bei Thomas Müller.

von Béla Csányi (bc)

Dicke Luft beim FC Bayern! Das blamable Aus beim Tabellen-15. der 3. Liga zeigte schon in den Minuten nach dem Zweitrunden-Krimi im DFB-Pokal seine Wirkung. Bei den Münchnern wurde allerdings nicht nur das Ergebnis bei der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken heiß diskutiert.

Thomas Müller (34) der sich bei ARD und Sky stellte, stieß im Interview mit dem Pay-TV-Sender eine Debatte an, die sich schon anhand der Live-Bilder wenige Minuten zuvor hatte erkennen lassen. Dabei attackierte der Weltmeister am Mittwoch (1. November 2023) auch die eigenen Kollegen.

Thomas Müller ärgert sich über Blitz-Abgang vieler Bayern-Kollegen

Der Vorwurf: Respektloses Verhalten gegenüber dem eigenen Anhang! Gleich nach Abpfiff war zu sehen, wie sich die mitgereisten Bayern-Fans im Gästeblock echauffierten und die Spieler zur Rede stellten. Neben Müller ging auch Leroy Sané (27) vorweg, versuchte den harten Kern zu beruhigen.

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Was Müller anschließend verriet: Das dritte Zweitrunden-Aus in den vergangenen vier Jahren führte zwar zu Frust im Block, das Verhalten der Bayern-Stars nach Abpfiff machte die Fans aber umso wütender.

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„Den Fans geht es logischerweise, wie so oft, gar nicht so ums Ergebnis, ums Spiel, weil im Fußball kann man auch mal ein Spiel verlieren. Aber – da muss ich den Fans auch recht geben – was überhaupt nicht geht, ist, dass nur drei, vier Spieler am Ende von sich aus verstehen, den Support auch zu respektieren“, polterte Müller.

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Seine Kritik ging dabei in Richtung aller Kollegen, die es nach dem Spiel in die Kabine und nicht zur Westtribüne hinter dem Tor gezogen hatte. Dort kletterten einige Anhänger vor Wut sogar direkt bis an die Bande, wo Müller und Sané beruhigend einwirkten.

Nur wenige Bayern-Stars stellen sich nach Pokal-Blamage den Fans

Als kurz nach Abpfiff um 22.45 Uhr der 80er-Hit „Skandal im Sperrbezirk“ durch das euphorisierte Ludwigsparkstadion schallte, waren Manuel Neuer (36), Serge Gnabry (28), Jamal Musiala (20) und viele weitere große Namen bereits in den Katakomben verschwunden. Nur Müller, Sané, Joshua Kimmich (28), Bouna Sarr (31) und der junge Mathis Tel (18) stellten sich.

Als Anwalt der Fans erklärte Müller anschließend: „Die Jungs fahren hier ich weiß nicht wie viele Hundert Kilometer unter der Woche zum Auswärtsspiel hoch, unterstützen uns, und da ist es auch das Mindeste, dass man versteht, was zurückzugeben.“ Er hatte bereits zuvor als Verlierer Größe gezeigt und Saarbrückens freudestrahlendem Keeper Tim Schreiber (21) fair zum Weiterkommen gratuliert.

„Weltmeister samma. Den Pott hamma.“

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Vor der Bayern-Kurve hätte Müller sich dann auch von den Kollegen mehr Haltung gewünscht, wie er im Interview abschließend betonte: „Da geht es gar nicht um hundertmal applaudieren und irgendwelche Lieder singen, sondern es geht einfach darum, den Respekt zu zeigen. Das haben wir auch in der Kabine einmal angesprochen und da werden wir auch ein anderes Gesicht zeigen, in Zukunft. Das geht natürlich nicht so.“

Wenig später legte Müller auf Instagram noch einmal nach. Dort schrieb er auf Englisch: „Ich möchte mich bei unseren Fans für das Verhalten der Mannschaft nach dem Spiel entschuldigen. Wir sollten zusammenbleiben und euch etwas Respekt zeigen.“ Seinen Post versah Müller mit den Hashtags #zusammenhalten, #eigenehaustür, #wahnsinn und #traurigestor.