„Keine Lust mehr hier“Brisante Berater-Nachrichten: Wollte Bayern-Star flüchten?

Robert Lewandowski und Niklas Süle feiern Sieg des FC Bayern München bei RB Leipzig.

Niklas Süle (l.) und Robert Lewandowski beim Sieg des FC Bayern in Leipzig am 11. September 2021

In den Prozessakten eines Berater-Streits werden heikle Nachrichten enthüllt, mit denen Niklas Süle offenbar einen schnellen Abgang vom FC Bayern München forcieren wollten.

München. Wollte Niklas Süle (26) den FC Bayern München schon vor Jahren verlassen?

Laut „Spiegel“ soll der Nationalspieler 2018 und 2019 brisante WhatsApp-Nachrichten an einen Berater verschickt haben. Er soll Murat Lokurlu (45), Inhaber einer Agentur, unter anderem getextet haben: „Keine Lust mehr hier, will unbedingt nach England.“

Niklas Süle wollte offenbar England-Wechsel forcieren

Süle war erst 2017 von der TSG Hoffenheim nach München gewechselt, beraten wurde der Innenverteidiger zu dieser Zeit eigentlich von Europameister Karlheinz Förster (63). Dennoch sollte offenbar Lokurlu für ihn einen Wechsel in die Premier League klarmachen.

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Einige der Nachrichten, die der „Spiegel“ zitiert:

  • „Check mal die Angebote aus England, ob irgendjemand mich da will.“
  • „Wenn einer sagt, der würde mich nehmen von den großen Clubs, sag mir Bescheid“
  • „Arsenal, Liverpool, Chelsea, aber am liebsten ManU.“

Auf Nachfrage des Beraters soll Süle, der später auch noch Tottenham in den Ring warf, versichert haben, er meine seine Wechselambitionen „todernst“. Laut Lokurlu zeigten Manchester United und Chelsea durchaus Interesse. Süle: „Super, das wird geil.“ Was daraus wurde? Unklar.

Kreuzbandriss stoppte Niklas Süle

Der 20. Oktober 2019 schob letztlich jeglichen Plänen einen Riegel vor: Da verletzte sich Süle, der inzwischen von der Kölner Agentur „SportsTotal“ beraten wird, bei Bayerns Bundesliga-Spiel in Augsburg schwer, zog sich einen Kreuzbandriss zu und fiel monatelang aus.

Nun streiten die Berater Lokurlu und Förster vor Gericht – dadurch kamen auch die WhatsApp-Nachrichten, die laut „Spiegel“ in den Prozessakten zitiert werden, ans Licht.

Lokurlu klagt, weil er Transferprovisionen für den Chelsea-Wechsel von Timo Werner (25) kassieren will. Auch dieser wurde in der Vergangenheit von Förster beraten, Lokurlu behauptet, den Transfer mit abgewickelt zu haben. Verhandelt wird der Fall am 28. September vor dem Landgericht Moßbach (Baden-Württemberg).

Süle ließ dem „Spiegel“ durch seinen Anwalt ausrichten, sein Austausch mit Lokurlu sei „rein informeller Natur“ gewesen. Mit dem England-Wechsel könnte es im kommenden Sommer dennoch klappen. Dann läuft sein Vertrag beim FC Bayern aus. (mze)