„Die Situation ist heikel“Didi Hamann geht vor Bundesliga-Start auf Thomas Tuchel los

Dietmar Hamann bei einer Sky Veranstaltung zur Saisoneröffnung am 08. August 2023.

Dietmar Hamann ist für seine schonungslosen Ansagen bekannt. Nun kritisierte er in einem Interview die öffentlichen Worte von Bayern Trainer Thomas Tuchel nach der Niederlage gegen Leipzig. Das Foto entstand am 08. August 2023.

Nach der deutlichen 0:3-Klatsche für den FC Bayern, wurde die mediale Kritik am Rekordmeister immer lauter. Auch Thomas Tuchel steht zunehmend in der Kritik. Nun äußert sich auch TV-Experte Didi Hamann zum Bayern Coach.

Der frühere Fußball-Nationalspieler Dietmar Hamann hat Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel mehr Zurückhaltung in Interviews empfohlen. Der Sky-Experte kritisierte vor allem die übertriebenen Worte, die Tuchel in der Öffentlichkeit wählt.

„Ich liebe offene Worte, aber für meinen Geschmack hat es Tuchel mehrfach übertrieben“, sagte Hamann der „Leipziger Volkszeitung“. Zuletzt hatte Tuchel mit seinem sehr authentischen, aber ratlosen Auftritt nach dem verlorenen Supercup-Duell mit RB Leipzig für Irritationen gesorgt.

„Machtvakuum“ schadet dem FC Bayern

„Welche sportliche Leitung sagt ihm, dass er nicht immer öffentlich eins zu eins erzählen soll, was er gerade denkt? Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge sind nicht im Tagesgeschäft vor Ort, Christoph Freund fängt erst im September an. Dieses Macht-Vakuum ist absolut schädlich für die Bayern“, äußerte der TV-Experte Hamann weiter.

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Auch in der Dauerdebatte um die Verpflichtung eines defensiv denkenden Sechsers macht Tuchel nach Hamanns Ansicht keine gute Figur. „Es ist auch keine gute Idee, einem hochverdienten Spieler wie Joshua Kimmich die Eignung für die Sechser-Position abzusprechen.

Kimmich spielt in der Nationalmannschaft und bei den Bayern seit Jahren auf dieser Position, kann und muss sie, da bin ich bei Tuchel, defensiver interpretieren. Aber als Trainer muss ich meinen Kapitän stärken, darf ihn nicht schwächen“, befand der 49-Jährige.

Tuchel soll Medienberichten zufolge zuletzt das persönliche Gespräch mit Kimmich gesucht haben. Der Mittelfeldspieler hatte immer wieder deutlich gemacht, dass er sich selbst als Idealbesetzung auf der Sechser-Position sieht.

„Einige dieser Zitate waren schlichtweg peinlich“

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Tuchel hingegen wünscht sich an dieser Stelle noch einen Neuzugang. „Was denken Kimmichs Kollegen wohl gerade? Der Jo spielt nur auf der Sechs, weil wir gerade keinen Anderen haben? Die Situation ist heikel“, äußerte Hamann.

Wie sich die Kaderplanung auf die Dynamiken innerhalb der Mannschaft auswirken wird, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass Tuchel und seine Mannschaft schleunigst wieder auf die Siegerstraße kommen müssen. Denn sonst wird die Kritik auch weiterhin laut bleiben.