Beim FC Bayern läuft die Suche nach Neuzugängen für die Offensive weiter schleppend. Im Zuge der teils erfolglosen Verhandlungen sind die Münchner ab und an auch nur ein Spielball, glaubt ein TV-Experte.
TV-Experte äußert VerdachtAbsage! Hat Star-Spieler den FC Bayern nur benutzt?
von Béla Csányi (bc)
Verspätet genießen die Stars des FC Bayern aktuell ihren Sommerurlaub. In einer turbulenten Saison-Pause dürften die Spieler nach der Klub-WM noch einmal die Füße hochlegen, ehe die heiße Phase der Vorbereitung auf die neue Saison startet.
Spätestens wenn Trainer Vincent Kompany (39) an der Säbener Straße wieder alle Schützlinge versammelt, sollen nach Möglichkeit auch die dringend benötigten Neuzugänge auf dem Rasen stehen. Doch gerade die angepeilten kostspieligen Transfers kommen einfach nicht ins Rollen.
FC Bayern biss sich bei Offensiv-Stars die Zähne aus
Die Verpflichtungen von Tom Bischoff (20) und Jonathan Tah (29) brachte der FC Bayern frühzeitig unter Dach und Fach, beide standen bei der Klub-WM in den USA sogar schon mit den neuen Kollegen auf dem Platz. Doch für Sport-Vorstand Max Eberl (51) ist die Arbeit damit längst nicht erledigt.
Die Bayern müssen gerade in der Offensive unbedingt nachlegen, nachdem Leroy Sané (29) und Thomas Müller (35) den Klub verlassen haben und Jamal Musiala (22) verletzungsbedingt wohl erst zum Jahresende wieder einsteigen kann.
Zahlreiche Anläufe wagte Eberl bereits bei möglichen Star-Transfers, doch Florian Wirtz (22), Nico Williams (23) und Jamie Gittens (20) entschieden sich allesamt gegen den deutschen Rekordmeister. Bei Luis Díaz (28) vom FC Liverpool und Nick Woltemade (23) vom VfB Stuttgart sträuben sich die Vereine gegen einen Verkauf.
TV-Experte Maik Franz (43/Sport1) kann die Häme, die gerade auf Eberl und Sportdirektor Christoph Freund (48) einprasselt, allerdings nicht verstehen. Der langjährige Bundesliga-Profi äußerte gar den Verdacht, dass die Bayern in manch einer Situation schlichtweg benutzt würden.

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Maik Franz, hier bei einem TV-Auftritt für Sport1 am 3. August 2024 in der Schalker Arena.
„Die Absagen bestimmter Wunschkandidaten bedeuten nicht, dass Klubverantwortliche etwas falsch gemacht haben“, betonte er in einer Kolumne im „Kicker“ (Printausgabe vom Montag), nannte dabei auch ein ganz konkretes Beispiel.
„Nico Williams hat letztlich für zehn Jahre in Bilbao unterschrieben – da könnte man auch mal auf den Gedanken kommen, dass er Bayern und Barca gern benutzt hat, um sein Gehalt in die Höhe zu treiben“, ließ Franz seinen Verdacht im Raum stehen.
Williams hatte sich zunächst mit beiden Vereinen ausgetauscht, stand dann ganz dicht vor dem Sprung zum FC Barcelona – um sich schlussendlich zur Überraschung aller langfristig an seinen Heimatverein zu binden.
Die Verlängerung in Bilbao macht ihn mit einem Gehalt von 7 Millionen Euro Netto inklusive möglicher Boni und künftiger Erhöhungen mit Abstand zum Topverdiener seiner Mannschaft. Williams gelang so ein deutlicher Sprung im Vergleich zu seinen bisherigen Bezügen.
Franz sprang den Verantwortlichen in München daher ausdrücklich zur Seite und hielt fest: „Eberl hat über Jahre bewiesen, dass er ein Top-Manager ist. Der FC Bayern sollte im eigenen Interesse aufpassen, eine solche Führungskraft nicht zu schwächen oder gar nach nicht mal zwei Jahren schon wieder zu verlieren.“