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Milliarden-DealFan-Wut nach DFL-Beschluss: „Aussichtsloses Rattenrennen mit der Premier League“

Auf Bannern sprechen sich BVB-Fans gegen einen Investoreneinstieg aus.

In vielen Kurven hatten sich die Fans, wie hier am 9. Dezember 2023 auf der Südtribüne in Dortmund, gegen einen Investoreneinstieg positioniert.

Die DFL-Klubs machen den Weg für einen Investoreneinstieg frei. Die Proteste der Fans blieben ohne Erfolg. Entsprechend groß ist die Wut.

Mit knapper Mehrheit beschließen die Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga, den Weg für einen Investor freizumachen. Viele Fans fühlen sich vor den Kopf gestoßen.

So fand das Fan-Bündnis „Unsere Kurve“ zum beschlossenen Investoreneinstieg deutliche Worte und kritisierte den Beschluss der Deutschen Fußball Liga scharf. Auch bei Social Media machen viele Anhänger und Anhängerinnen ihrer Wut Luft.

„Unsere Kurve“ mit deutlichem Statement nach DFL-Entscheidung

„Die wohlfeilen Worte der DFL in der Coronapause haben sich endgültig in Luft aufgelöst. Geld steht über allem“, heißt es in einer Erklärung der Organisation „Unsere Kurve“. „Die Einzigartigkeit des deutschen Fußballs wird für ein aussichtsloses Rattenrennen mit der Premier League über Bord geworfen.“

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Das bundesweite Bündnis hatte schon vor der Entscheidung der DFL-Mitgliederversammlung am Montag (11. Dezember 2023) vor solch einem Schritt gewarnt. Die Vertreter der 36 Erst- und Zweitligisten haben nun den Weg für den geplanten Milliarden-Deal der DFL mit einem Investor frei gemacht. Ein entsprechender Antrag hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei der Versammlung in einem Frankfurter Flughafen-Hotel mit 24 Ja-Stimmen gerade so die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten.

„Die DFL spricht von Weiterentwicklung, ‚Unsere Kurve‘ von Rückschlag“, schreibt die Fan-Organisation mit dem Vorsitzenden Jost Peter. „Die Folgen auch dieser Entscheidung verschärfen die ungleichen Chancen in den deutschen Ligen zugunsten eines zunehmend künstlichen Produktes der internationalen TikTok Welt.“

Zudem bemängelt „Unsere Kurve“, dass die Beteiligung von Vereinsmitgliedern und der in der Lizenzvereinbarung verankerte Klub-Fan-Dialog bei zukunftsweisenden Entscheidungen der DFL „keine wichtige Rolle zu spielen scheinen“.

Hier einen Post bei X zum Investoreneinstieg lesen:

Bei X (vormals Twitter), sind die Reaktionen auf die Entscheidung fast ausschließlich negativ. Nur wenige halten den Investoreneinstieg für richtig.

  • „Die Liga ist als TV-Produkt nicht mehr wettbewerbsfähig. Zu langweilig, zu eindimensional. Dafür hätte es kein Geld gebraucht, sondern mehr Wettbewerb innerhalb der Liga.“
  • „Wir werden in Zukunft glaube ich leider oft an den heutigen Tag zurückdenken und die #DFL Verantwortlichen und Ja stimmenden verfluchen.“
  • „(Traditionelle) Fans haben sich lang genug gewehrt, der Weg, den die Liga geht, war aber unaufhaltsam. Schade.“
  • „Es war zu befürchten. Und mal wieder auf die eigenen Fans und auch häufig genug auf die eigenen Mitglieder gespuckt. Und sich durch die geheime Abstimmung aller Verantwortung entzogen. Immer wieder bemerkenswert, wie die großen Macher nie den Mut haben, sich zu verantworten.“
  • „WIE BITTE? Der Fußball als hyper-kaputalistische Vermarktungsmaschine und Marketing-Instrument? Unser Fußball?! Da ist mir vor Schreck doch grad tatsächlich mein Red Bull umgefallen.“
  • „Richtig und wichtig – bin auch kein großer Fan davon, aber Fußball verändert sich und es muss sich angepasst werden, um weiter Wettbewerbsfähig agieren zu können… Leider die harte Realität!“

Viele erwarten eine Reaktion der aktiven Fan-Szenen beim nächsten Spieltag. Bereits im Vorfeld der erneuten Abstimmung waren in den vergangenen Wochen in zahlreichen Kurven Banner zu lesen, die sich gegen einen Investoreneinstieg aussprachen.

  • „Das wird so brennen nächstes Wochenende in den Stadien.“
  • „Jo, das wird die Gemüter in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich ganz ruhig halten auf den Tribünen des Landes.“
  • „Dunkler Tag für den deutschen Fußball! Auf die Reaktionen nächsten Spieltag bin ich gespannt!“

Zuerst hatten der „Kicker“ und die „Sportschau“ über den Wahlausgang berichtet. Die Geschäftsführung der Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs kann nunmehr konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufnehmen. Sechs Unternehmen sollen ihr Interesse an einer Partnerschaft mit der DFL bekundet haben.

Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. Aus dem Fan-Lager hatte es bis zuletzt Widerstand gegen einen solchen Deal gegeben. (dpa/are)