Rauswurf direkt nach 1:4-PleiteAue-Boss feuert Trainer noch im Stadion

Aues Trainer Aleksey Shpilevski reagiert enttäuscht beim Spiel gegen Paderborn.

Aues Trainer Aleksey Shpilevski resignierte beim Spiel gegen Paderborn am 19. September 2021.

Zweitliga-Schlusslicht FC Erzgebirge Aue hat nach dem desaströsen Auftritt beim 1:4 gegen den SC Paderborn Konsequenzen gezogen und sich von Trainer Aliaksei Shpilevski getrennt

Aue. Die 2. Bundesliga erlebt am 7. Spieltag ihre erste Trainer-Entlassung. Erzgebirge Aue feuert Aleksey Shpilevski (33) unmittelbar nach der herben 1:4-Pleite gegen den SC Paderborn am Sonntag (19. September 2021). Shpilevski hatte die Sachsen erst im Sommer von Dirk Schuster (53) übernommen.

Die Bilanz fällt sehr dürftig aus. Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Ingolstadt und nur drei Punkte in der Liga. Vorstand und Aufsichtsrat informierten den Coach noch im Stadion über seine Entlassung, zur Pressekonferenz erschien er schon nicht mehr. Shpilevski war erst am 7. Juni Trainer in Aue geworden. Er hatte damals einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 unterschrieben.

Boss Helge Leonhardt (62) sagte nach der Niederlage gegen Paderborn: „Wir sind zur Auffassung gekommen, dass wir getrennte Wege gehen müssen. Ich habe selbst an das Projekt geglaubt, aber so ist es nicht umsetzbar. Das Projekt ist gescheitert.“

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Der Aue-Präsident weiter: „Er hat die Mannschaft nicht mehr erreicht. Wir hatten das Gefühl, dass es nichts bringt. Dann ist es das Beste, dass man diese Entscheidung trifft und diese Entscheidung auch schnell trifft, da wir beide das Gefühl hatten, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nichts bringt. Im Profifußball ist es so. Nächste Woche müssen wir ein neues Projekt starten. Ich habe Hoffnung und Zuversicht, dass wir wieder auf Kurs kommen.“

Aue trifft nun auf Regensburg und den Hamburger SV

Noch vor dem Spiel forderte Leonhardt eine Reaktion vom Team, sprach von alten Auer Tugenden und machte auf Optimismus. „Wir wussten, dass wir eine geile Mannschaft haben und Zeit brauchen. Wir werden uns auch nicht von Störfeuern abbringen lassen“, meinte er bei Sky und gab dem Trainer Rückendeckung. Die 90 Minuten gegen Paderborn brachten eine schnelle Wende im Gedankenspiel des Präsidenten.

Routinier Dimitrrij Nazarov (31) polterte nach dem Spiel los: „Es hat heute einfach alles gefehlt. Da muss schleunigst was passieren, sonst gibt es hier ein böses Erwachen“, meinte der in Minute 69 eingewechselte Stürmer und fügte an: „Ich hoffe, dass hat heute auch der Letzte hier verstanden.“

Aue muss nun vor der Partie in Regensburg einen neuen Trainer suchen - oder wieder die Interimslösung mit Co-Trainer Marc Hensel (35) aktivieren. Viel Zeit bleibt nicht. Danach geht es gegen den Hamburger SV. (msw/dpa)