Sogar juristisches Nachspiel drohtDFL-Votum: Hannover-Boss stellt Nein-Stimmen von Klubs infrage

Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, ist vor dem Spiel im Stadion.

Hannover-Geschäftsführer Martin Kind am 28. Januar 2023.

Hannover-Geschäftsführer Martin Kind hat die Nein-Stimmen beim DFL-Votum infrage gestellt. Er selber will aber nicht verraten, wie er abgestimmt hat – es droht ein juristisches Nachspiel.

Die Fragezeichen hinter dem Abstimmungsverhalten von Martin Kind (79) beim Investoren-Deal des deutschen Profifußballs sorgen für immer größeren Wirbel.

Der Geschäftsführer des Zweitligisten Hannover 96 will sich weiter nicht in die Karten schauen lassen und zieht mit Blick auf die geheime Abstimmung sogar die Erklärungen anderer Klubs in Zweifel.

Martin Kind schweigt über DFL-Votum

„Ob die Vereine, die jetzt erklären, sie hätten mit Nein gestimmt, wirklich so abgestimmt haben, weiß keiner“, sagte Kind der „Bild“ am Mittwoch (13. Dezember 2023).

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Kind liegt seit langer Zeit im Clinch mit der Klubführung des Muttervereins. Diese hatte ihn angewiesen, den Deal abzulehnen. Kind allerdings gilt als Befürworter. Da der Einstieg eines Investors bei einer weiteren Nein-Stimme oder Enthaltung geplatzt wäre, liegt der Fokus auf Kind.

Sollte er dem Einstieg entgegen der Anweisung der Vereinsspitze zugestimmt haben, droht ein juristisches Nachspiel. Kind wurde mittlerweile vom Verein aufgefordert, sein Abstimmungsverhalten mitzuteilen.

Eine Auflistung der „Bild“ zum Abstimmungsverhalten der Klubs legt nahe, dass Kind zugestimmt habe. In der Liste werden alle zwölf Klubs aufgeführt, die nicht zugestimmt haben sollen.

Darunter ist Hannover nicht zu finden. Sollte Kind allerdings bei seinem Verweis auf die geheime Abstimmung bleiben und sich nicht öffentlich erklären, wäre das Votum wohl kaum anfechtbar. (sid)