DFL-Klubs haben abgestimmtBundesliga-Spiele fortan auch in fremden Stadien möglich

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Am Donnerstag berieten die 36 Profi-Klubs der 1. und 2. Bundesliga über weitere Details der Spielbetriebs-Wiederaufnahme. Unser Foto zeigt die DFL-Zentrale in Frankfurt.

von Anton Kostudis (kos)

Köln – Es war der letzte große Bundesliga-Gipfel vor der ersehnten Wiederaufnahme des Spielbetriebs am kommenden Wochenende: Am Donnerstag tagten die Vertreter der 36 Erst- und Zweitligisten bei einer außerordentlichen DFL-Videokonferenz – und brachten dabei die bereits im Vorfeld angekündigten Satzungsänderungen auf den Weg.

So wurde das jüngst von der DFL-Taskforce entwickelte sportmedizinische Konzept in die Spielordnung aufgenommen. Damit ist es für die Vereine in rechtlicher Hinsicht ab sofort verbindlich.

Bundesliga-Vereine dürfen fortan fünfmal wechseln

Zudem bekräftigten die Klubs in der Schalte mit DFL-Boss Christian Seifert (51), die Saison mitsamt der Relegation zu Ende spielen zu wollen – oder sie, falls nötig, über den 30. Juni hinaus zu verlängern. Lediglich eine Enthaltung habe es in dieser Frage gegeben, teilte die DFL mit.

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DFL-Boss Christian Seifert, hier am 9. Mai 2020 zu Gast beim „aktuellen Sportstudio“, plant den Restart der Bundesliga.

Weiterhin stimmten die Klubs dafür, dass für den Rest der Saison nunmehr fünf Auswechslungen pro Partie erlaubt sind. Es bleibt allerdings dabei, dass den Vereinen während eines Spiels nur drei Gelegenheiten eingeräumt werden. Sollte es im Rückspiel der Relegation zu einer Verlängerung kommen, erhalten beide Teams eine vierte Gelegenheit für einen Wechsel. Allerdings lautet die Empfehlung der DFL, maximal zwei Spieler gleichzeitig auszutauschen.

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Außerdem wird das DFL-Präsidium dazu befähigt, das Ende der laufenden und den Anfang der neuen Saison terminlich anzupassen. Auch die Transferfenster können im Zuge dessen verlegt werden – all das jeweils „unter Berücksichtigung der Vorgaben der FIFA und des DFB“, heißt es.

Auch die Möglichkeit, dass Klubs für einzelne oder mehrere Heim-Spiele in fremde Stadien ausweichen können, wurde beschlossen. So sollen auf sicherheitstechnische oder eventuell gesundheitsgefährdende Szenarien an Spielorten reagiert werden können.

Keine Einigung bei Auf- und Abstiegsregelung

Bei jeweiligen Einzelkonferenzen der 18 Erst- und Zweitliga-Vereine tags zuvor hatten bereits kräftig die Köpfe geraucht. Eine wichtige Frage konnte dabei noch nicht geklärt werden. So hatten die Klubs der 1. Bundesliga sich nicht darauf einigen können, wie im Falle eines nach wie vor möglichen Saisonabbruchs die Auf- und Abstiegsregelung gehandhabt wird. Die Entscheidung war nach einer hitzigen Debatte vertagt worden und stand somit am Donnerstag nicht zur Abstimmung.

Die DFL kündigte aber an, innerhalb der kommenden beiden Wochen eine endgültige Regelung finden zu wollen.

DFL unterstützt Regional- und Landesverbände

Zeitgleich verkündete die DFL, dass sie die Regional- und Landesverbände des DFB mit einer Zahlung in Höhe von 1,5 Millionen Euro unterstützen wird. Tatsächlich steht den Verbänden laut Grundlagenvertrag eine Beteiligung an den Ticket-Erlösen der Ersten und Zweiten Liga zu. Da die Saison in der 1. und 2. Bundesliga nun aber ohne Zuschauer zu Ende gespielt wird, wären die Zahlungen ausgefallen. Die DFL will dennoch zunächst 750.000 Euro Sofort-Hilfe bereitstellen, den Rest der Summe dann anteilig nach jedem absolvierten Spieltag in den obersten beiden Ligen. (kos)