Krise beim NationalteamEx-Bundestrainer mit Knallhart-Forderung: Nagelsmann entmachten

Berti Vogts schlägt für die Heim-EM einen Rollentausch von Julian Nagelsmann (l) und Rudi Völler vor.

Berti Vogts schlägt für die Heim-EM ein Trainer-Duo aus Rudi Völler und Julian Nagelsmann bei der deutschen Nationalmannschaft vor.

Falsche Rollen im DFB-Team? Berti Vogts glaubt, dass die Nationalmannschaft bei der EM nur dann erfolgreich sein kann, wenn Rudi Völler wieder in die erste Reihe rückt.

Die deutsche Nationalmannschaft dümpelt nach kurzem Lebenszeichen jetzt auch unter Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) Richtung Heim-EM. Ein Ende der anhaltenden sportlichen Krise ist bei der DFB-Auswahl weiterhin nicht zu erkennen.

Auf der Suche nach schnellen Lösungen für die Europameisterschaft im eigenen Land hat Ex-Bundestrainer Berti Vogts (76) mit einer drastischen Forderung für Aufsehen gesorgt.

Berti Vogts sieht Nagelsmann bei Heim-EM nur als Co-Trainer

Der bislang letzte deutsche Europameister-Trainer (1996) sagte der „Sport Bild“: „Teamchef muss Rudi Völler (63) sein – und Julian Nagelsmann sein Co-Trainer. Das ist für mich das A und O, wenn wir eine erfolgreiche EM spielen wollen.“

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Was in Vogts Worten nur wie eine übliche Personal-Rochade klingt, wäre im Falle einer Umsetzung allerdings nicht weniger als ein weiteres Nationalmannschafts-Beben. Meister-Coach Nagelsmann, erst wenige Monate zuvor mit großen Plänen angetreten, soll zum Assistenten degradiert werden!

Deutschlands nächster Welttrainer?

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Vogts, der die DFB-Auswahl 1996 in England zum EM-Triumph geführt hatte, begründete: „Unser bestes Länderspiel seit Jahren haben wir beim 2:1 gegen Frankreich im vergangenen September unter Rudi gemacht. Er hat nicht nur sehr viel Ahnung, er verfügt vor allem über sehr viel Erfahrung – die Nagelsmann aufgrund seines Alters nicht hat.“

Völler wurde als Teamchef 2002 Vize-Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde in Japan und Südkorea. Als Spieler holte er 1990 den WM-Titel, holte im Endspiel gegen Argentinien (1:0) den Elfmeter raus, den Andreas Brehme (63) verwandelte.

Dass sich diese Pläne am Ende verwirklichen, ist allerdings praktisch komplett ausgeschlossen – sowohl aus Sicht des Verbandes als auch aus der Nagelsmann-Perspektive. Die ernüchternde Entwicklung vom erhofften Retter des deutschen Fußballs zum Völler-Co passt jedenfalls nicht in die ambitionierten Karriere-Pläne des bis zum Ende der Heim-EM gebundenen Interims-Bundestrainers.

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Zu mehr Ruhe statt drastischer Entscheidungen mahnte daher auch Ex-Nationalspieler Andreas Möller (56), der die beiden Niederlagen im November gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) nicht überbewerten will. „Wir sind besser, als es im Moment aussieht“, sagte der Europameister von 1996: „Bei der Heim-EM wird es auch kein Mentalitätsproblem geben, da brennen alle.“

Genau wie Vogts und Möller stellt auch Felix Magath (70) den lange verletzten Torwart Manuel Neuer (37) in seine Wunsch-Startelf für die EM im kommenden Sommer auf. „Ich verstehe die Diskussionen um ihn überhaupt nicht. Jedes andere Land wäre glücklich, wenn es einen so großartigen Schlussmann in seinen Reihen hätte“, sagte Magath. (dpa/bc)