Jubelt Flick beim Jogi-Schreck?DFB-Team kann WM-Ticket lösen: „Sind auf einem guten Weg“

Bundestrainer Hansi Flick auf dem Podium bei einer DFB-Pressekonferenz.

Hansi Flick am 10. Oktober 2021 in Hamburg auf der Pressekonferenz vor Deutschlands WM-Quali-Spiel in Nordmazedonien.

Hansi Flick steht mit der deutschen Nationalmannschaft unmittelbar vor dem ersten Zwischenziel der noch jungen Amtszeit. Bei Löw-Schreck Nordmazedonien winkt das vorzeitige WM-Ticket für die DFB-Auswahl.

von Béla Csányi (bc)

Hamburg/Skopje. Keine 200 Tage nach dem größten Jogi-Tiefpunkt steht Hansi Flick (56) unmittelbar vor dem Quali-Quickie. Ausgerechnet gegen Nordmazedonien, das Deutschland die erst dritte WM-Quali-Pleite der Geschichte verpasst hatte, kann Flick mit der DFB-Auswahl am Montag (11. Oktober 2021, 20.45 Uhr/RTL) vorzeitig das Ticket für die WM 2022 in Katar lösen.

Als Flick im Sommer den Staffelstab von Löw übernahm, lag Deutschland mit sechs Punkten aus drei Spielen noch hinter Armenien und den Nordmazedoniern, inzwischen ist der souveräne Gruppensieg nur noch Formsache. Im März drückte der Fußballzwerg durch den 2:1-Sieg in Duisburg noch auf die Stimmung, jetzt will der DFB-Tross in Skopje die perfekte Flick-Serie mit dem fünften Sieg im fünften Spiel ausbauen.

Hansi Flick lobt DFB-Wende und lässt Offensiv-Besetzung offen

„Es war enorme Mentalität, die die Mannschaft auf den Platz gebracht hat. Es ist unser Ziel, dass wir eine Mannschaft sehen, die begeistert und die jeden mitzieht. Wir sind auf einem guten Weg“, zeigte sich der Bundestrainer nur zwei Tage nach dem knappen 2:1 über Rumänien optimistisch. Schon morgen soll, doch noch deutlich früher als zwischenzeitlich gedacht, das wichtige Häkchen hinter die lästige Quali-Pflicht gesetzt werden.

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Helfen kann dabei auch wieder Stammkeeper und Kapitän Manuel Neuer (35), der beim Abschlusstraining am Sonntag nach seinem Ausfall gegen Rumänien wieder auf dem Rasen stand. Ob auch Bayern-Kollege Thomas Müller (32) nach seinem Joker-Tor gegen Rumänien zurück in die Startelf rutscht, ließ Flick noch offen. In der DFB-Lotterie „4 aus 6“ kämpft Müller neben Leroy Sané (25), Serge Gnabry (26), Marco Reus (32), Timo Werner (25) und Kai Havertz (22) um die begehrten Plätze in der Offensive.

Serge Gnabry genießt offensive DFB-Ausrichtung unter Hansi Flick

Definitiv gesetzt ist dort Wirbelwind Serge Gnabry (26), der nach dem frühen Rückstand gegen Rumänien am Freitag mit seinem 20. Tor im 30. Länderspiel für den Ausgleich kurz nach der Pause gesorgt hatte. „Gnabry hat das Potenzial, in die Weltklasse aufzusteigen“, lobte im „Doppelpass“ am Sonntag Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg (53) den Torgaranten.

In der Telekom-Arena von Skopje will er seinen Wert in der umkämpften DFB-Offensive wieder unter Beweis stellen. „Bis jetzt ist die Quote deutlich besser als letzte Saison“, freute sich Gnabry über den Verlauf seiner persönlichen Formkurve: „Ich nehme den Aufschwung mit. Die Art und Weise, wie wir im Verein und der Nationalmannschaft Fußball spielen, helfen mir dabei natürlich.“

Hansi Flick will mit DFB-Auswahl WM-Qualifikation in Nordmazedonien eintüten

Was genau Gnabry und Co. in Nordmazedonien erwartet, wollte Flick noch offen lassen. Nach dem Trainerwechsel nach der EM und dem Rücktritt von Urgestein Goran Pandev (38) habe die Mannschaft inzwischen ein anderes Gesicht als noch im März oder der Euro im Sommer. Lehren aus der Hinspiel-Blamage lassen sich demnach nur bedingt ziehen.

„Ich schaue nicht so gerne in die Vergangenheit, was die Mannschaft besser machen muss. Wir wollen unsere Philosophie auch morgen durchziehen“, versprach Flick, der erneut aktiven und offensiv geprägten Fußball versprach – und im besten Fall das vorzeitige WM-Ticket. „Wir wollen uns so schnell wie möglich für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Da gehört dieses Spiel auch dazu.“