„Das wird nicht alle beflügeln“Flick und Kimmich reagieren auf Nagelsmann-Rauswurf

Joshua Kimmich (l) und Bundestrainer Hansi Flick kommen zum Training der deutschen Nationalmannschaft auf den Trainingsplatz des DFB-Campus.

Joshua Kimmich und Hansi Flick (hier am 21. März 2023) äußerten sich bei der Nationalmannschaft zum Trainer-Beben in München.

Die Trainer-Entlassung von Julian Nagelsmann beim FC Bayern und die Einstellung von Thomas Tuchel überschattet auch die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf das Länderspiel gegen Peru.

von Marcel Schwamborn (msw)

Fast vier Monate nach dem erneuten Vorrunden-Aus bei der WM in Katar will die Nationalmannschaft am Samstag (25. März 2023) mit dem Länderspiel gegen Peru in Mainz (20.45 Uhr, ZDF) wieder für positivere Stimmung in Fußball-Deutschland sorgen.

Die Vorbereitungen auf das 998. Länderspiel der DFB-Geschichte wurden aber auch durch den Trainer-Knall beim FC Bayern München überschattet. Selbstverständlich diskutierten Hansi Flick (58), der selbst bis 2021 Trainer beim Rekordmeister war, sowie die Spieler die aktuellen Entwicklungen um Julian Nagelsmann (35) und Thomas Tuchel (49).

Nationalmannschaft trifft im ersten Länderspiel nach der WM auf Peru

„Es gibt ein Thema, das hier im Raum viele beschäftigt hat. Das sind die Nachrichten rund um den FC Bayern“, leitete deshalb auch Pressesprecherin Franziska Wülle direkt die Medienrunde am Freitag ein.

Alles zum Thema Joshua Kimmich

Der Bundestrainer war von den Nachrichten aus München ebenfalls irritiert. „Wir waren gestern Abend natürlich auch sehr, sehr überrascht über die Schlagzeilen. Aber ich glaube, bis jetzt hat sich Bayern München noch nicht dazu geäußert“, sagte er. „Aus Respekt vor Julian und dem FC Bayern werde ich während der PK nichts zu dem Thema sagen, damit wäre alles gesagt“.

Dennoch stört die Nachricht natürlich die Vorbereitung auf die Länderspiele, bei drei Bayern- und drei Dortmund-Stars im Kader. „Ich habe ja schon vor der WM von Rückenwind gesprochen. Das wird mit Sicherheit jetzt auch nicht so sein, dass es alle beflügelt. Es ist meine Aufgabe, mit allen Spielern zu sprechen, das habe ich auch gemacht, das werde ich noch tun. Jetzt müssen wir aber erst mal sehen, was am Ende wirklich herauskommt“, ergänzte Flick.

Wegen Nagelsmann: Hansi Flick führt Gespräche mit den Bayern-Profis

Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich (28) wird beispielsweise nachgesagt, einer der engsten Vertrauenspersonen Nagelsmanns in München gewesen zu sein. Aber der Mittelfeld-Leader war auch noch etwas ratlos.

„Ja, generell ist es natürlich absolut verständlich, dass das jetzt ein heißes Thema ist. Auf der anderen Seite gab es vom Verein noch keine Bestätigung. Deswegen hoffe ich, dass ihr versteht, dass ich dazu nicht viel sagen kann und sagen werde“, sagte er zu den Journalisten.

Joshua Kimmich: „Das Thema beschäftigt mich natürlich“

Dennoch versäumte er es nicht, die Qualitäten seines Ex-Trainers hervorzuheben. „Julian ist ein überragender Trainer. Ich hatte sehr viele Top-Trainer. Er gehört locker zu den Top drei meiner besten. Wie der Stand der Dinge ist, dazu kann ich aber nichts sagen.“

Kimmich machte klar, wie sehr das Thema nun im DFB-Quartier präsent ist: „Solche Diskussionen beschäftigen einen natürlich, wenn es um die Trainerposition im eigenen Verein geht. Das ist der Trainer, mit dem man tagtäglich zusammenarbeitet. Morgen in den 90 Minuten oder auch heute im Training darf das keine Rolle spielen. Es gibt aber auch genügend Leerlauf, wo man auf dem Zimmer ist, und so einiges liest und mitbekommt.“