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Neue Taktik, neue SpielerSie sollen nach dem WM-Frust die EM-Lust in Deutschland wecken

Bundestrainer Hansi Flick (2.v.r) spricht zwischen den Spielern Kevin Schade (l-r), Serge Gnabry, Christian Günther und David Raum beim Training der Nationalmannschaft auf dem Trainingsgelände des DFB-Campus.

Bei regnerischem Wetter absolvierte Hansi Flick mit seiner Mannschaft am Freitag (24. März 2023) in Frankfurt das Abschlusstraining vor dem Peru-Spiel.

Beim Neustart nach der Katar-WM will die Nationalmannschaft eine Siegesserie starten. Dabei sind einige Akteure im ersten Duell gegen Peru ganz besonders gefragt.

von Marcel Schwamborn (msw)

In 447 Tagen steht das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in München an. Deutschland will dann idealerweise mit einem Paukenschlag ins Heim-Turnier starten. Nach zuletzt drei Turnier-Enttäuschungen in Serie sind aber Zweifel angebracht.

Auf dem Weg zu alter Stärke stehen lediglich Vorbereitungsspiele auf dem Programm, das erste davon am Samstag (25. März 2023) in Mainz gegen Peru (20.45 Uhr, ZDF). Hansi Flick (58) versprach den Fans im mit 25.000 Menschen ausverkauften Stadion eine deutsche Mannschaft mit „Riesenengagement“.

Joshua Kimmich fordert Siege in Tests gegen Peru und Belgien

Auch der Kapitän hat hohe Erwartungen. „Am Ende steht und fällt alles mit den Siegen. Das ist das, wo wir hinkommen müssen. Wir müssen die Spiele wieder gewinnen“, erläuterte Joshua Kimmich (28), damit könnte man wieder eine Euphorie entfachen. „Wir haben zu viele Unentschieden und nicht gewonnene Spiele“.

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Der Kredit der DFB-Elf ist nach dem frühen WM-Aus in Katar nahezu verbraucht. Mehrere Protagonisten stehen ab jetzt besonders im Fokus. Schon gegen Peru müssen sie liefern.

Hansi Flick (58): Der Bundestrainer macht sein 20. Spiel. Zuletzt holte er aus den vergangenen elf Begegnungen nur noch drei Siege. Recht schnell bekannten sich die DFB-Bosse nach der WM zum Ex-Bayern-Coach. Doch der muss nun auch liefern. Mangelhafte Chancenverwertung und Schwächen in der Defensive waren Hauptprobleme in Katar.

Flick rückt deshalb von seinem gewohnten 4-2-3-1-System ab und lässt gegen Peru mit der Doppelspitze Timo Werner (27) und Niclas Füllkrug (30) angreifen. Damit will er für eine „enorme Präsenz“ im gegnerischen Strafraum sorgen. Die schwache Tor-Ausbeute bei der WM sei „eine Frage der Qualität, vor allem aber der Überzeugung“ gewesen.

Um mehr Stabilität zu gewinnen, ermahnte er die beiden Sechser nochmals, im Spiel nicht blindlings nach vorne zu laufen. „Es ist wichtig und elementar, dass sie ihre Aufgaben defensiv machen“, merkte Flick an.

Joshua Kimmich (28): Der Bayern-Star trägt bis auf Weiteres die Kapitänsbinde der Nationalmannschaft. „Natürlich ist so eine Kapitänsfrage auch immer eine Sache der Öffentlichkeit. Es ist schon mein Anspruch, mit Leistung vorneweg zu gehen, Verantwortung zu übernehmen. Dem werde ich versuchen, gerecht zu werden“, sagte er am Tag vor seinem 75. Länderspiel.

Der Münchner konnte bei der WM in Katar ebenfalls nicht die Erwartungen erfüllen. Nach drei enttäuschenden Turnieren nacheinander ist er selbst unzufrieden. „Ich will nicht in 15 Jahren, wenn meine Karriere beendet ist, zurückblicken und sagen: ‚Boah, eigentlich hatte ich eine geile Truppe, eine geile Mannschaft, aber wir haben nichts gerissen‘“, sagte Kimmich.

Die Heim-EM bezeichnete er deshalb als eine Riesenchance und große Motivation. „Ich hoffe, dass wir unsere Lehren aus den vergangenen Turnieren und Jahren gezogen haben.“

Hansi Flick zur Torwart-Frage: „Es gilt das Leistungsprinzip“

Marc-André ter Stegen (30): In Abwesenheit von Manuel Neuer (36) gehört ihm vorerst das Trikot mit der Nummer eins. Wenn es nach dem Barcelona-Keeper geht, steht er auch bei der EM im Tor. „Mit Manuel habe ich eine erfolgreiche Vergangenheit, aber er weiß, dass bei uns das Leistungsprinzip gilt“, kündigte Flick am Freitag noch einmal vielsagend an. Der Ex-Gladbacher wird beide Spiele gegen Peru und Belgien bestreiten und kann sich dabei als Nummer eins beweisen.

Matthias Ginter (29): Der Freiburger ist einer der Akteure, der nun – in Abwesenheit etablierter Stars – noch mehr Präsenz zeigen muss. Flick wurde für seine Kaderauswahl kritisiert. Doch er glaubt, dass diese Begegnungen den Spielern aus der zweiten Reihe helfen werden.

„Wir machen unseren Job und überlegen, was wir für Spieler hinzunehmen können. Wenn der eine oder andere etablierte Spieler weg ist, entwickelt sich in der Gruppe etwas und genau die Dinge wollten wir provozieren. Spieler, die sich im Hintergrund befinden, können sich jetzt in den Vordergrund spielen“, fordert der Bundestrainer. Ginter ist als Innenverteidiger einer derer, die sich nun zeigen können.

Sechs Neulinge vor Premiere im Trikot der Nationalmannschaft

Marius Wolf (27): Neun Spieler debütierten bisher unter Flick. Sechs Neulinge hat er nun im Kader. Gut möglich, dass alle in den beiden anstehenden Spielen ihre DFB-Premiere feiern werden. „Es ist erfrischend“, sagte der Bundestrainer zum Auftreten der neuen Spieler, die „neue Energie“ in die Gruppe brächten.

„Die Neulinge haben schon gut Gas gegeben, so wie man sich das vorstellt“, lobte Kimmich. Beste Startelf-Chancen hat der Dortmunder Wolf auf der rechten Seite. „Er hat enorm viel Speed und eine enorme Dynamik. Das sind Dinge, die wir brauchen“, sagt der Trainer. Vor allem brauchen alle am Samstag einen überzeugenden Sieg.