Nach langer LeidenszeitBennetts weiß, was jetzt am wichtigsten ist

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Keanan Bennetts, hier beim Heimspiel von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg am 32. Spieltag, will nach langer Verletzungs-Zeit jetzt durchstarten.

Mönchengladbach – Das YouTube-Video ist mehr als zwei Jahre alt, sein Titel: „The Next Gareth Bale“. Die frühen Lorbeeren hatte Keanan Bennetts (21) zum einen der Tatsache zu verdanken, dass er als Teenager, wie einst 100-Millionen-Euro-Mann Gareth (30), bei Tottenham Hotspur spielte.

Zum anderen hatte er mit seiner Geschwindigkeit und seinen Oberschenkeln bereits für Aufsehen gesorgt, allerdings erst in der U23 der Spurs.

Marco Rose wechselt Keanan Bennetts ein

Der Lorbeerkranz saß also etwas locker, trotzdem sicherte sich Borussia im Sommer 2018 die Dienste des Engländers, Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen. Im Sog von Jadon Sancho (19) hatten viele Bundesligisten Bock auf Jungprofis von der Insel. Das Gesamtpaket erschien vielversprechend: „Dribblings, Tempo, Fernschüsse, Freistöße, offensive Dynamik“ kündigte Bennetts in seinem ersten Interview in Gladbach an.

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Seitdem hat er seine Qualitäten jedoch allenfalls andeuten können. Einsätze in der Regionalliga West und in Testspielen der Profis waren bis zum Dienstag das höchste der Gefühle für Bennetts – bis Marco Rose (43) ihn beim 3:0 gegen Wolfsburg in der letzten Minute einwechselte.

Im Winter fand sich für Keanan Bennetts kein Abnehmer

„Ich bin schon so lange in dieser Mannschaft. Jetzt endlich mit ihr auf dem Platz zu stehen, war ein schönes Gefühl. Für mich war es auch eine kleine Erleichterung. Ich habe den Moment sehr genossen“, sagte Bennetts. Erst im Herbst hatte ihn wieder eine Muskelverletzung zurückgeworfen.

Im Trainingslager Anfang des Jahres schoss er den Siegtreffer im Test gegen Freiburg, ein Empfehlungsschreiben für mögliche Interessenten an einem Leihgeschäft. Doch während Bennetts‘ Leidensgenossen Julio Villalba (21) und Andreas Poulsen (20) in Österreich unterkamen, fand sich für ihn kein Abnehmer – auch weil er zum Ende der Transferperiode wieder angeschlagen war.

„Ich habe gelernt, cool im Kopf zu bleiben“

Über seine Leidenszeit sagte Bennetts nach dem Bundesliga-Debüt: „Ich muss zugeben, dass die beiden vergangenen Jahre schon nicht leicht für mich waren. Ich wurde immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, war einmal mehr als zwei Monate und einmal für rund drei Monate raus. Aber ich habe recht schnell verstanden, dass man lernen muss, mit dieser schwierigen Phase umzugehen und cool im Kopf zu bleiben.“

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Die Ausfälle potenzieller Konkurrenten – Thuram, Plea, Raffael, Johnson – hatten Bennetts überhaupt erst zum zweiten Mal in Borussias Bundesliga-Kader gespült, zum ersten Mal seit dem Restart. Die Aussichten für die neue Saison könnten besser sein.