Nach 1:5-DebakelFC-Fans mit Schmähgesängen – Leipzig-Coach reagiert: „Nicht hier, um zu spalten“

Leipzigs Trainer Marco Rose reagiert an der Seitenlinie im Rhein-Energie-Stadion.

Leipzigs Trainer Marco Rose am 15. März 2024 beim 5:1-Sieg beim 1. FC Köln. 

Das Spiel gegen RB Leipzig war zum Vergessen, die Szenen danach nicht. Sie zeigten eindrucksvoll, was der 1. FC Köln für ein Verein ist.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Es war ein sportliches Debakel für den 1. FC Köln: Nach dem 1:5 gegen RB Leipzig am Freitagabend (15. März 2024) wollten viele Fans eigentlich nur schnell raus aus dem Stadion. Doch plötzlich hielten sie inne, blieben in den Gängen stehen, zückten ihre Handys und hatten teilweise Tränen in den Augen.

Ein Fan auf der Westtribüne meinte: „Das ist stark. Das gibt es auch nur in Köln. Nach so einem Spiel sind solche Szenen nicht selbstverständlich.“ Auf dem Rasen stand die komplette FC-Mannschaft geschlossen vor der Südtribüne. Dort feierten Tausende FC-Anhängerinnen und -Anhänger ihr Team.

Beeindruckende Szenen im Rhein-Energie-Stadion: Fans feiern den FC

Das 1:5 war kein Thema – vielmehr wollten die Fans dem FC-Tross ein gutes Gefühl mit in die Länderspielpause geben. Als dann der Hit „In unserem Veedel“ gesungen wurde, bekamen viele eine Gänsehaut. Auch Trainer Timo Schultz (46).

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Der Coach hatte auf dem Platz nicht viel Gutes gesehen von seinen Jungs, doch die Szenen nach dem Abpfiff haben ihn an diesem Abend schwer beeindruckt: „Ich möchte mich bei den Fans bedanken. Was nach dem Spiel hier abgegangen ist, das ist beeindruckend gewesen. Wie die Fans die Mannschaft nochmal aufgebaut haben, weil sie einfach gesehen haben, dass die Spieler alles auf dem Platz gelassen haben, dass sie das Maximale investiert haben.“

Schultz weiß, dass solche Momente entscheidend in dieser schwierigen sportlichen Lage sein können: „Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, den wir mit rausnehmen können, auch wenn es nichts für die Tabelle gegeben hat: Wir als Verein, als Mannschaft mit den Fans, wir stehen zusammen. Wir gehen durch die schwierige Phase durch.“

Nach dem Leipzig-Spiel reist der FC in der Länderspielpause vom 18. bis 23. März erstmal ins Trainingslager nach Algorfa/Spanien. Am Sonntag (31. März, 15.30 Uhr) geht es dann in der Bundesliga weiter mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg.

Schultz verspricht, alles für die Rettung zu geben: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns zu schütteln und nochmal neu Anlauf zu nehmen. Für uns kommt die Länderspielpause genau recht. Das kann ich so sagen, wie es ist. Danach geht es für uns in die Crunchtime, mit einigen Spielen, wo wir Dreier holen müssen. Wir werden uns gut vorbereiten.“

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Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig

1/17

Auch Marco Rose drückt dem FC die Daumen, denn er war angetan von der Stimmung – der Leipzig-Coach zeigte seinen wahren Charakter: „Ich wünsche dem FC natürlich alles Gute für die restlichen Aufgaben. Es macht immer Spaß, hier zu spielen, vor den Fans in diesem Stadion. Das ist ein Verein, der natürlich in die Bundesliga gehört.“

Die Schmähgesänge von ein paar wenigen Kölnern Richtung Ostdeutschland ordnete er gut ein: „Ich bin hier, um zu verbinden, nicht um zu spalten.“