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„Wer jetzt nichts tut ...“Nach Lob von FC-Star: Trainer-Legende äußert flammenden Appell

Timo Hübers (1. FC Köln) beim Training am 21. November 2023.

FC-Star Timo Hübers, hier beim Training am 21. November 2023, sowie die Bundesliga-Trainer Christian Streich und Marco Rose äußern sich zu den Demonstrationen gegen die Rechten.

Die aktuelle politisch unruhige Lage lässt auch den Fußball nicht kalt. Angeführt von Christian Streich beziehen Klubs und Fußball-Profis nun dazu Stellung.

Deutschlandweit finden derzeit vermehrt Proteste und Demonstrationen gegen den Rechtsextremismus statt – auch im Fußball positionieren sich immer mehr klar gegen die politische Rechte. 

Angeführt von Galionsfigur Christian Streich (58) haben sich Klubs und Profis den landesweiten Protesten angeschlossen.

Christian Streich hat klare Meinung: „Fünf Minuten vor zwölf“

Streich, der sich schon in der Vergangenheit immer wieder deutlich gegen Parteien wie die AfD positioniert hat, stellte sich am Donnerstag (18. Januar 2024) mit einer flammenden Rede an die Spitze der Bewegung.

Alles zum Thema Christian Streich

„Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeder Frage. Es ist fünf Minuten vor zwölf“, sagte der Trainer des SC Freiburg, der am Mittwoch (17. Januar 2024) mit anderen Vertretern des Sport-Clubs an einer Demonstration gegen das rechte Lager teilgenommen hat: „Wer jetzt nichts tut, hat in der Schule und in Geschichte nichts verstanden.“

Christian Streich am Spielfeldrand.

Christian Streich, hier am 13. Januar 2024, hat sich klar gegen die AfD positioniert.

Streich appellierte an die gesamte Gesellschaft. „Fußballfans sind Bürger, Fußballtrainer sind Bürger, Wirtschaftsbosse sind auch Bürger. Jeder in diesem Land ist aufgerufen, aufzustehen und sich ganz klar zu positionieren“, sagte der Coach: „Es kann keiner mehr sitzen bleiben. Jeder ist selbst verantwortlich.“

Explizit warnte Streich vor der AfD. „Es kann mir keiner kommen und sich als Protestwähler bezeichnen. Es soll mir keiner rumjammern, wenn er hinterher von einer rechtsnationalen Partei autokratisch regiert wird“, sagte der 58-Jährige: „Ich lebe seit 58 Jahren als freier Mensch in einer Demokratie. Dafür bin ich unendlich dankbar. Was da für ein Vokabular verwendet wird, ist unglaublich.“

Derzeit setzen sich Klubs wie Werder Bremen, der VfL Bochum, der FSV Mainz 05, der 1. FC Köln, Hannover 96 und der FC St. Pauli mehr denn je für die demokratischen Grundwerte sowie gegen Rechtsextremismus ein. Die Vereine riefen ihre Fans dazu auf, ihr Anliegen zu unterstützen.

„Was auf jeden Fall eine überragende Aktion war, war die Aktion auf dem Heumarkt“, sagte der Kölner Verteidiger Timo Hübers (27) mit Blick auf die jüngste Großdemonstration in der Domstadt: „Ich glaube, man muss nicht meinungsstark sein, um gegen rechts zu sein. Und wenn man dann sieht, wie viele sich in so kurzer Zeit mobilisieren lassen, dann zaubert mir das zumindest ein Lächeln aufs Gesicht.“

Leipzig-Trainer befürwortet Proteste ebenfalls: „Ganz wichtig...“

Mit den Protesten wollen die Demonstranten – und mit ihnen nun auch der Fußball – ein Zeichen setzen. Die AfD liegt derzeit in Umfragen auf einem Rekordhoch, deren Faschist Björn Höcke könnte die Landtagswahlen in Thüringen gewinnen. Zudem hat ein Treffen von Neonazis mit Politikern von AfD und CDU zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Dabei wurde von Teilnehmern über die Deportation von Millionen Menschen gesprochen.

Streich warnte vor Zuständen wie am Ende der Weimarer Republik. Dagegen gebe es nur ein Mittel: „Aufstehen, ganz klare Kante, nichts anderes.“

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Auch RB Leipzigs Trainer Marco Rose (47) befürwortet die vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und sieht sie als wichtiges Zeichen der Gesellschaft.

„Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man gegen Dummheit und Rechtsextremismus in jeder Form aufsteht. Ich finde es gut, dass die Leute das auch machen, dass sie klar Flagge zeigen und auf die Straße gehen“, sagte der 47-Jährige am Donnerstag.

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Am Sonntagnachmittag (21. Januar 2024) findet eine Demonstration in Leipzig statt. Rose ließ es offen, ob er daran teilnehmen wird. „Es ist wichtig, dass man dagegen antritt und dort auch Zeichen setzt und es nicht verharmlost, sondern da ist und wenn die Zeit dafür da ist und es das braucht, dann bin ich auch immer mit dabei“, sagte der Trainer.

Zur AfD sagte Rose, dass die Partei „relativ deutliche Signale aussendet und Flügel hat, die man nicht einfach negieren kann“. „Und das kann man nicht tolerieren und nicht akzeptieren, denn wenn man bei Dummheit zu lange wegguckt, dann kann es gefährlich werden“, sagte der Coach. Dementsprechend sei es wichtig, dass man klare, rechtsstaatliche Entscheidungen treffe. (sid, dpa)