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„Aber die anderen“Hector hat kein Verständnis für Bundesliga-Star

Das Interview von Nico Schlotterbeck wirkt nach. Auch Jonas Hector hat eine Meinung dazu.

Jonas Hector hat in seiner Fußball-Karriere das ein oder andere bemerkenswerte Interview gegeben. Der ehemalige Kapitän des 1. FC Köln war bekannt dafür, die Reporter auch mal spüren zu lassen, wenn ihm eine Frage nicht gefallen hat.

So reagierte er einst nach der Hinspiel-Niederlage des FC in der Relegation gegen Holstein Kiel auf die Frage, wie leer er sich fühle, etwas patzig. „Immer diese scheiß Fragen. Das ist ja Ihr Job, dumme Fragen zu stellen. Das machen Sie gut“, entgegnete er dem DAZN-Reporter.

„Guck dir den Uth doch mal an!“

Für emotionale Interviews hat Hector also durchaus Verständnis. Was Nico Schlotterbeck zu dessen Auftritt nach dem 2:2 von Borussia Dortmund in der Champions League gegen Bodö/Glimt verleitet hat, kann er allerdings nicht wirklich nachvollziehen.

„Das Interview von Nico Schlotterbeck hat bei mir Unverständnis ausgelöst“, berichtete er im Podcast „Schlag und Fertig“ seinem Co-Host Fabian Köster.

„Ich verstehe vollkommen, dass er emotional da drin hängt“, betonte Hector. „Was ich nicht verstehe, ist, dass er da explizit sagt: ‚Die, die reingekommen sind, die haben jeden Ball verloren. Da hat keiner einen Ball festgemacht.‘ Und das kann ich nicht verstehen, dass du dann so öffentlich voll auf deine Mitspieler gehst. Da würde ich mich immer mit dazunehmen. Da würde ich immer sagen: ‚WIR haben scheiße gespielt.‘“

Durch solche Aussagen suggeriere man: „Also bei mir war es ja okay, aber die anderen, gerade die, die reingekommen sind, die haben ja jeden Ball verloren!“

Er fand das Interview „merkwürdig“, sagte Hector. „So was habe ich, glaube ich, nie gemacht“, versuchte er sich, zu erinnern, um dann verunsichert, aber lachend hinterherzuschieben: „Jetzt kommt irgendein Ausschnitt von einem Interview, wo ich genau sowas gesagt habe ...“

„Das spielen wir jetzt ein!“, erwiderte ZDF-Comedian Köster, hatte in Wahrheit aber natürlich keinen Schnipsel parat und improvisierte kurzerhand, wie sich ein solches Interview von Hector hätte anhören können. „Der ganze Kader – völliger Dreck. Außer mir. Ich war geil. Guck dir den Uth doch mal an! Knickt einmal um, schon wieder verletzt.“

Hector, der mit seinem ehemaligen Kölner Teamkollegen Mark Uth zuletzt in den gemeinsamen Familienurlaub nach Abu Dhabi aufgebrochen war, war mit seiner Schlotterbeck-Kritik noch nicht ganz fertig: „Da muss ich sagen, sowas verstehe ich nicht. Da ist man doch ein Team. Ich finde, sowas kannst du ja auch in der Kabine sagen“, unterstrich er: „Aber nicht im Interview. Nicht in der Öffentlichkeit.“