Horror-Foul an BVB-StarNiko Kovac: „Das ist ein Anschlag!“

Eine Runde weiter, aber die Stimmung getrübt: Beim Erstrundensieg des BVB in Essen gab es kurz vor Abpfiff eine Horror-Szene - wegen der Dortmund-Coach Niko Kovac im Anschluss tobte.

von Tobias Schrader  (tsc)

Es war die Schock-Szene zum Abschluss eines ereignisreichen und unterhaltsamen Pokal-Wochenendes bei der Partie von Rot-Weiss Essen gegen Borussia Dortmund. BVB-Coach Niko Kovac (53) sprach im Anschluss sogar von einem „Anschlag“!

Mit 1:0 setzte sich die schwarz-gelbe Borussia am Montagabend (18. August 2025) beim Drittligisten durch, die Einzelaktion von Serhou Guirassy (29) in der 79. Minute reichte dem Kovac-Team letztlich zum Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals.

Borussia Dortmung: Horror-Foul an Yann Couto

Die Freude über das Weiterkommen wurde aber durch eine Schock-Szene kurz vor Schluss getrübt. BVB-Rechtsverteidiger Yann Couto (23) schlug den Ball in der Nachspielzeit an der eigenen Eckfahne nach vorne. Der wenige Minuten zuvor eingewechselte Kelsey Owusu (21) wollte den Ball mit gestrecktem Bein blocken – traf den Dortmunder aber mit offener Sohle und voller Wucht am rechten Knie!

Couto schrie vor Schmerzen, wälzte sich am Boden, musste von seinen Teamkollegen und dem medizinischen Personal beruhigt werden. Das Verwunderliche: Owusu sah von Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) nur die Gelbe Karte. Mit VAR – den es im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale gibt – wäre der Essener hier sicher noch mit Glatt Rot vom Platz geflogen.

Wenige Sekunden später pfiff Willenborg die Partie dann ab, Couto wurde inzwischen von Sanitätern behandelt und anschließend auf einer Trage und unter Tränen aus dem Innenraum gebracht.

BVB-Trainer Kovac tobte im Anschluss am ARD-Mikrofon aufgrund der Szene, die er nebenbei noch einmal auf dem Bildschirm sah: „Ich muss ganz ehrlich sagen, so geht man nicht hin. Ich will ihm keine Absicht unterstellen, aber das ist grob fahrlässig. Das ist ein Anschlag!“

Kovac schob hinterher: „Das kann ich so nicht stehen lassen. Natürlich haben wir keinen VAR, der Schiedsrichter hat es nicht gesehen, aber so geht man da nicht hin. Ich hoffe es nicht ganz so viel passiert, er hat starke Schmerzen und wir müssen die Untersuchung abwarten. Aber ich bin zuversichtlich, dass es vielleicht – in Anführungszeichen – nur eine starke Prellung ist.“

RWE-Trainer Uwe Koschinat (53) nahm nach der Partie ebenfalls kein Blatt vor den Mund, als er sich die Szene angeschaut hatte, die er zuvor von seiner Position an der Seitenlinie nicht genau gesehen hatte: „Das darf und soll nicht sein. Wir wünschen dem Spieler gute Besserung.“ Nach der Partie ging Owusu sogar in die BVB-Kabine, um sich für sein Einsteigen zu entschuldigen.

Rassistische Kommentare nach Foul an Couto

In den sozialen Medien erreichten ihn und Rot-Weiss Essen aber schnell rassistische Kommentare, weshalb der Klub die Kommentar-Funktion vorübergehend ausschaltete.

Sowohl Kovac als auch Koschinat verurteilten die rassistischen Äußerungen anschließend auf der Pressekonferenz. „Ich glaube, es ist unverzeihlich, wenn ein Spieler so hart einsteigt. Aber es ist nicht deswegen unverzeihlich, weil der Spieler dunkelhäutig ist, sondern weil die Aktion einfach scheiße ist. Ich finde das so niederträchtig, was teilweise für Kommentare auf Menschen einprasseln. Das finde ich völlig unangemessen“, sagte Koschinat.

Kovac schloss sich an: „Ich schließe mich da auch an: Das ist Sport und es kann nicht sein, dass dann irgendwo irgendjemand irgendwelche Kommentare Richtung dieses Spielers schickt.“