Wahre Flut30 Elfer nach sieben Spieltagen – Hummels & Ginter haben klare Meinung

Mats Hummels

Mats Hummels (l.) hier beim Liga-Gipfel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München mit Erling Haaland und FCB-Star Javier Martinez.

von Uwe Bödeker (ubo)

Dortmund – Elfer-Flut in der Bundesliga. An den ersten sieben Spieltagen wurden schon 30 Strafstöße gepfiffen. Allein am vergangenen Wochenende waren es zehn Stück. Elfmeter-Wahnsinn, der viele der Beteiligten verrückt macht.

Und die Schiedsrichter haben schon sieben Handelfmeter gegeben – mehr waren es nur in der Saison 2013/14.

Ein Grund: Immer häufiger greift der Videoschiedsrichter ein, der die vermeintliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters korrigiert oder ihn dazu animiert, doch Strafstoß zu pfeifen.

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Elfmeter-Wahnsinn: Schalke-Boss Jochen Schneider tobte

Nicht immer ist das glücklich.

Beim FC Schalke tobten sie nach zwei Elfmetern gegen sich beim 2:2 in Mainz. Vorstand Jochen Schneider schimpfte: „Ganz ehrlich! Es reicht jetzt irgendwann mal.“ Das Foul von Ozan Kabak gegen Jean-Philippe Mateta war laut Schneider gar keins. „Beim Zweikampf von Kabak gegen Mateta muss der Videoschiedsrichter eingreifen, weil das eindeutig kein elfmeterwürdiges Foul ist – macht er aber nicht“, so Schneider im „Kicker“. Und kurz vor Schluss wurde Schalke auch noch ein fälliger Elfer nach dem Foul an Goncalo Pavienca verwehrt: „Wie hier mit Schalke umgegangen wurde, ist nicht in Ordnung“, wetterte Schneider.

Die Diskussionen um Elfmeter nerven Schneider nur noch: „Niemand kann kann die Linie nachvollziehen. Das muss sich dringend verbessern.“

Findet auch Freiburgs Trainer Christian Streich: „Ich dachte immer, es muss ein Foul geben. Heutzutage heißt es Kontakt.“ Vorausgegangen war eine strittige Szene beim 0:3 gegen RB Leipzig, die zum Elfer von Marcel Sabitzer führte. Die Freiburger fanden die Entscheidung einen „Witz“.

Jetzt meldet sich auch ein Abwehrspieler zu Wort, der die Szenen im Strafraum hautnah miterlebt und den Elfmeterwahnsinn mal aus Sicht eines Profis einordnet: Mats Hummels (Borussia Dortmund).

Er meint: „Mal ein Kommentar von einem Spieler dazu: es werden viel zu viele Elfmeter gepfiffen. Sowohl bei Handspielen als auch bei angeblichen Fouls (Stichwort ,Kontakt‘)“. Auch sein Kollege von Borussia Mönchengladbach pflichetet ihm bei, verkündete auf Twitter, dass er die Meinung von Hummels teilt: "+1", schrieb er , dazu ein Siegeszeichen mit Zeige- und Mittelfinger.

Ob sich in den nächsten Wochen etwas ändert in Sachen Elfmeterpfiffe, scheint allerdings fraglich. (ubo)