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Frauenfußball-KolumneBis zur WM 2023: Arbeiten am Plan B – ohne Alexandra Popp

Alexandra Popp grätscht den Ball über die Torlinie.

Deutschlands Alexandra Popp erzielt am 7. Oktober 2022 das Tor zum 2:0 gegen Frankreich. 

Die DFB-Mannschaft zeigt sich in guter Form. Doch wie abhängig ist das Team von Torjägerin Alexandra Popp?

von Annika Becker (abe)

Bei der Neuauflage des EM-Halbfinales gegen Frankreich gewann Deutschland mit 2:1. Ein dreiviertel Jahr vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland zeigte das deutsche Nationalteam dabei eine überzeugende Leistung. Allerdings wurde dabei auch deutlich, woran in der Zeit noch gearbeitet werden muss – und es zeigte sich eine mögliche Parallele zu der Equipe Tricolore.

Während der Europameisterschaft in England im Sommer verletzte sich Frankreichs Starstürmerin Marie-Antoinette Katoto schwer. Die Topscorerin zog sich beim Spiel gegen Belgien einen Kreuzbandriss zu, sie kommt auf 24 Tore in 29 Länderspielen. Ihr Fehlen machte sich für Frankreich bereits während der EM schmerzlich bemerkbar.

Frankreich ist abhängig von Marie-Antoinette Katoto – Parallele zum DFB-Team?

Denn ohne sie fehlt „Les Bleus“ im Angriff die kopfballstarke Zielspielerin. Weil sie so torgefährlich ist, braucht es in der Regel mehr als eine Verteidigerin, um sie aus dem Spiel zu nehmen. Ohne sie gibt es auf französischer Seite keine richtige Abnehmerin für das gefährliche Flügelspiel der Equipe Tricolore.

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Das zu verteidigen ist dann wegen der herausragenden Klasse einer Delphine Cascarino immer noch eine Herausforderung, aber das Spiel wird eben auch ausrechenbarer. So war es für Deutschland immer noch schwierig, Spielerinnen wie Kadidiatou Diani, zu verteidigen. Aber das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg konnte sich auf diese Aufgabe eben auch klar einstellen.

Letztendlich machte Alexandra Popp den Einzug ins Finale mit ihren zwei Toren klar. Auch am vergangenen Freitag traf die Wolfsburgerin wieder doppelt. Beiden Seiten war anzumerken, dass die Top-Form der Europameisterschaft ohne Turniermodus gerade fehlt. Vor allem in der ersten Halbzeit war das Spiel dennoch sehr ähnlich zum Halbfinale: Frankreich drückte Deutschland phasenweise in die eigene Hälfte, aber die Tore machte wieder Alexandra Popp.

Alexandra Popp: WM-Verzicht ist ein Thema

Interessanterweise könnte im deutschen Angriff aber ein vergleichbares Problem auftreten, denn Popp ließ rund um das Spiel offen, ob sie an der kommenden Weltmeisterschaft teilnehmen werde: „Stand jetzt habe ich ganz klar die WM auf meinem Zettel. Ich lasse mir trotzdem alles offen.“

Ein Grund dafür könnte die hohe Belastung in diesem Spieljahr sein, denn im Anschluss an ihre Verletzung war Popps Spielplan eng getaktet. Bis zur WM ist der Kalender zudem für fast alle Nationalspielerinnen weiterhin sehr voll. Im November steht noch eine vertraglich vereinbarte Reise des DFB-Teams in die USA an. Zudem hofft Wolfsburg darauf, möglichst lange in der Champions League mitzuspielen.

Martina Voss-Tecklenburg machte jedenfalls deutlich, dass sie Popps Äußerungen zwar ernst nimmt, aber auch sehr entspannt sehe. Schließlich sei es nach einem gemeinsam verlorenen Finale eigentlich kein guter Zeitpunkt zum Aufhören.

Ist Alexandra Popp in der Nationalelf zu ersetzen?

Fraglich ist jedoch, wie das deutsche Spiel bei einem tatsächlichen Fehlen von Alexandra Popp im Detail aussehen würde, egal ob nun wegen einer erneuten Verletzung oder eines freiwilligen Verzichts der Kapitänin. Ähnlich wie Katoto für Frankreich ist sie aktuell das Herzstück des deutschen Angriffs und eigentlich nicht zu ersetzen, zumindest nicht eins-zu-eins.


Annika Becker ist freie Autorin bei EXPRESS.de und kümmert sich in ihren Kolumnen um das Thema Frauenfußball. Sie ist Mitglied von FRÜF - Frauen reden über Fußball.


Auch Bayern Münchens Lea Schüller ist eine herausragende Stürmerin und ebenfalls kopfballstark, sie spielt die Position aber etwas anders und bringt weniger Präsenz mit als Popp. Das deutsche Spiel ist aktuell sehr auf die Flügel und Flanken ausgerichtet.

In der zweiten Hälfte des Testspiels zeigte sich nach den Einwechslungen von Sydney Lohmann und Jule Brand, dass es auch anders gehen könnte: spielerisch und dynamisch durchs Mittelfeldzentrum. Vieles davon war improvisiert, chaotisch. Aber dieser Plan B, noch besser verinnerlicht, täte dem deutschen Nationalteam unabhängig von der Personalie Popp gut, für den Überraschungseffekt. (abe)