Ex-Bayern-Talent kommt für 40 MillionenDeal platzte in letzter Sekunde: Sturm-Wende bei Bayer Leverkusen?

Victor Boniface sitzt auf der Bank und streckt seine Beine aus.

Mit dieser Rolle musste Victor Boniface in der vergangenen Saison häufig vorliebnehmen.

Bayer Leverkusen muss sich offensiv neu aufstellen. Aus Eindhoven kommt ein Nationalspieler, derweil deutet sich im Sturm eine Wende an.

von Antje Rehse  (are)

Nach den prominenten Abgängen bastelt Bayer Leverkusen am Kader für die neue Saison. Ein U21-Europameister und ein US-Nationalspieler sollen kommen. Derweil bahnt sich bei einem Bayer-Profi eine Wende an.

Der Bundesligist steht offenbar kurz vor der Verpflichtung von Jarell Quansah (22) und Malik Tillman (23). Der englische Abwehrspieler und frisch gebackene U21-Europameister Quansah soll nach Informationen der „Bild“ am Montag nach dem Medizincheck einen Vertrag beim deutschen Meister von 2024 unterschreiben. Medienberichten zufolge soll Quansah rund 30 Millionen Euro Ablöse kosten.

Er war schon so gut wie weg: So plant Bayer mit Boniface

Noch etwas tiefer in die Tasche muss Leverkusen für Tillmann von der PSV Eindhoven greifen. Wie die niederländische Zeitung „De Telegraaf“ berichtet, haben die beiden Vereine am Montagvormittag eine Einigung über den Wechsel des gebürtigen Nürnbergers erzielt. Die Ablöse für den Mittelfeldspieler soll demnach bei bis zu 40 Millionen Euro liegen.

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Tillman wird bei Bayer dem Vernehmen nach einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen. Er stammt ursprünglich aus der Jugend der SpVgg Greuther Fürth, wechselte aber 2017 in den Nachwuchsbereich des FC Bayern, der ihn im vergangenen Jahr für zwölf Millionen Euro an die PSV abgab. Zunächst hatte auch der „Kicker“ über den Wechsel nach Leverkusen berichtet.

Tillmann gilt als torgefährlich, soll der Bayer-Offensive, die die Abgänge von Florian Wirtz (22) und Jeremie Frimpong (24) verkraften muss, auf die Beine helfen. Vor dem Mittelfeldspieler deutet sich derweil im Sturm eine Wende an.

Denn Victor Boniface (24), der unter Xabi Alonso (23) in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison nur noch wenig Spielanteile bekam und im Winter schon kurz vor dem Abschied stand, winkt unter dem neuen Trainer Erik ten Hag (55) eine neue Chance.

Denn während Alonso im Sturm entweder auf Boniface (selten) oder auf Patrik Schick (29, regelmäßig) setzte, ist unter ten Hag auch eine Offensive mit beiden Angreifern denkbar, um vor allem den Wirtz-Verlust auszugleichen. Laut „Kicker“ könnte ten Hag vermehrt mit Boniface als hängender Spitze hinter Schick oder auf links planen. Die Position als Linksaußen hat der Rechtsfuß in seiner Karriere schon häufiger gespielt.

Doch dass dieser Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt werden kann, ist alles andere als sicher. Denn ein Abgang des Nigerianers steht nach wie vor im Raum. Saudi-Klub Al-Nassr zeigt weiterhin Interesse.

Rückblick: In der Winter-Transferphase war Boniface bereits auf dem Sprung nach Saudi-Arabien, der 70-Millionen-Euro-Deal schon ausgehandelt. Im letzten Moment platzte der Transfer, weil Al-Nassr sich für Jhon Duran (21) entschied. Der wird den Verein aber wohl nach nur einem halben Jahr wieder verlassen.

Nicht nur Al-Nassr soll deshalb erneut um die Dienste Bonifaces buhlen, auch Galatasaray Istanbul denkt über den Leverkusener Stürmer nach. Allerdings wohl nur für den Fall, dass es dem türkischen Meister nicht gelingt, Leihspieler Victor Osimhen (26) fest von Italien-Meister SSC Neapel zu verpflichten.