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Viel entspannterKessler bereut Entscheidung vor Saisonstart nicht

Neue Funktion beim 1. FC Köln, neue Gelassenheit. Eine Entscheidung macht Thomas Kessler nachhaltig glücklicher.

Als Ersatztorwart hat er über 300 Spiele von der Bank aus verfolgt, im Tor des 1. FC Köln stand Thomas Kessler (39) nur in 32 Pflichtspielen. Als Leiter der Lizenzabteilung kamen seit 2021 etliche Spiele hinzu, die er von der FC-Bank aus verfolgte.

Dabei zeigte sich Kessler oft als Hitzkopf, der auch mal verbal über die Stränge schlug. Die Folge: 2023/24 wurde er nach vier Gelben Karten sogar gesperrt, in der folgenden Aufstiegssaison sah er dreimal Gelb. Kessler gehörte damit der Kategorie „hitziger Funktionär“ an.

Thomas Kessler bereut Entscheidung nicht

Doch damit ist jetzt Schluss! Vor der Saison beschloss Kessler, der nach dem Frankfurt-Spiel den Finger in die Wunde legte, in neuer Funktion als Sportdirektor die Spiele von der Tribüne aus zu verfolgen.

Er sagte dazu bei einem Talk der „Rheinischen Post“: „Ich habe drei kleine Kinder, da wird im Kindergarten über den 1. FC Köln gesprochen. Wenn die Erfolge mal ausbleiben, kriegen die Kinder das mit.“

Da geht es dann auch um gutes Benehmen. „Wenn der Papa mal wieder eine Gelbe Karte bekommen hat, steht das in Köln natürlich direkt in der Zeitung, dann reden auch die Eltern zu Hause darüber und dann kommt meine große Tochter und sagt: ‚Papa, du hast echt eine Gelbe Karte bekommen? Das ist mir aber peinlich, wenn mich alle darauf ansprechen‘“, so Kessler. Und weiter: „Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, nur noch auf der Tribüne zu sitzen, da kann mir das nicht passieren.“

Mit dieser Entscheidung ist Kessler auch nach dem elften Spieltag happy. Zum einen hat er einen anderen Blick aufs Spielgeschehen und kann so andere Eindrücke mit Trainer Lukas Kwasniok (44) besprechen und analysieren, zum anderen ist Kessler wesentlich entspannter bei den Partien.

Er sei sowieso ein friedlicher und freundlicher Mensch, scherzt man am Geißbockheim – wenn keine Schiedsrichter in seiner Nähe sind. Kessler will also vorerst nichts daran ändern und weiter auf der Tribüne Platz nehmen.

So auch in Bremen am Samstag (29. November 2025, 15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de). Deutliche Worte findet er trotzdem weiterhin.

Nach dem 3:4 gegen Frankfurt fordert er mehr Cleverness von seinen Spielern: „Wir haben gegen Frankfurt einfach Lehrgeld bezahlt. Wir führen 1:0 und ich glaube, wir hätten das deutlich cleverer runterspielen können. Wir haben uns zweimal eigentlich selbst in dumme Situationen gebracht, dass wir völlig unnötig in Rückstand gehen.“