Geißbockheim-AusbauFC: Kompromiss „sowas von gescheitert“

Luftaufnahme des Geißbockheims, vor und hinter dem Gebäude befindet sich jeweils ein Fußballplatz.

Der FC will sich vergrößern. Das Foto aus Juni 2020 zeigt das Geißbockheim mit dem Trainingsplatz 1 (vorne) und dem Franz-Kremer Stadion (hinten) im Äßeren Grüngürtel. 

Der geplante FC-Ausbau am Geißbockheim ist eine unendliche Geschichte. Der Klub hat nun eines klargestellt. 

Der geplante Ausbau am Geißbockheim: Jetzt hat sich der 1. FC Köln vom zuvor ausgehandelten Kompromiss distanziert.

Der Verein hat deutlich gemacht, dass er seine ursprünglichen Pläne, drei neue Fußballplätze auf der Gleueler Wiese zu bauen, weiterverfolgt.

1. FC Köln: „Es gibt nur eine Lösung“

Seit 2014 plant der Verein ein neues Leistungszentrum und drei Fußball-Plätze auf dem Landschaftsschutzgebiet der Gleueler Wiese, um dem steigenden Bedarf an Trainingsmöglichkeiten entgegenzuwirken.

Der FC hatte in den sozialen Netzwerken verkündet: „Zwölf Jahre voller Prüfungen, Alternativen, Diskussionen, ohne Ergebnis. Heute ist klar: Es gibt nur eine Lösung: die Gleueler Wiese.“ Der Verein sieht sich durch endlose Verfahren im Stillstand gefangen, ohne nennenswerte Fortschritte.

Der Versuch eines Kompromisses wurde im Oktober gestartet, doch laut FC-Geschäftsführer Philipp Türoff sei dieser „sowas von gescheitert“, wie er gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte.

Der Kompromiss sah ursprünglich vor, dass der FC im Gegenzug zur Aufgabe der Baupläne auf der Gleueler Wiese ein neues Leistungszentrum am Geißbockheim genehmigt und alternative Trainingsplätze bekommen würde. Diese alternativen Plätze hätten dem FC jedoch nicht den benötigten Platz verschafft, weshalb die Notwendigkeit für die Gleueler Wiese aus Sicht des Vereins weiterbesteht.

Die Pläne für ein Leistungszentrum gibt es seit 2014. Das Areal des Geißbockheims gehört der Stadt, der FC ist Pächter. Auch die angrenzenden Gleueler Wiesen sind im Eigentum der Stadt. Die müsste der Klub also ebenfalls pachten. 

Keine Mehrheit im Stadtrat

Doch darüber muss der Stadtrat entscheiden. Und da gibt es seit der Kommunalwahl im September 2020 keine umsetzbare Mehrheit mehr. Dabei schien wenige Monate zuvor alles in trockenen Tüchern. Im Juni 2020 hatte er Rat die Bebauungspläne mit Mehrheit beschlossen. Die Grünen stimmten dagegen. Doch sie holten bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen und bekamen so mehr Sitze im Rat als die CDU. Dadurch änderte sich die Lage.

Zudem gab das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster im November 2022 Ausbaugegnern Recht, die gegen die Bebauungspläne geklagt hatten. Allerdings lediglich aufgrund eines Formfehlers bezüglich vier Kleinspielfelder, die an die drei Fußballplätze des FC anschließen und der breiten Bevölkerung zur Verfügung stehen sollten. 

Das Bundesverwaltungsgericht hob später das Urteil auf und verwies den Fall zurück ans OVG. Dort gibt es noch keinen neuen Termin. (red)