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Kwasniok-Bluff geht aufDarauf musste Kainz 15 Jahre warten

Florian Kainz jubelt über sein Tor gegen den HSV.

Florian Kainz jubelt über sein Freistoß-Tor gegen den Hamburger SV.

Es war eine Riesen-Überraschung, dass Florian Kainz im Spiel gegen HSV in der Startelf stand. Doch der Ösi rechtfertigte den Kwasniok-Kniff mit einem überzeugendem Spiel und sehenswerten Freistoß-Treffer. 

Erster Startelf-Einsatz der Saison, erstes Tor und eine späte Premiere in der Karriere – besser hätte der Abend für Florian Kainz nicht verlaufen können. Der Österreicher bewies beim 4:1-Sieg des 1. FC Köln gegen den Hamburger SV, dass noch mit ihm zu rechnen ist.

„Kainzi“ sprühte bei seinem ersten Einsatz von Beginn an nicht nur vor Spielfreude, er erzielte auch einen wunderschönen Freistoß-Treffer. „Ich freue mich natürlich, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, sagte Kainz und verriet Verblüffendes: „Das war mein erstes Freistoßtor in meiner Karriere, obwohl ich schon älteren Kalibers bin. Es war ein wichtiges Tor.“ Ganze 15 Jahre musste er auf diesen Moment warten. Im 197. Spiel für den FC war es dann endlich so weit.

Kwasniok erklärt Kainz-Rolle

Dabei hätte er sich bereits in der 25. Minute belohnen können, doch statt selbst auf das leere Tor zu schießen, zögerte er so lange, bis die Chance beinah verstrichen wäre. „Der Weg war eigentlich frei. Die Situation war Wahnsinn. Ich muss ihn eigentlich dreimal selbst reinschießen. Dann wollte ich eigentlich auf Linton querlegen, habe aber befürchtet, dass er im Abseits steht. Zum Glück sind wir dran geblieben und Ragnar hat es am Ende gut gemacht“, sagte der Routinier.

Dabei war es wohl die größte Überraschung, dass der dienstälteste Kölner überhaupt in der Startelf stand. Da hatte Lukas Kwasniok unter der Woche ganz schön geblufft!

Denn von EXPRESS.de auf Kainz‘ neue Rolle angesprochen, antwortete der FC-Trainer, dass für ihn erstmals die Joker-Rolle angedacht ist. „Mit zunehmender Dauer einer Fußballerlaufbahn wird es einfach etwas schwieriger, diese Akzente dann auch von Beginn an zu setzen“, sagte er wörtlich.

Und zack, stand Kainz in der Startelf. Die Idee dahinter: Kainz sollte Lösungen mit Ball finden und Räume auf der Zehn finden. „Es ist oft sinnig, einen Schwimmer auf den vorderen Positionen zu haben. Mit Kainzi und Huseinbasic und Johannesson dahinter war Spielfreude durchs Zentrum möglich. Er hat die Rolle toll angenommen“, sagte Kwasniok über seinen Kniff.

Doch gleichzeitig betonte er erneut, dass der Ösi „nicht mehr jedes Spiel über 90 Minuten gehen können wird“. Nach den letzten Jahren, als Kainz stets zu den Leistungsträgern und Viel-Spielern gehört hat, eine ungewohnte Rolle für ihn.

„Es ist eine neue Situation für mich. Ich versuche aber mein Bestes zu geben, egal in welcher Rolle. Natürlich will ich von Beginn an spielen, aber meine Situation war immer klar kommuniziert“, sagt er über den Austausch mit dem Coach.

Mit dem Spiel gegen den HSV hat er jetzt erstmal eine wesentliche Duftmarke gesetzt und bewiesen, dass er zur Stelle ist, wenn man ihn braucht.