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FC-Coach über Özcan, Modeste & neue StarsBaumgart: „Er wäre nicht glücklich, wenn er geht“

Anthony Modeste und Salih Özcan jubeln für den 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach.

Anthony Modeste (l.) und Salih Özcan jubeln beim Derby-Sieg des 1. FC Köln in Mönchengladbach am 16. April 2022.

Steffen Baumgart spricht im zweiten Teil des großen Saison-Abschlussinterviews mit EXPRESS.de über Jonas Hector, Anthony Modeste, Salih Özcan und Neuzugänge beim 1. FC Köln.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Diesem Mann liegt die ganze Stadt zu Füßen! Steffen Baumgart (50) hat den 1. FC Köln aus der Relegation in den Europapokal geführt, rund ums Geißbockheim eine Mega-Euphorie entfacht. Am Montag (16. Mai 2022) verabschiedete sich der Trainer in seinen wohlverdienten Sommer-Urlaub. Zuvor sprach Baumgart mit EXPRESS.de über Kölns Wahnsinns-Saison, das internationale Geschäft, seine Vertragsverlängerung, die Zukunft seiner Stars und vieles mehr. Der Erfolgscoach im XXL-Euro-Interview! Lesen Sie hier den zweiten Teil.

Steffen Baumgart, personell kommt in der nächsten Saison einiges auf den FC zu. Stand jetzt laufen 2023 insgesamt 15 Profi-Verträge aus, unter anderem der von Jonas Hector. Wie können Sie Ihren Kapitän vom Weitermachen überzeugen? Baumgart: Jonas hat für sich erst mal einen klaren Plan gefasst. Der bedeutet, dass er noch ein Jahr Fußball spielt. Aber ich mache mir jetzt noch keine Gedanken darüber, dass 15 Verträge auslaufen. Unsere Aufgabe ist es zunächst, eine sehr gute Mannschaft hinzubekommen, die in allen drei Wettbewerben performen kann. Die Linksverteidiger-Position ist mit Jonas da mal sowas von besetzt – er ist mit der Beste in der Bundesliga.

Anthony Modeste hatte sich im Laufe der Rückrunde Klarheit über 2023 hinaus gewünscht, doch zuletzt klangen seine Worte auch ohne Verlängerung alles andere als nach Abschied. Wie schätzen Sie die Chancen auf einen Verbleib ein? Baumgart: Gut. Wir können gerne spekulieren, das füllt Zeitungen. Aber Tony hat Vertrag und ich freue mich, dass er hier ist. Was passiert, wenn ein Angebot kommt, kann ich nicht einschätzen. Er kennt auf jeden Fall meine Meinung.

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Steffen Baumgart: „So einen Torjäger findest du nicht an jeder Straßenecke“

Die da wäre? Baumgart: Ich möchte ihn gerne hier haben. Nicht nur als Fußballer, sondern vor allem als Menschen. Klar schießt er Tore und ist damit ein wichtiger Faktor – so einen Torjäger findest du nicht an jeder Straßenecke. Aber für mich ist er auch als Typ wichtig.

Wie lange kann Modeste noch Tore in der Bundesliga schießen? Sie selbst waren bei ihrem letzten Bundesliga-Treffer 34 Jahre alt, wie Tony jetzt… Baumgart: Weil ich dann Rechtsverteidiger war. Bundesliga gespielt habe ich noch bis 36, und das hätte ich noch mit 38. Was man nicht verkennen darf: Tony macht die Tore auch, weil wir so spielen, wie wir spielen. Auch Tony braucht pro Spiel mal vier, fünf Torchancen. Der Unterschied zu den vergangenen Jahren ist, dass er die bei uns bekommt.

Sie haben zuletzt gesagt, dass Sie daran glauben, dass Salih Özcan bleibt. Mittlerweile steht er bei Borussia Dortmund und RB Leipzig auf der Liste. Glauben Sie noch immer an seinen Verbleib in Köln?Baumgart: Davon bin ich überzeugt. Ich glaube, dass er nicht glücklich wäre, wenn er geht – zumindest im ersten Moment. Mein Glaube ist aber nicht das, was wirklich passieren muss.

Was würden Sie Salih raten, wenn Borussia Dortmund Ernst macht?Baumgart: Wenn ihn solch ein Club will, ist das erst mal eine Ehre, etwas Besonderes. Das heißt aber nicht, dass ich ihm rate, dorthin zu gehen. Ich könnte ihn verstehen und würde ihn nicht aufhalten. Salih weiß, dass ich ihn behalten möchte. Genauso will ich Flaco (Ellyes Skhiri, Anm. d. Red.) behalten – am liebsten alle. Wenn sich einer meiner Jungs für einen anderen Verein entscheidet, akzeptiere ich das und freue mich für ihn. Eines habe ich auch gelernt: Nur weil jemand geht, heißt das nicht, dass er nicht wiederkommt.

Steffen Baumgart: „Wir fischen diesen Sommer nicht in den Star-Becken“

Luca Kilian bleibt, und mit Hannovers Linton Maina ist der erste echte Neuzugang im Anflug. Worauf kommt es für Sie bei der Suche nach Verstärkungen an? Baumgart: Wir fischen diesen Sommer nicht in den Star-Becken. Wir fischen in den Becken, wo wir glauben, dass sich Jungs verstecken, aus denen wir mehr herausholen können. Vielleicht werden sie dann mal Stars. Linton hat viel von dem, was wir für unser Spiel brauchen: Tempo, Technik. Wir sehen sehr viel Potenzial in ihm.

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Mit wie vielen Neuen planen Sie? Baumgart: Ohne da eine Zahl nennen zu wollen: Ich rechne nicht mit vielen Neuzugängen. Stand jetzt ist unser Kader gut besetzt. In den nächsten Wochen wird sich sicher der eine oder andere Gedanken machen, ob das hier noch der richtige Weg für ihn ist. Wir haben aber ganz klar gesagt, dass wir niemanden wegschicken.

Zur Bundesliga allgemein: Wird es in den nächsten fünf Jahren mal einen anderen Meister geben als Bayern München? Baumgart: Ganz klar: ja.

Weil die Konkurrenz aufholt oder weil Bayern nachlässt? Baumgart: Einfach ja.

Erling Haaland verlässt Dortmund, Bayerns Robert Lewandowski könnte folgen. Büßt die Liga Attraktivität ein? Baumgart: Nein, dann gibt es andere Stars. Kai Havertz ist gegangen und Florian Wirtz gekommen. Wenn sie weg sind, sind sie weg. Wenn Erling Haaland und Robert Lewandowski gehen, dann nicht, weil die Bundesliga nicht gut genug ist. Das hat eher mit dem Kleingeld zu tun. Die Bundesliga ist eine der attraktivsten Ligen der Welt und sie funktioniert auch ohne Messi, Ronaldo und Mbappé. Wir haben eine richtig geile Liga – außer wir reden sie selbst klein.

Mit Schalke und Bremen kommen zwei Traditionsklubs zurück. Was bedeutet das für die Liga und den FC? Baumgart: Die Liga wird härter, mit noch mehr Wettkampf. Es kommen Mannschaften dazu, die sportlich und finanziell in der Lage sind, sofort auf Augenhöhe zu agieren. Dementsprechend wächst auch die Konkurrenz um die Spieler, die wir gerade suchen.