Nur bei der TSG Hoffenheim saß Markus Gisdol im Profi-Fußball häufiger auf der Bank als beim 1. FC Köln. Geht es nach einem seiner früheren Schützlinge, fehlte ihm beim FC allerdings die Bindung zum Team.
Neue Schelte für Ex-Köln-Coach„Niemand beim FC kam mit ihm zurecht“
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Eine Super-Serie vor Ausbruch der Corona-Pandemie und ein quälend schlechtes Jahr danach: Die Zeit von Trainer Markus Gisdol (56) beim 1. FC Köln lässt sich in zwei prägende Etappen einteilen.
Mit acht Siegen aus zehn Spielen flogen die Kölner in der Saison 2019/2020 zeitweise nur so durch die Liga, später folgte dann der schmerzhafte Aufprall auf dem Boden der Tatsachen – inklusive Beinahe-Abstieg in der Geisterspiel-Saison 2020/2021. Entsprechend hat Gisdol am Geißbockheim auch viel verbrannte Erde hinterlassen.
Markus Gisdol sortierte Christian Clemens aus
Angedeutet hatte das zuletzt noch einmal sein ehemaliger Schützling Christian Clemens (34). Der gebürtige Kölner (150 Pflichtspiele für den FC) sortierte Gisdol in einem Trainer-Ranking bei Instagram auf einem vernichtenden sechsten Platz ein – obwohl es nur fünf Plätze gab.
Mit rund einem Monat Abstand hat „Chrille“ jetzt auch die Erklärung für seine Abneigung gegenüber dem früheren Kölner Coach geliefert. Dem „Kicker“ sagte er angesprochen auf den Vergleich zwischen Gisdol und seinem persönlichen Lieblings-Coach Holger Stanislawski (56): „Bei Gisdol kam niemand im Kader mit ihm zurecht, bei Stanislawski alle.“
Der nach einem Acht-Spiele-Intermezzo in der Türkei aktuell wieder vereinslose Gisdol habe sich ihm gegenüber in Köln nicht korrekt verhalten, betonte Clemens.
Nach der Rückkehr im Anschluss an eine schwere Verletzung sei er vom Trainer „einfach komplett ignoriert“ worden: „Beim Elf-gegen-elf durfte ich nicht mitspielen, in den Testspielen kaum und dann wurde ich zur U21 degradiert.“ Schon zuvor hatte Clemens berichtet, dass sich einst selbst die Kollegen über diesen Umgang gewundert hätten.
Gemeinsam mit dem damaligen Sport-Boss Horst Heldt (56) trieb Clemens daher seine „Flucht“ zu Darmstadt 98 voran, sagt heute über Gisdol: „Er hat mir zuvor einfach die kalte Schulter gezeigt, das war eine sehr schwierige Zeit für mich.“
In der Rückrunde der Saison 2020/2021 spielte Clemens in der 2. Bundesliga für Darmstadt, lief anschließend noch für Lechia Gdansk in Polen auf und beendete seine Karriere schließlich beim 1. FC Düren in der Regionalliga.


