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Nach Potocnik-SkandalFC trifft FIFA-Entscheidung

FC-Stürmer Jaka Cuber Potocnik (l.) am 14. Januar 2025 im Testspiel gegen Viktoria Köln.

FC-Stürmer Jaka Cuber Potocnik (l.) am 14. Januar 2025 im Testspiel gegen Viktoria Köln.

Der 1. FC Köln wurde durch den Transfer-Skandal um Jaka Cuber Potocnik kräftig durchgeschüttelt. Jetzt trifft der Klub eine endgültige Entscheidung.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Dieser Fall ist im deutschen Fußball einmalig! Der 1. FC Köln wurde nach dem Transfer des damaligen Jugendspielers Jaka Cuber Potocnik (heute 20) ordentlich durchgerüttelt und heftig bestraft.

Von der FIFA gab es eine Transfersperre. Diese trug schließlich auch dazu bei, dass der Klub 2024 in die 2. Liga abstieg. Bitter: Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die ganze Strafe der FIFA unrechtmäßig war.

Skandal-Sperre gegen den 1. FC Köln war rechtswidrig

Der Fußball-Weltverband hob die verhängte Transfersperre im Dezember 2024 vorzeitig auf. Warum musste die FIFA reagieren? Der Europäische Gerichtshofs (EuGH) hatte zuvor geurteilt, dass „einige Fifa-Bestimmungen über internationale Transfers von Berufsfußballspielern“ gegen das Unionsrecht verstoßen.

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Es geht dabei um Arbeitnehmerfreizügigkeit und das Wettbewerbsrecht. Konkret um den Fall, wenn ein Spieler seinen Arbeitsvertrag vorzeitig ohne triftigen Grund kündigt, wie bei Potocnik. Artikel 17.4, auf dessen Basis der 1. FC Köln zu der Transfersperre verurteilt wurde, ist also rechtswidrig.

Eigentlich eine Farce, eine Skandal-Sperre gegen den 1. FC Köln, der in der Folge mehr leiden musste, als je ein Bundesligist zuvor. Entsprechend groß war und ist die Wut auf die FIFA. Der FC prüfte in den vergangenen Monaten mit Hilfe von Anwälten und mehreren Gutachten, ob man gegen die FIFA gerichtlich vorgehen kann, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Jetzt hat der Klub eine Entscheidung gefällt, wie EXPRESS.de exklusiv vermelden kann.

1. FC Köln entscheidet sich gegen einen Rechtsstreit mit der FIFA

Kölns Geschäftsführer Philipp Türoff (48) erklärt auf konkrete Nachfrage von EXPRESS.de: „Wir haben im Verein intensiv diskutiert und alle Vor- und Nachteile abgewogen. Dabei haben wir verschiedene Anwaltskanzleien mit spezieller Expertise in den betreffenden Rechtsbereichen zur Beratung hinzugezogen. Am Ende sind wir zu dem Schluss gekommen, keinen Rechtsstreit gegen die FIFA aufzunehmen.“

Die Entscheidung tut zwar weh, denn Köln ist im Recht, aber ein Kampf gegen den Weltverband würde lange dauern und vor allem finanziell nicht unbedingt erfolgreich enden.  

Die Schwierigkeit: Der FC müsste nachweisen, dass die Transfersperre mitverantwortlich war für den Abstieg aus der Bundesliga. Natürlich wurde in Köln auch heiß diskutiert, ob man nicht aus Prinzip gegen die FIFA vorgeht. Doch die Gremien haben sich letztlich dagegen entscheiden.

So ist das schlimme Kapitel Potocnik beim FC jetzt endgültig zu den Akten gelegt. Anstatt sich weiter jahrelang vor Gericht mit der FIFA zu streiten, macht der FC lieber die Faust in der Tasche.

Auch wenn die Strafe unfair und unberechtigt war, einen ähnlichen Fall soll es beim FC nie wieder geben, dafür wurden im Klub auch neue Kontrollmechanismen verankert.