FC gegen BremenFans stutzig: Auf jedem Platz ein Zettel – plötzlich fahren Autos auf den Rasen

Vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Werder Bremen am Freitag (16. Februar 2024) lagen auf den Sitzen im Rhein-Energie-Stadion mit Info-Blättern der aktiven Fan-Szene.

Vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen Werder Bremen am Freitag (16. Februar 2024) lagen auf den Sitzen im Rhein-Energie-Stadion mit Info-Blättern der aktiven Fan-Szene.

Die Proteste gegen den Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga gehen weiter. In Köln hatten Fans am Freitag eine ganz besondere Idee.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Die deutschen Fußball-Fans machen weiter mobil gegen den Einstieg von Investoren in der DFL. Am Freitagabend (16. Februar 2024) gab es vor dem Heimspiel des 1. FC Köln gegen Werder Bremen eine besondere Aktion.

Viele Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion staunten nicht schlecht: auf nahezu jedem Sitzplatz lag ein Zettel oder steckte am Geländer. Neugierig wurde das Papier gelesen.

Fans protestieren weiter gegen Investoren und stellen Forderungen

Die Botschaft eindeutig allein schon durch die Überschrift: Wem gehört der Fußball? Nein zu Investoren in der DFL!“ Weiter heißt es in dem Schriftstück: „Der Investoreneinstieg ist eine Wette auf die Zukunft. Sollte diese Wette nicht aufgehen, werden die Vereine schon bald dazu gezwungen sein, eigens auferlegte rote Linien zu verrücken, um die Mindereinnahmen, die durch die Beteiligung des Investors an den Medienerlösen entstehen, ausgleichen zu können.“ Eine klare Warnung der Fans!

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Konkret befürchten zahlreiche Fußball-Anhängerinnen und Anhänger: „Weitere Anstoßzeiten und ggf. neue Austragungsorte werden die Folge sein.“

In dem Schreiben heißt es weiter, dass bereits die Art und Weise der Abstimmung „eine nicht mehr zu akzeptierende Grenzüberschreitung darstellt.“ Im Mittelpunkt der Diskussionen steht Martin Kind. Der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung des Stammvereins dafür gestimmt haben, ohne diese Stimme wäre der Deal gescheitert.

Die Fans haben nun in Köln in dem verteilten Papier klare Forderungen gestellt: „Wir fordern eine Wiederholung der Abstimmung, die in jedem Fall öffentlich und nicht geheim zu erfolgen hat.“

Investoren-Einstieg der DFL besiegelt

Welcher Verein stimmte dafür? Welcher dagegen?

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Die neue Abstimmung soll zudem erst dann erfolgen, „wenn den Vereinen genug Zeit eingeräumt wurde, das eigene Abstimmungsverhalten mit ihren Mitgliedern zu diskutieren und innerhalb der Mitgliederschaft ein Stimmungsbild einzuholen.“

Nur so könne der Vereinsfußball und die 50+1-Regel gewahrt werden. Die Fans schließen mit den Worten: „Unsere Forderungen sind legitim, die Abstimmung zum Investoreneinstieg war es nicht. Wir sind daher gezwungen, die Proteste in den Stadien fortzuführen, bis es zu einer Wiederholung der Abstimmung kommt.“

Unterzeichnet wurde das Flugblatt im Kölner Stadion mit der Adresse der Homepage: „Nein-zu-investoren-in-der-dfl.de“. Dahinter steckt der Verein Südtribüne Dortmund e.V., der unter anderem enge Verbindungen zu Fan-Klubs des 1. FC Köln pflegt.

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Nach knapp 60 Spielminuten dann eine Unterbrechung: Gegenstände flogen von den Rängen auf den Rasen und auch ferngesteuerte Autos rasten durch den Strafraum. Dazu Sprechchöre gegen die DFL.

Ferngesteuerte Autos auf dem Platz beim Spiel zwischen Köln und Bremen.

Beim Spiel des 1. FC Köln gegen Werder Bremen am Freitagabend (16. Februar 2024) fuhren im Zuge der DFL-Proteste während der Partie sogar ferngesteuerte Autos auf den Platz.

Am Rande des Spiels sagte Kölns Geschäftsführer Christian Keller (45) bei DAZN: „Die Fans und Mitglieder sind die Seele des Fußballs.“ Die sorgten dann auch mit einer Mega-Choreografie in rot-weiß für Gänsehaut-Atmosphäre vor dem Anpfiff.

Die Südtribüne im Kölner Rhein-Energie in rot-weiß vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen.

Die Fans des 1. FC Köln zeigten vor dem Spiel gegen Werder Bremen am Freitag (16. Februar 2024) eine Choreografie.

Der 1. FC Köln hatte sich auch für eine neue Abstimmung starkgemacht. Und betonte, es sei keinesfalls Intention des Antrags, „in irgendeiner Art und Weise ein Misstrauen gegenüber dem DFL-Präsidium zu bekunden. Vielmehr geht es dem 1. FC Köln um die Herstellung von Rechtssicherheit.“

Grenzüberschreitungen bei den Protesten, „erst recht in Form von beleidigenden und diskriminierenden Bannern oder sonstigen radikalen Handlungen“, seien „absolut inakzeptabel und schaden einem konstruktiven Diskurs.“ Das Flugblatt in Köln hingegen ist eine gelungene Protest-Aktion.