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Wilde Trainer-Party nach PlatzverweisConference-League-Sperre für Baumgart? Entscheidung gefallen

Der 1. FC Köln steht in der Conference-League-Gruppenphase. Steffen Baumgart erlebte den Abpfiff gegen Fehérvár auf der Tribüne. Der Trainer sah im Playoff-Rückspiel Gelb-Rot.

von Martin Zenge (mze)

Was für eine wilde Schlussphase bei Kölns Playoff-Triumph in Székesfehérvár! Steffen Baumgart (50) erlebte das Schindler-Tor zum 3:0 und den Abpfiff am Donnerstagabend (25. August 2022) auf der Tribüne. Der türkische Schiri Ali Palabiyik (41) hatte dem FC-Trainer in der 90. Minute Gelb-Rot gezeigt. Nun verpasst er den Auftakt der Gruppenphase gesperrt!

Was war passiert? Baumgart, der sich wütend die Schiebermütze vom Kopf gerissen hatte, schildert: „Ich war nicht ganz einverstanden mit einer Einwurf-Entscheidung und habe das etwas zu laut zum Ausdruck gebracht. Ich muss mich wohl daran gewöhnen, dass international gar nichts mehr erlaubt ist. Der Schiedsrichter hat sich wahrscheinlich bedroht gefühlt. Daraufhin hat er mir Gelb und direkt danach Gelb-Rot gegeben. Das tut mir natürlich leid.“

Steffen Baumgart in der Conference League gesperrt

Bitter! Jetzt ist Baumgart für den Auftakt der Gruppenphase am 8. September gesperrt. Das bestätigte die UEFA am Freitag gegenüber EXPRESS.de.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Im Reglement der Conference League heißt es unter Artikel 52.01 nämlich: „Grundsätzlich ist ein des Feldes und/oder der unmittelbaren Umgebung, einschließlich der Technischen Zone, verwiesener Spieler bzw. Mannschaftsoffizieller automatisch für das nächste Spiel eines UEFA-Klubwettbewerbs gesperrt.“

Unter 52.04 wird zwar ergänzt: „Ausnahmsweise verfallen alle Verwarnungen und unverbüßten Gelbsperren mit dem Ende der Playoffs. Sie werden nicht in die Gruppenphase übernommen.“ Von Gelb-Roten ist allerdings keine Rede.

Als Baumgart in der vergangenen Bundesliga-Saison gegen Freiburg aufgrund einer Corona-Infektion gefehlt hatte, vertrat ihn Co-Trainer André Pawlak (51) an der Seitenlinie. Dürfte nun wieder so kommen...

Sportboss Christian Keller (43) wusste bereits nach Abpfiff in Székesfehérvár: „Der Platzverweis wird sicher eine Konsequenz haben. Welche, weiß ich noch nicht. Ich gehe davon aus, dass er ein Spiel gesperrt wird.“

Verständnis für seinen ausflippenden Chefcoach hatte Kölns Geschäftsführer trotzdem. „Da sieht man mal, wie ein Trainer in so einer Situation unter Strom steht. Der weiß auch, dass es die Gelb-Rote Karte nicht braucht.“

Steffen Baumgart: „Das war ein reines Genießen“

Wobei Steffen Baumgart seine Schimpf-Stimmung angekündigt hatte! Keller schmunzelnd: „Er hat vor dem Spiel schon gesagt, dass seine Zündschnur kurz ist, und gefragt, ob sie jemand länger machen kann. Aber sie hat ja fast bis zum Schluss gehalten, deshalb muss man ihm das nachsehen.“

Statt an der Seitenlinie tigerte Baumgart in der Nachspielzeit über die Tribüne, konnte auch dort nicht ruhig sitzen. Keeper Marvin Schwäbe (27) hatte ihn im Blick: „Wenn man sieht, wie er da auf der Tribüne auf und ab läuft, weil er sich nicht beruhigen kann, das ist schon geil. So kennen wir ihn, das gehört dazu und so ist er. Er gibt da natürlich auch die Leidenschaft und das Feuer an uns weiter.“

Dann die Erlösung durch Kingsley Schindlers (29) 3:0! Zur Kurven-Party war Baumgart wieder auf dem Rasen dabei, stachelte die ohnehin frenetische Fan-Meute sogar noch an.

Der 50-Jährige erzählte im Anschluss: „Das war ein reines Genießen. Ich glaube, dass ich nicht so oft mit der Mannschaft in die Kurve gehe. Das mache ich vielleicht in zwei, drei Spielen. Heute war so ein Moment.“

Auch für seine Jungs ein ungewohnter Anblick. Florian Kainz (29) grinste: „So habe ich ihn wirklich noch nicht erlebt. Da sieht man auch, dass er erleichtert ist. Er wird jetzt ordentlich platt sein.“

Kölns Euro-Ekstase im Fehérvár-Stadion nahm kein Ende, die 3000 mitgereisten Fans holten ihre Helden mehrfach zurück in die Kurve, tanzten – und feierten Baumgart minutenlang mit Sprechchören.

Dann ging es für den FC per Nacht-Flieger zurück nach Köln (Landung gegen 2 Uhr). Inklusive Party-Erlaubnis des Trainers: „Ich bin keiner, der Verbote ausspricht. Das Trainerteam wird ein Bier trinken, die Spieler dürfen das auch. Wer will, darf auch zwei trinken oder eine rauchen.“ Hatten sich die Jungs verdient!