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Geht’s jetzt schnell?Daran hakte es bei Kessler – was lief mit Boldt?

Kölns Sportdirektor Thomas Kessler mit Rewe-Boss Lionel Souque und Kölns Technischem Direktor Lukas Berg am 6. Dezember 2025 im Rhein-Energie-Stadion beim 1:1 gegen St. Pauli.

Kölns Sportdirektor Thomas Kessler mit Rewe-Boss Lionel Souque und Kölns Technischem Direktor Lukas Berg am 6. Dezember 2025 im Rhein-Energie-Stadion beim 1:1 gegen St. Pauli. 

Aktualisiert

Wird Thomas Kessler bald beim 1. FC Köln befördert und zum Geschäftsführer ernannt? Daran hakt es aktuell noch.

Thomas Kessler (39) wird zum Geschäftsführer Sport befördert! So hatte es das Präsidium mit Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek im Wahlkampf eindeutig angekündigt. Doch auch gut zwei Monate nach der Wahl Ende September 2025 ist Kessler nach wie vor „nur“ Sportdirektor.

Woran hakt es bei der Personalie Kessler? EXPRESS.de kennt die Gründe und weiß, dass es jetzt aber ganz schnell gehen kann.

1. FC Köln: Kontakt mit Jonas Boldt

Rückblick in die Zeit nach dem Aus von Sport-Geschäftsführer Christian Keller (47), der kurz vor dem Aufstieg ging, als Trainer Gerhard Struber (48) gegen seinen Willen freigestellt wurde. Beim FC war die Frage: Wie stellen wir uns sportlich für die nahe Zukunft auf?

Das scheidende Präsidium um Werner Wolf sollte dabei keinen neuen Geschäftsführer mehr einstellen. Kessler übernahm da Verantwortung und füllte das Vakuum – allerdings nicht als Geschäftsführer, sondern erstmal als Sportdirektor, mit allen Befugnissen, die er für das Amt benötigte. 

In den verschiedenen Gremien herrschte auch Skepsis, ob Kessler der richtige Mann für einen Geschäftsführerposten ist. Als Klub wollte man nach Jahren des Sparens wieder oben angreifen. Nach Informationen von EXPRESS.de klopfte man sogar andere Personalien ab, so soll Jonas Boldt (43) kontaktiert worden sein. Der Manager wurde bei Bayer Leverkusen groß und war bis Mai 2024 Sportvorstand beim Hamburger SV.

In der Sommertransferperiode machte Kessler dann einen guten Job, überzeugte mit seinem Netzwerk und Verhandlungsgeschick. Im Fachmagazin Kicker landete der FC sogar im Transfer-Ranking auf dem ersten Platz.

Da lobte auch Boldt: „Dass der 1. FC Köln und dessen Sportdirektor Thomas Kessler an der Spitze des Rankings stehen, ist kein Zufall. Es war früh eine klare Idee zu sehen, nach der das Team zusammengestellt wurde: eine Idee, die hervorragend zu Trainer Lukas Kwasniok passt.“  

Doch der neue Vorstand mit Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek wollte die Personalie nicht übers Knie brechen. Auch Kessler musste sich erstmal an das neue Arbeitsumfeld gewöhnen. Im Gegensatz zum vorherigen Vorstand zog das neue Präsidium am Geißbockheim ein, mischt im Tagesgeschäft mit und will voll integriert werden.

1. FC Köln: Neuer Vorstand täglich auf der Geschäftsstelle

Die drei haben mittlerweile ein eigenes Büro in der Geschäftsstelle, Stobbe und Sobek sind sogar täglich da. Vor allem Sobek soll seine Rolle als Sport-Vorstand sehr intensiv ausleben und viele Fragen stellen und Anregungen zu Abläufen haben.

Am Samstag ließ Kessler vor dem 1:1 gegen St. Pauli durchblicken, dass er seine Position zuletzt auch intern behaupten musste und Kompetenzen klar abgesteckt haben will. Er sagte bei Sky: „Wir sind jetzt in sehr guten Gesprächen. Wir haben einen neuen Vorstand, es ist vieles Neues beim 1. FC Köln. Wir haben im Sommer einen Umbruch gehabt, der natürlich auch mit von mir eingeleitet wurde. Und da geht es einfach darum, auch vernünftige Strukturen zu schaffen. Das haben wir in aller Ruhe in den letzten Wochen gemacht.“

Kessler erklärte die Verhandlungen um seine Beförderung: „Ich glaube, am Ende geht es viel um Inhalte. Es wäre das Einfachste gewesen, dass man sich zusammensetzt einen Tag nach der Wahl und dann unterschreibt man einen neuen Vertrag. Aber ich bin jetzt sehr, sehr lange in diesem Klub. Und ich habe das Privileg, viele Einblicke gehabt zu haben in den letzten Jahren. Ich habe klare Vorstellungen, wie ich die Struktur sehe, wie ich die Arbeitsweise sehe. Wir haben in der Vergangenheit viele gute Sachen gemacht, aber auch Dinge, die nicht ganz nach meinem Ideal waren.“

Bevor er einen neuen Vertrag unterschreiben wolle, müsse er einige Dinge auch klarstellen: „Das musste ich schon so klar auch dokumentieren, dass ich bereit bin, Verantwortung zu übernehmen, aber ich natürlich auch klare Vorstellungen habe. Und wenn man sich dann neu kennenlernt, dann braucht man manchmal auch ein bisschen Zeit, um sich da auch anzunähern.“

Nach Informationen von EXPRESS.de sind Kessler und das neue Präsidium nun auf der Zielgeraden: Ein neuer Vertrag soll in den nächsten Tagen festgezurrt und unterschrieben werden. Dann wird Kessler zum Geschäftsführer Sport befördert und sein Gehalt entsprechend nach oben angepasst. Ob auch die Laufzeit über 2027 hinaus verlängert wird, wird sich zeigen.

Auch bei Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff (49) sieht es gut aus. Sein Vertrag läuft im Sommer 2026 aus. Dem Vernehmen nach hat man vollstes Vertrauen in Türoff, sodass sein Kontrakt in den nächsten Tagen langfristig verlängert werden soll. Auch Türoff selber hat große Lust, mit dem FC die nächsten Schritte zu gehen.