Die ersten Tage sind intensiv: Friedhelm Funkel muss im Rekord-Tempo eine Temperatur für die Mannschaft des 1. FC Köln bekommen. In den ersten Gesprächen sprudelt es aus den Spielern regelrecht heraus.
Funkel-Magie wirktVon wegen Versagensängste: Aus FC-Spielern sprudelt viel heraus – Klarheit statt taktisches Wirrwarr
Die Spieler des 1. FC Köln lieferten zuletzt keine guten Leistungen ab. Nach einem Angsthasen-Auftritt in Hannover (0:1) und einer dürftigen Performance gegen Absteiger Regensburg (1:1) wird es im Aufstiegsrennen nochmal spannend.
Für einige im Verein zu spannend – Trainer Gerhard Struber (48) und Sportchef Christian Keller (46) mussten gehen. Jetzt soll Retter Friedhelm Funkel (71) die Mannschaft im Rekord-Tempo in die Spur bekommen. Schon am Freitag (9. Mai, 2025, 18.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) geht es beim 1. FC Nürnberg zur Sache.
Friedhelm Funkel: Fußball ist keine Mathematik
Nach zahlreichen Einzelgesprächen ist Funkel klar: Versagensängste herrschen bei keinem Spieler: „Nein, das ist kein Thema. Die Mannschaft ist trotz allem sehr selbstbewusst und selbstkritisch. Sie wissen, dass sie letzte Woche nicht gut gespielt haben. Das war nur ein ganz kurzes Thema. Die Vergangenheit interessiert mich nicht und ich habe den Spielern gesagt, dass sie das verdrängen sollen.“
Funkel weiter: „Auf uns wartet jetzt mit dem 1. FC Nürnberg eine ganz wichtige, eine ganz schwere Aufgabe und darauf haben wir uns konzentriert. Darauf sind die Gespräche auch hinausgelaufen und das haben die Jungs wirklich sehr gut aufgenommen.“ So gut, dass es regelrecht aus ihnen heraussprudelt. Vor allem, was die Taktik angeht. Die Spieler wollen ganz schnell wieder besser als Team agieren.
Funkel bestätigt, dass da in Sachen Taktik einiges von den Profis kommt und muss dabei lachen: „Ja, die Spieler haben immer gute Ideen. Die müssen nur zum Trainer passen. Jetzt bin ich natürlich jemand, der auch sehr flexibel ist. Natürlich beziehe ich den ein oder anderen Spieler in meine Ideen mit ein. Ich wäre ja dumm, wenn ich das nicht machen würde.“
Doch am Ende entscheidet der Coach, was gemacht wird: „Ich habe grundsätzlich schon eine Idee, wie ich in Nürnberg spielen lassen will und versuche die Spieler davon zu überzeugen, dass wir das dann auch umsetzen.“
Wie genau Funkel spielen lassen will, verrät er natürlich nicht: „Wenn ich das jetzt sage, dann tue ich dem Miro Klose natürlich einen großen Gefallen.“
Funkel hat sowieso eine klare Meinung zu taktischen Diskussionen: „Ja, die Taktik wird in meinen Augen oftmals total übertrieben. Fußball ist nach wie vor einfach. Fußball ist keine Mathematik. Wer hat das nochmal gesagt? Rummenigge, glaube ich. Und damit hat er auch recht gehabt.“
Funkels Taktik sieht so aus: „Ich versuche, Einfachheit und Klarheit in die Abläufe zu bekommen. Auch was das Auftreten auf dem Platz am Freitagabend angeht. In welchem System wir spielen, das weiß ich noch nicht. Das muss ich mir noch überlegen. Ich habe mit vielen Spielern gesprochen. Sie können zwei, drei Systeme Themen spielen. Das ist überhaupt kein Thema. Wenn ein Spieler in der Dreierkette spielen kann, kann er auch in der Viererkette oder Fünferkette spielen. Das geht schon. Du musst den Spielern das nur wirklich überzeugend rüberbringen. Dann sagen die mit Sicherheit nicht nein.“