FC sorgt bundesweit für AufsehenDie ganze Wahrheit hinter dem Aus von Keller und Struber

Bundesweit sorgt der 1. FC Köln mit der sofortigen Freistellung von Trainer Struber und Sportchef Keller für Schlagzeilen. Was ist da los beim FC, der auf einem Aufstiegsplatz steht?

Rumms! Der 1. FC Köln hat zwei Spieltage vor dem Saisonende auf einem Aufstiegsplatz stehend die komplette sportliche Führung ausgetauscht! Sportchef Christian Keller (46) und Trainer Gerhard Struber (48) wurden freigestellt.

Am Montagmorgen (5. Mai 2025) nahm dann Feuerwehrmann Friedhelm Funkel (71) das Kölner Angebot an. Wenn er den FC über die Ziellinie und damit in die 1. Liga führt, kassiert rund 250.000 Euro! 

1. FC Köln: Trennung von Struber und Keller keine Kurzschlussreaktion

Der FC hat mit seinem Vorgehen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, Experten wie Lothar Matthäus sind entsetzt. Aber es gibt Gründe für das Aus von Keller und Struber. EXPRESS.de erklärt die Wahrheit hinter dem FC-Kahlschlag.

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Die Freistellung der beiden Protagonisten war auf keinen Fall ein Schnellschuss. Schon in der Hinrunde wurde nach dem 1:5 in Darmstadt und dem 1:2 gegen Paderborn hinter den Kulissen über den Trainer gesprochen. Man war vorbereitet auf eine mögliche Trennung.

Struber bekam aber die Kurve, stellte das System um und sorgte mit der Dreierkette für Stabilität und die nötigen Ergebnisse, um die Hinrunde als Tabellenführer abzuschließen. Doch in der Rückrunde wurde es trotz Winterneuzugängen nicht besser, sondern stetig schlechter.

0:3 in Magdeburg, 1:1 gegen Düsseldorf und dann ein 0:1 beim Karlsruher SC am 1. März 2025. Nach Informationen von EXPRESS.de gab es nach der KSC-Pleite massive Stimmen aus dem Inner Circle, die Struber sofort ersetzen wollten. 

Doch Keller stand fest hinter seinem Trainer. Der Vorstand mit Präsident Werner Wolf (68), Eckhard Sauren (53) und Carsten Wettich (45) blieb ruhig, weil die Mannschaft sich immerhin zu guten Ergebnissen mogelte.

Doch auf der Geschäftsstelle soll Keller plötzlich immer mehr die Kontrolle an sich gezogen haben. Er soll sich einen regelrechten Elfenbeinturm gebaut haben, wagte Alleingänge. Geschäftsführer-Kollege Markus Rejek (56) hatte schon vorzeitig seine Tätigkeit beendet, das anfangs gute und kollegiale Verhältnis zu Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff (48) war auch augenscheinlich nicht mehr vorhanden.

Keller soll vor allen Dingen gar nicht mehr kritikfähig und bereit gewesen sein, über die sportliche Lage zu diskutieren. Er soll nur darauf beharrt haben, die Sache gemeinsam mit Stuber durchzuziehen. Keller war sich sicher, dass der Aufstieg mit Zusammenhalt gelingen würde.

Längst nicht jeder glaubte beim FC an den Keller-Weg

Andere im Verein sahen das ganz anders, denn Struber verlor große Teile der Mannschaft, fand immer die gleichen Worte, entwickelte keine Spielidee und wirkte zunehmend angespannter und verkrampfter.

Nach dem 0:1 in Hannover Ende April wurden die internen „Struber raus“-Gespräche immer intensiver, doch man gab ihm noch eine Chance gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg. Keller setzte da voll auf Sieg, doch nach dem 1:1 brach sein Kartenhaus zusammen.

Unabgesprochen mit Vorstand und Führungskollegen gab er unmittelbar nach dem Spiel Interviews, in denen er eine Trennung von Struber kategorisch ausschloss. Das kam gar nicht gut an. Der Vorstand zog nach dem Spiel die eigentlich nach der Saison geplante Analyse vor, wollte von Keller hören, was Sache ist, warum der Kader nicht performt und was denn nun auf der Zielgeraden zu tun sei.

Doch Keller blieb in dem Gespräch am Sonntag (4. Mai) aus Sicht des Vorstands wohl viele Antworten schuldig. Er soll wieder nur darauf beharrt haben, dass man es gemeinsam durchziehen müsse. Inhaltlich kam angeblich nicht viel. Eine Vermutung: Keller wählte seine Worte mit Bedacht – in Vorahnung seines unvermeidbaren Endes.

Nach dem Gespräch soll Wettich vorangegangen sein, forderte sofortige Konsequenzen. Auch seinen Vorstandskollegen war schnell klar: Keller und Struber müssen sofort gehen, Wolf und Sauren mussten nicht überzeugt werden.

Daraufhin holte sich das Präsidium die Genehmigung durch den Gemeinsamen Ausschuss (GA). In diesem Zustimmungs-Gremium sitzen neben dem FC-Präsidium auch Fabian Schwab (Vorsitzender des Mitgliederrats), seine Stellvertreterin Stacy Krott, Lionel Souque (Vorsitzender des Aufsichtsrats) und Dr. Klaus Behrenbeck (Vorsitzender des Beirats). Das Gremium stimmte der Freistellung zu. 

EXPRESS.de versuchte Keller mit diesen ganzen Vorwürfen zu konfrontieren, er will sich aktuell nicht öffentlich äußern.