Die Leih-Rückkehrer des FCKronprinz Urbig bald die neue Nummer eins? Schwäbe Abgang bahnt sich an

Jonas Urbig mit drei Bällen im Arm nach seinem letzten Spiel für Greuther Fürth.

Bälle halten: Das ist die Kernkompetenz von Jonas Urbig. Nach starken Leistungen während seiner Leihe nach Fürth kehrt der Schlussmann im Juli zum 1. FC Köln zurück. (Foto: 19. Mai 2024)

Er gilt als großes Torwarttalent, seine Spielweise erinnert an Manuel Neuer: Jonas Urbig kehrt nach Leihe zurück zum 1. FC Köln. Wird er dort die Nummer eins?

Abstieg in die 2. Bundesliga, Spieler verlassen den Klub und der 1. FC Köln darf aufgrund der Transfersperre der Fifa keine neuen Profis verpflichten. Immerhin kommen im Sommer sechs Spieler ans Geißbockheim, die in der vergangenen Saison woanders aktiv waren.

Jonas Urbig (20), Tim Lemperle (22, beide Greuther Fürth), Nikola Soldo (23, 1. FC Kaiserslautern), Marvin Obuz (22, Rot-Weiss Essen), Mathias Olesen (23, Yverdon Sport FC) und Maximilian Schmid (21, Roda Kerkrade) waren allesamt ausgeliehen. EXPRESS.de stellt dir die Leih-Rückkehrer genauer vor und welche Aussichten sie beim FC haben. In Teil eins: Jonas Urbig.

Jonas Urbig mit starken Leistungen in Fürth

Dass er ein außergewöhnliches Torwarttalent ist, war Experten und Scouts schon seit Jahren bekannt. Und in seiner ersten vollen Profi-Saison als Stammtorhüter bestätigte Jonas Urbig dies eindrucksvoll.

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Im vergangenen Sommer lieh der FC sein Eigengewächs an den Zweitligisten Greuther Fürth aus. Mit konstant starken Leistungen – abgesehen von dem einen oder anderen einkalkulierten Patzer – im Trikot der Kleeblätter wusste Urbig zu überzeugen, spielte mit seinem Team einige Zeit um den Aufstieg mit und landete am Ende auf Platz acht.

In seiner Leihsaison in Mittelfranken stand Urbig in Liga und Pokal in 34 Saisonspielen im Fürther Tor. Dabei hielt er in elf Partien seinen Kasten sauber. In der 2. Bundesliga wehrte er 109 Schüsse ab, Platz sieben der Zweitligakeeper. 

Die starken Leistungen Urbigs imponierten vergangene Saison auch die gegnerischen Trainer. So sagte etwa im Januar der Coach des SC Paderborn, Lukas Kwasniok, dem jungen Keeper eine große Zukunft voraus: „In der zweiten Liga hat ein zukünftiger Nationaltorhüter nichts verloren. Er wird irgendwann mal das Amt beerben. Ein herausragender Torhüter.“ Zuletzt kursierten Gerüchte, dass der FC Bayern München ein Auge auf Urbig geworfen hat, diese kann EXPRESS.de nicht bestätigen.

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Aufgrund der Transfersperre ist es wichtig für den FC, dass der gebürtige Euskirchener im Juli ans Geißbockheim zurückkehrt.

Seit seinem neunten Lebensjahr steht Urbig bei den Kölnern im Tor, 2012 holte ihn der Verein aus der 1. Jugend-Fußball-Schule Köln, in der Urbig seine ersten Schritte als Fußballer gemacht hatte. Der 20-Jährige durchlief sämtliche FC-Nachwuchsmannschaften, wurde unter anderem 2019 mit der U17 Deutscher B-Jugend-Meister. 2021 gab Urbig sein Debüt für die U21 und stand 13-mal im Kader der Profis, ohne jedoch zum Einsatz zu kommen.

Im Januar 2023 wurde der Keeper dann für ein halbes Jahr an den Zweitligisten Jahn Regensburg verliehen, mit dem er in die 3. Liga abstieg, den Gang nach unten musste er selbst aber nicht antreten. Anschließend ging es für Urbig erneut per Leihe nach Fürth, nun also die Rückkehr nach Köln.

Beim FC könnte der 20-Jährige in der neuen Saison zum Stammtorhüter aufsteigen. Die bisherige Nummer eins Marvin Schwäbe (29) besitzt nach EXPRESS.de-Informationen eine Ausstiegsklausel, seine Zukunft am Geißbockheim ist noch offen. Er könnte für rund vier Millionen Euro den Klub verlassen.

Der bisherige Plan lautete: Mit Routinier Schwäbe wird Kasse gemacht, Kronprinz Urbig die neue Nummer 1. Doch ein Abgang von Schwäbe ist noch nicht in Stein gemeißelt. Der Keeper und seine Familie fühlen sich pudelwohl in Köln. Schwäbe will aber auch gerne weiter erstklassig spielen. Er wird abwarten wird, was beispielsweise in Bochum nach der Ausbootung von Manuel Riemann (35) und dem Karriere-Ende von Andreas Luthe (37) passieren wird. Auch ein Wechsel ins Ausland ist denkbar – eine Entscheidung soll in den kommenden Tagen fallen.

Aktuell also ein Luxus-Problem für die Verantwortlichen. Denn es kann nur einen geben. Weder Schwäbe, der in dieser Saison nachgewiesen hat, dass er ein überdurchschnittlicher Bundesliga-Torhüter ist, noch Urbig, der für seine weitere Entwicklung Spielpraxis braucht, würden sich in der kommenden Saison auf die Bank setzen. Einer von beiden muss also gehen. Will der FC weiter glaubhaft von sich behaupten ein Ausbildungsklub zu sein, kann es eigentlich nur eine Lösung geben. Jonas Urbig wird die neue Nummer eins und Schwäbe verlässt den FC.