Der 1. FC Köln reagiert im Aufstiegsrennen mit einer drastischen Maßnahme: Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison (ohne mögliche Relegation) müssen Trainer Struber und Geschäftsführer Christian Keller gehen.
Personal-Bombe beim FCKeller und Struber weg! Die Hintergründe – und ein verhängnisvoller Satz
Hypernervöser Aktionismus oder längst überfällige Maßnahme? Am Sonntagabend platzte die Personal-Bombe beim 1. FC Köln!
Trainer Gerhard Struber (48) und Sport-Geschäftsführer Christian Keller (48) sind sofort weg. Die Trennung, die am Sonntagabend (4. Mai 2025) durchgesickert war, wurde am Folgetag um 11.30 Uhr bestätigt. Nach EXPRESS.de-Informationen wurden Spieler und Mitarbeiter schon am Sonntag über diesen Schritt informiert.
Struber und Keller weg: Wurde Wolf überstimmt?
Präsident Werner Wolf (68) sagte in der Klub-Mitteilung: „Wir können uns nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz verlassen. Das Team muss sich für die letzten beiden Spiele auf die eigene Stärke besinnen. Es braucht dafür jetzt neue Impulse. Die haben wir nicht mehr gesehen. Deswegen haben wir uns nach sorgfältiger Abwägung mit dem Kompetenzteam Sport als Vorstand zu diesem Schritt entschieden.“
Doch wie kam es dazu, nachdem der Vorstand mit Wolf, Eckhard Sauren (53) und Carsten Wettich (45) seit Monaten krampfhaft auf Kontinuität setzte, obwohl viele sportliche Entscheidungen in die Hose gingen? EXPRESS.de erklärt die Hintergründe der Trennung.
Schon nach dem 0:1 in Hannover war die Sorge groß, dass der Aufstieg auf den letzten Metern noch verspielt werden könnte. Doch alle im Klub waren sich sicher, dass gegen Schlusslicht Jahn Regensburg ein Sieg gefeiert werden würde. Der FC hätte dann weiterhin zwei Spieltage vor Schluss an der Tabellenspitze gethront. Doch es kam anders. Das 1:1 gegen Absteiger Regensburg sorgte für ein Beben in den Führungsgremien.
Noch am Samstagabend sollen einige FC-Führungskräfte im VIP-Bereich ihre Fassungslosigkeit kundgetan haben. Währenddessen stellte sich Keller mit Inbrunst vor den Medienvertreterinnen und -Vertretern hinter seinen Trainer, er stehe „zu 100 Prozent hinter ihm“ und eine Entlassung könne er ausschließen, weil „davon halte ich nichts!“
Diese Sätze kamen in den Führungsgremien überhaupt nicht gut an, denn Vorstand und Gemeinsamer Ausschuss wollten sich offen halten, ob man auf der Zielgeraden die letzte Patrone Trainerwechsel noch abfeuert. Mit Kellers Aussagen war klar, dass er sein Schicksal noch enger mit dem des Trainers verknüpft hatte. Die Folge: Weil Struber gehen muss, muss auch Keller sofort weg. Ohne Keller-Aussagen hätte es wohl vorerst nur den Trainer erwischt.
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Bei seinem Abschied sagte Keller: „Mit dem Rückenwind des Aufstiegs wird ersichtlich werden, dass der Grundstein für eine nachhaltigere FC-Zukunft auf zahlreichen Ebenen gelegt wurde. Eine kurzfristige Änderung auf der Trainerposition konnte und wollte ich in diesem Kontext aber nicht mittragen, da diese nicht meinen Überzeugungen und Werten entsprochen hätte.“
Nach dem Sonntags-Training verschärfte sich die Lage beim FC
Am Sonntagmorgen (4. Mai 2025) schaute Keller dann noch das Training, ging danach zu Struber auf den Platz – beide ahnten da schon nichts Gutes. Denn hinter den Kulissen wollten die Bosse die Köpfe zusammenstecken.
Die Vorstandsberater Erich Rutemöller (80) und Frank Schaefer (61) schauten am Mittag noch das A-Junioren-Spiel des FC gegen den Hamburger SV, wo die Kölner ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einzogen. Beide verließen zwischenzeitlich das Stadion, kehrten aber wieder zurück. Ob sie noch die letzten Beratungen an den Vorstand abgaben?
Am Nachmittag schaltete sich dann der Gemeinsame Ausschuss zusammen. Wenn der Vorstand Entscheidungen mit besonderer wirtschaftlicher Bedeutung treffen will, benötigt es die Zustimmung dieses Gremiums.
Der Gemeinsame Ausschuss besteht aktuell aus den folgenden Personen: Werner Wolf (Präsident), Eckhard Sauren (Vizepräsident), Carsten Wettich (Vizepräsident), Fabian Schwab (Vorsitzender des Mitgliederrats), Stacy Krott (Stellvertretende Vorsitzende des Mitgliederrats), Lionel Souque (Vorsitzender des Aufsichtsrats) und Dr. Klaus Behrenbeck (Vorsitzender des Beirats).
Am Abend sickerten dann klare Tendenzen durch: Zunächst hieß es, das Gremium habe mit 5:2 für eine sofortige Trennung von Struber und Keller gestimmt. Da der GA aber nur ein Zustimmungs-Gremium ist, konnte zunächst niemand entlassen werden. Es hieß: Die Situation wird intensiv analysiert.
Vor allem Wolf soll sich geweigert haben, Konsequenzen zu ziehen. Für ihn waren wohl die Folgen zu krass: Der FC steht auf einem Aufstiegsplatz plötzlich komplett ohne sportliche Führung da. Und wer übernimmt die anstehende Transferperiode im Sommer, wo schon viele Gespräche stattgefunden hatten, wenn Keller weg ist?
Die „Bild“ schrieb, dass Teile des Präsidiums dann aber in den weiteren intensiven Gesprächen überzeugt wurden, vor allem Rewe-Boss Souque soll Druck gemacht haben und am Ende die Entscheidung durchgeboxt haben. Diese Meldung kann EXPRESS.de nicht bestätigen.