WM-Teilnahme in GefahrEx-FC-Profi noch immer vereinslos

Die letzten Tage für Vereinswechsel laufen, danach dürfen nur noch Profis ohne Klub unter Vertrag genommen werden. Auch ein ehemaliger Kölner hat bislang keinen neuen Arbeitgeber gefunden.

von Béla Csányi  (bc)

Der Transfer-Sommer neigt sich dem Ende zu – kurz darauf beginnt die einzige Zeit, in der vereinslose Profis zumindest einen leichten Vorteil aus der bis dato erfolglosen Vereinssuche ziehen können.

Spielerwechsel sind nach dem Deadline Day am 1. September 2025 bis zum Jahresende nicht mehr möglich. Spieler ohne Klub kommen als Notfall-Lösung aber weiterhin infrage, bleiben dadurch in den ersten Wochen im Gespräch – zum Teil sogar mehr als während des Sommers. 

WM-Teilnahme wegen Vereinslosigkeit in Gefahr

Ein Traum-Schicksal ist die Vereinslosigkeit aber logischerweise für keinen Berufsfußballer, zumal sich im Laufe des Herbstes auch von Tag zu Tag mehr Zweifel einnisten. Entsprechend hofft auch Kingsley Schindler (32) darauf, so schnell wie möglich bei einem neuen Arbeitgeber unterzukommen.

Nach zwei Jahren in der Türkei war sein Vertrag bei Samsunspor ausgelaufen. Trotz 35 Liga-Einsätzen in der vergangenen Saison, die auf einem sensationellen dritten Platz geendet hatte, trennten sich die Wege nach insgesamt 56 Spielen für den Klub von der Schwarzmeerküste.

Den Sommer genoss der 2023 vom 1. FC Köln nach Samsun gewechselte Schindler zunächst noch mit reichlich Optimismus in vollen Zügen.

Er erneuerte das Ehegelübde mit seiner Frau Ashley, feierte ein rauschendes Fest an der Athener Riviera, bei dem auch der frühere FC-Kollege Linton Maina (26) zu Gast war.

Den seit Jahren gewohnten Berufs-Alltag erlebte Schindler nach dem großen Highlight aber nicht. Ein Trainingslager, Vorbereitungsspiele, der letzte Feinschliff vor dem Auftakt: Auf die festen Bestandteile voriger Sommer musste er jeweils verzichten. Ein neuer Klub, um zumindest kurz nach Saisonbeginn einzusteigen, scheint aktuell nicht in Sicht.

Doch Schindler dürfte nicht nur das Fehlen beruflicher Traditionen langsam aber sicher nervös machen: Bei der WM-Quali im März war er noch zweimal Stammkraft in Ghanas Nationalteam, die Weltmeisterschaft 2026 wäre wohl einer der größten Karriere-Momente für den gebürtigen Hamburger.

Um bei den Black Stars aber weiter im Rennen um die Kaderplätze mitmischen zu können, ist eine erfolgreiche Vereinssaison unabdingbar. Schindler, der für den FC insgesamt 70 Spiele machte, hofft daher auf ein baldiges Ende seiner Klub-Suche.