„Wir sind im Abstiegskampf“FC schont sich nicht: Baumgart-Warnung und Profi-Kritik

Der 1. FC Köln bedankt sich nach dem 1:1 bei Arminia Bielefeld bei seinen Fans.

Die FC-Profis nach dem 1:1 bei Arminia Bielefeld am 4. Dezember 2021

1:1 bei Arminia Bielefeld, mit diesem Auftritt gibt sich der 1. FC Köln nicht zufrieden. Steffen Baumgart spricht von Abstiegskampf, die Profis üben klare Selbstkritik.

von Martin Zenge (mze)

Auf die Derby-Party folgt der Alm-Ärger. Der 1. FC Köln schimpft nach dem Rumpel-Remis bei Arminia Bielefeld über sich selbst – und will die verpasste Chance gegen den FC Augsburg (Freitag, 10. Dezember 2021) nachholen!

Wundertüte Bundesliga – 1. FC Köln mittendrin

Eigentlich nimmt Steffen Baumgart (49) dieses Wort nicht in den Mund. Zu Beginn seiner FC-Zeit sagte er zu EXPRESS.de: „Ich will nicht über Abstiegskampf reden, es geht um den größtmöglichen Erfolg.“ Nach dem glücklichen 1:1 beim Tabellenvorletzten tat er es doch.

„Das war Abstiegskampf. Den hat Bielefeld besser angenommen als wir – wir sind aber auch noch im Abstiegskampf“, so die klare Baumgart-Warnung.

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Soll heißen: Trotz Derby-Gala gegen Gladbach (4:1), trotz Platz neun ist der Fast-Absteiger noch nicht so weit, wie viele denken! „Wir schaffen es nicht, jede Woche eine Topleistung zu bringen, sondern müssen jedes Spiel hart arbeiten. Wir sind noch nicht so stabil“, sagt Baumgart.

Steffen Baumgart: „Wir gehören genau dahin“

Ein Blick auf die Tabelle zeigt: Die Bundesliga ist eine große Wundertüte, mit dem FC mittendrin. Vier Punkte Rückstand auf Platz fünf, sechs Vorsprung auf den Relegationsrang. Gerade mal zehn Zähler liegen zwischen Europa League und Abstiegsangst – vergangene Saison waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 14.

„Wir gehören genau dahin, wo wir im Moment stehen. Wir wollen uns garantiert nicht mit Mannschaften vergleichen, die wirklich höher hingehören“, meint Baumgart. Sondern: „Punkt für Punkt holen und marschieren, unseren Fußball weiterentwickeln.“ Aber fest steht für ihn auch: „Das ändert nichts daran, dass das in Bielefeld keine gute Leistung war.“

Rafael Czichos (31) schonungslos: „Wir waren zu lethargisch. So wollen wir nicht Fußball spielen.“ Woran lag’s konkret? „Wir waren mit Ball viel zu ungenau, mutlos, haben uns die Bälle in den Rücken gespielt. Gegen den Ball haben wir die Zweikämpfe nicht gewonnen, haben auch die zweiten Bälle nicht geholt“, so der Ersatz-Kapitän.

Für Sportboss Jörg Jakobs (51) war „das Beste das Ergebnis“, Torschütze Salih Özcan (23) ärgerte sich: „Bielefeld war galliger. Über die Leistung müssen wir nachdenken.“

1. FC Köln kritisiert sich selbst

Klare Selbstkritik, die gut tut! Vorbei die Zeiten, in denen der Trainer selbst eine 0:5-Demontage beim SC Freiburg schönreden wollte. „Sie haben ihr Bestes versucht“, so Ex-Coach Markus Gisdol (52) Anfang des Jahres…

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Der neue FC weiß, was er will und was er kann, gibt sich mit so einem Auftritt wie auf der Alm deswegen nicht zufrieden. Özcan sagt vor dem Hinrunden-Finale gegen Augsburg, Wolfsburg und Stuttgart: „Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln. Die Qualität dafür haben wir. Wir schauen weiter nach oben.“

Czichos ergänzt: „Vor allem gegen die, die unten drinstehen, da wollen wir uns absetzen und Distanz schaffen. Das haben wir in Bielefeld nicht geschafft, aber Freitag haben wir schon wieder die Möglichkeit.“ Gegner Augsburg steht auf Platz 16 – den der FC aus der vergangenen Saison bestens kennt und so schnell nicht wiedersehen möchte.