Steffen Baumgart dürfte mit den Verantwortlichen von Union Berlin fleißig am Kader für die neue Saison schrauben. Erste Abgänge zeichnen sich dabei schon ab.
Bei Baumgart ohne ChanceEx-FC-Profi auf dem Markt – Rückkehr in die Heimat?
von Béla Csányi (bc)
Wie sehr krempelt Steffen Baumgart (53) Union Berlin in seinem ersten Transfer-Sommer um? Nach der Verpflichtung zur Winterpause waren zunächst nur kleine Kader-Anpassungen drin. Jetzt wollen die Eisernen sich stärker auf die Vorstellungen ihres Trainers einlassen.
Das gilt nicht nur für die Suche nach möglichen Neuzugängen, sondern auch die Aufräumarbeiten im Kader. In der zweiten Saisonhälfte deutete sich bereits an, wer unter Baumgart gute Karten haben dürfte und wer nicht. Diese Eindrücke werden jetzt durch neue Gerüchte untermauert.
Mehrere Abgangs-Kandidaten unter Steffen Baumgart
Komplett abgeschrieben scheint Stürmer Ivan Prtajin (29), dessen angedachter Winter-Wechsel zum 1. FC Köln ausgerechnet vom früheren FC-Coach Baumgart gestoppt wurde. Doch wirkliche Verwendung hatte er für den Kroaten nicht, jetzt steht ein Abgang in die 2. Bundesliga im Raum.
Dorthin könnte es auch einen ehemaligen Kölner verschlagen: Kevin Vogt (33) war zunächst verletzt und dann Bankdrücker, spielte in der Rückrunde lediglich dreimal unter Baumgart für die Hauptstädter.
Einer der Top-Verdiener im Kader soll daher im Sommer unbedingt abgegeben werden, zumal er mit seinen Qualitäten nicht als einer von zwei Innenverteidigern in einer Viererkette zu gebrauchen ist.
Die Laufzeit bis 2027 macht das Unterfangen aber nicht gerade einfach: Bei seinem womöglich letzten Vertrag würde Vogt nur noch einen Bruchteil der 2,5 Millionen Euro verdienen, die er laut „Berliner Kurier“ derzeit einstreicht. Er dürfte sich eine vorzeitige Trennung daher mit einer satten Abschlagszahlung versüßen lassen.

Copyright: IMAGO/Contrast
Der wohl letzte Einsatz von Kevin Vogt für Union Berlin: Am 33. Spieltag wird er gegen den 1. FC Heidenheim von Steffen Baumgart ausgewechselt.
Interesse regt sich aus der Heimat. Der geborene Wittener steht beim VfL Bochum als mögliche Führungsfigur nach dem Wiederaufbau hoch im Kurs. In Bochum schaffte Vogt einst auch den Sprung nach oben, im Anschluss an fünf Jahre in der Jugend gab es 2009 den ersten Profi-Vertrag.
Trainer Dieter Hecking (60) könnte eine Säule wie Vogt gut gebrauchen, kann finanziell mit dem Absteiger aber keine Bäume ausreißen. So wäre Vogt in Sachen Ablöse zwar günstig auf dem Markt, könnte für Union bei der Mission Abschied aber noch ein teures Unterfangen werden.