+++ EILMELDUNG +++ Michael Verhoeven ist tot Schauspielerin Senta Berger trauert um ihren Ehemann

+++ EILMELDUNG +++ Michael Verhoeven ist tot Schauspielerin Senta Berger trauert um ihren Ehemann

FC-Coach Gisdol„Fußball soll keine Sonderstellung bekommen, aber...“

Gisdol_Corona-Training

Markus Gisdol muss zu Corona-Zeiten Kreativität in der Trainingsgestaltung beweisen.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Der 1. FC Köln schlängelt sich weiter durch die Corona-Krise. Markus Gisdol (50) kann weiterhin nur auf Sparflamme trainieren lassen. Der FC-Trainer versucht seine Jungs unter den widrigen Umständen bei Laune zu halten. In einem Videocall hat Gisdol die ersten beiden Wochen Revue passieren lassen und gleichzeitig voraus geblickt.

Der FC-Trainer über…

...das Corona-Training: „Es ist eine große Herausforderung. Alles was unseren Sport ausmacht, dürfen wir nicht trainieren. Ich will nicht jammern, aber es bedarf schon vielerlei Ideen, um ein Training unter diesen Auflagen zu ermöglichen. Da sind wir als Trainer so extrem gefragt wie noch nie.“

Alles zum Thema Markus Gisdol

...den nötigen Vorlauf für Geisterspiele: „Wir werden nicht viel Zeit haben. Wenn das Go für Geisterspiele kommt, wird es schnell gehen. Wir versuchen unsere Mannschaft deshalb jetzt athletisch so vorzubereiten, dass sie relativ problemlos in ein normales Mannschaftstraining einsteigen könnte. Ich gehe davon aus, dass wir einen Vorlauf von zehn bis 14 Tagen Mannschaftstraining haben werden.“

...die Lehren aus dem Geisterspiel in Mönchengladbach: „Wir haben einige Erfahrungswerte aus diesem Spiel mitgenommen – zum Beispiel was das Geräusch-Verhalten angeht. Es ist sicherlich kein Nachteil, dass wir schon mal so ein Spiel absolviert haben. Ich denke aber, dass die Geisterspiele für alle sehr schnell zur Normalität werden.“

...das Coaching während eines Geisterspiels: „Ich bin mir bewusst, dass mich mein Trainerkollege bei Anweisungen,  oder wenn ich einen Spieler an die Seitenlinie hole, hören kann. Das ist sehr spannend, weil alles sehr gläsern ist, wenn es so still im Stadion ist. Es ist daher wichtig dass man bestimmte Mechanismen schon in der Kabine bespricht und Details – wenn möglich – nicht über den ganzen Platz gerufen werden. Man muss sich einfach bewusst sein, dass der Gegner alles mitbekommt.“

...die aktuelle Fan-Kritik an der Wiederaufnahme der Bundesliga: „Ich bekomme viele Rückmeldungen von der DFL und Alex Wehrle, dass jeder sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgeht. Der Fußball soll keine Sonderstellung bekommen, aber wir sind nun mal die beliebteste Nebensache in Deutschland. Es würde vielen Menschen große Freude bereiten, wenn die Bundesliga wieder starten würde. Man könnte wieder über Dinge sprechen, die nicht nur negativ sind. Fußball nimmt einen schönen Teil in unserem Leben ein. Wir sollten alles kritisch hinterfragen, aber für mich wäre es ein Schritt zurück in die Normalität. Es muss uns dabei nur klar sein, dass wir bei dem Ganzen nichts machen dürfen, was der Gesellschaft schaden würde.“

Hoeger_Spaß_Training

Mit Spaß bei der Sache: FC-Routinier Marco Höger freut sich über ein Trainingstor.

...das Auftaktprogramm mit zwei Heimspielen: „Es ist Spekulation, dass wir mit zwei Heimspielen beginnen. Wir wissen nicht, wie der endgültige Spielplan aussehen wird. Ich versuche mir darüber keine Gedanken zu machen. Sobald ich weiß, wer der nächste Gegner ist, mache ich nichts anderes als mich auf ihn vorzubereiten.“

...den medizinischen Mehraufwand: „In Sachen Hygienemaßnahmen ist es schon ein erheblicher Unterschied zu dem, was vorher war. Es finden aber keine zusätzlichen Maßnahmen wie (Blut-)Untersuchungen statt, dafür ist auch kein Raum. Wir sollten zusehen, dass es sich noch anfühlt wie Sport und nicht noch steriler wird. Wir sind sehr verantwortungsbewusst, aber da ist jetzt auch eine Grenze erreicht, mehr können wir nicht machen.“

Hier lesen Sie mehr: 1. FC Köln : „Wir benötigen Cash“ Die Bosse bitten um Hilfe

...Corona-Tests beim FC: „Es wird diese Tests irgendwann geben, aber im Moment werden unsere Spieler noch nicht regelmäßig getestet. Da sind wir aber nicht die einzigen.“

…einen möglichen Zeitpunkt für Spiele mit Zuschauern: „Ich halte nichts von Spekulationen. Wir haben in den letzten Wochen so viele verschiedene Szenarien durchgetaktet. Die meisten davon  mussten wir wieder verwerfen und neu planen. In der jetzigen Zeit zu weit vorauszuschauen, tut uns allen nicht gut. Das raubt zu viel Energie.“