So tickt LjubicicWie er für einen Skandal sorgte – welchen FC-Star er ersetzen könnte

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Dejan Ljubicic, hier am 27. Februar 2021 für Rapid Wien im Einsatz, wechselt zum 1. FC Köln.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Zwei Siege in Serie – und jetzt auch ein starkes Signal auf dem Transfermarkt! Der 1. FC Köln hat sich den von Top-Klubs umworbenen Dejan Ljubicic (23) geschnappt. Der Österreicher kommt im Sommer ablösefrei von Rapid Wien, hat am Geißbockheim liga-unabhängig bis 2025 unterschrieben. So tickt Kölns neuer Mittelfeld-Riese!

  • 1. FC Köln sichert sich die Dienste von Dejan Ljubicic
  • Mittelfeldspieler kommt zur Saison 2021/22 ablösefrei von Rapid Wien 
  • EXPRESS stellt den Österreicher vor

Darum wechselt Dejan Ljubicic zum 1. FC Köln

Frühe Köln-Entscheidung: Der 1. FC Köln war für Ljubicic längst nicht die einzige Option. Neben Klubs aus der Serie A war vor allem auch Eintracht Frankfurt heiß auf den Ösi-Sechser. „Er hat eine unglaublich starke Saison gespielt und Rapid Wien mit seinen 23 Jahren bereits als Kapitän aufs Feld geführt. Das weckt natürlich Interesse“, sagt Horst Heldt (51).

Der FC-Boss konnte Ljubicic trotz der Ungewissheit, in welcher Liga Köln nächste Saison spielt, überzeugen. Der Neuzugang erklärt: „Ich habe mich bewusst früh für den 1. FC Köln entschieden. Das ist ein großer Traditionsclub, und unabhängig davon, in welcher Liga der FC spielen wird, hat mir Horst Heldt eine sehr gute Perspektive aufgezeigt. Das ist der nächste richtige Schritt für mich, um mich fußballerisch und menschlich weiterzuentwickeln.“

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Dem FC kam zugute, dass bei Eintracht Frankfurt aufgrund der Abschiede von Sportvorstand Fredi Bobic (49), Trainer Adi Hütter (51) und Sportdirektor Bruno Hübner (60) große Ungewissheit herrscht – derzeit fehlen die Ansprechpartner.

Und: In Köln hat Ljubicic, der bei Rapid ausgebildet wurde und bis auf eine zweimonatige Leih-Station ausschließlich für die Wiener kickte, natürlich weitaus bessere Aussichten auf Spielpraxis.

Dejan Ljubicic schon der Nachfolger für Ellyes Skhiri?

Skhiri-Klon: Ljubibic gilt als Mittelfeldkämpfer und Dauerläufer, spielt kaum Fehlpässe, ist 1,87 Meter groß – und erinnert mit alldem durchaus an Ellyes Skhiri (25). Sollte der Tunesier den Klub im Sommer verlassen, wäre der FC also vorbereitet. Skhiri ist ein möglicher Verkaufskandidat, da Köln angesichts der gewaltigen Corona-Verluste auf Transfereinnahmen angewiesen ist.

Doch nicht nur Skhiris Zukunft ist ungewiss, in der Mittelfeldzentrale gibt es generell viele Fragezeichen. Die Verträge von Salih Özcan (23), Max Meyer (25) und Marco Höger (31) laufen aus, die Leihe von Elvis Rexhbecaj (23) endet.

Ljubicic, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann, glänzte in dieser Saison zudem als Vorlagengeber, legte in 19 Bundesliga-Spielen fünf Treffer auf.

Dejan Ljubicic kommt als frischgebackener Papa zum 1. FC Köln

Familien-Mensch: Im vergangenen Jahr heiratete Ljubicic seine Freundin Magdalena, die beiden erwarten ihr erstes Kind – zum FC kommt er als Papa.

Dejans kleiner Bruder Robert (21) ist ebenfalls Profi-Kicker, spielt aktuell bei Zweitligist SKN St. Pölten und wechselt zur neuen Saison zu Rapid – als Nachfolger für den Neu-Kölner. Ihre Fußballer-Gene haben die beiden wohl von Papa Zoran (52), der für mehrere Ösi-Klubs stürmte.

Dejan Ljubicic: Reue nach Moschee-Skandal

Moschee-Skandal: 2017 sorgte Ljubicic abseits des Rasens für einen Skandal, weil er in Bosnien und Herzegowina mit einem Kumpel Glasflaschen auf eine Moschee warf und anschließend festgenommen wurde. Der Wiener mit bosnisch-kroatischen Wurzeln sah seinen Fehler aber sofort ein, zeigte Reue: „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, und kann mich nur entschuldigen und versichern, dass mir das sehr leid tut.“

Ljubicic kam für den Sachschaden auf und tätigte eine „Spende für die örtliche Glaubensgemeinschaft“. Ein einmaliger Ausrutscher – eigentlich wird Ljubicic von Weggefährten als vorbildlicher Profi beschrieben.

Dejan Ljubicic stand vor Wechsel zu Schweinsteiger-Klub

USA-Abenteuer platzte: Schon im Winter-Transferfenster der Saison 2019/20 wollte Ljubicic Wien verlassen und in die USA wechseln. Doch der Deal mit Chicago Fire, dem Ex-Klub von Bastian Schweinsteiger (36), scheiterte – weil ihm die Ärzte beim Medizincheck eine Verletzung diagnostizierten.

„Ich habe dort den Fitnesscheck ganz normal absolviert, hatte keine Probleme. Dann kam noch ein Arzt und wollte ein MRT machen. Und plötzlich hieß es, mein Kreuzband habe etwas. Für mich war das ein Schock“, sagte Ljubicic damals zur „Krone“. Kurios: Rapid konnte keinerlei Verletzung feststellen, der Verein sprach von einer Fehl-Diagnose. Nach der Corona-Pause spielte Ljubicic die Saison ganz normal zu Ende.

Übrigens: Die Wiener hätten damals rund drei Millionen Euro kassiert – jetzt müssen sie ihren Kapitän kostenlos nach Köln ziehen lassen…