Neuer Job für Ex-FC-ProfiRisse wechselt die Sportart: „Gehe einigen schon auf den Sack“

Marcel Risse (li.) schießt.

Für seine Schusstechnik bekannt: Marcel Risse (li.) beim legendären Derby-Freistoß gegen Mönchengladbach am 19. November 2016.

Marcel Risse hat eine neue Sportart für sich entdeckt. Bei den Langenfeld Longhorns bleibt der Ex-FC-Profi weiter am Leder.

von Felix Stollenwerk (sto)

Neuer Job für Marcel Risse (33)!

Der langjährige Fußballprofi läuft auch in Zukunft auf grünem Rasen auf. Doch aus dem runden Fußball-Leder wird nun das eiförmige Football-Leder. Risse spielt jetzt American Football bei den Langenfeld Longhorns in der 2. Liga.

Marcel Risse erzielte Tor des Jahres 2016

Der 33-Jährige absolvierte bereits zwei Spiele für sein neues Team. Risse kommt in Langenfeld als Kicker zum Einsatz, soll seiner Mannschaft nach Angriffen und Touchdowns mit einem Schuss zwischen ein aufgestelltes Torgestänge Extrapunkte verschaffen.

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Kein Wunder, dass Risse schon zwei Punkte erzielen konnte. Der langjährige Profi des 1. FC Köln und Viktoria Köln stach während seiner Karriere immer wieder mit seiner atemberaubenden Schusstechnik hervor.

Sieben Jahre spielte ‚Cello‘ für den 1. FC Köln, ehe er ab 2020 für Drittligist Viktoria Köln auflief, wo er im Sommer 2023 auch seine Profi-Karriere beendete.

Unvergessen bleiben den meisten FC-Fans wohl seine nahezu identischen Freistoß-Tore. Zunächst in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen die TSG Hoffenheim am 26. Oktober 2016, und kurz darauf im Derby bei Borussia Mönchengladbach am 19. November 2016. Beide seiner Treffer wurden von der ARD-Sportschau zum jeweiligen Tor des Monats gekürt. Der Derby-Treffer gar zum Tor des Jahres 2016.

Risse fragte selbst bei Langenfeld nach Probetraining

Doch nach Fußball kommt Football. Risse erklärt seinen Sportartwechsel im Interview bei „sportdeutschland.tv“ wie folgt: „Ich habe im Sommer meine Profikarriere beendet und relativ schnell gemerkt, dass ich trotzdem einen Ausgleich brauche, gerade sportlich. Mich hat dieser Sport schon seit vielen Jahren interessiert.“

Dass seine Vereinswahl dann auf die Langenfeld Longhorns fällt, hatte hauptsächlich pragmatische Gründe: „Ich komme hier aus der Gegend. Und wenn ich so einen Verein vor der Haustür habe, habe ich mir gedacht: warum ich soll ich nicht mal nachfragen, ob ich mittrainieren darf?“, erklärte der bescheidene Ex-Profi.

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Sich außerhalb des Fußball-Kosmos zu bewegen, tut dem Kicker gut: „Es ist auch mal schön, wenn man irgendwo hinkommt und nicht jeder weiß genau, was vorher gewesen ist. Die Spieler haben mich super aufgenommen, ich hatte natürlich unzählige Fragen. Ich glaube, ich gehe dem einen oder anderen schon ein bisschen auf den Sack. Ich denke, dass es noch okay ist“, so der 33-Jährige.

Der neue Kicker trägt in Langenfeld die Nummer 85 und wird am Samstag (9. September 2023) in Oldenburg das vorerst letzte Mal auflaufen – dann ist Saisonpause. Doch Risse will über die Pause hinweg bei den Longhorns bleiben: „Ich gehe mit in den Winter, ich bleibe dabei. Es macht mir unglaublich viel Spiel. Wenn das Team mich gebrauchen kann, bin ich bereit.“