„Mit nichts zu vergleichen“FC-Sportboss Keller zieht Rekordspiel-Fazit – Spielerinnen begeistert

Frankfurts Sophie Kleinherne (l) und Kölns Weronika Zawistowska kämpfen um den Ball.

Frankfurts Sophie Kleinherne (l.) und Kölns Weronika Zawistowska kämpfen am Sonntag (23. April 2023) um den Ball.

Der 1. FC Köln hat einen neuen Rekord in der Frauen-Bundesliga aufgestellt. Über 38.000 Fans waren bei der 0:2-Pleite gegen Eintracht Frankfurt im Rhein-Energie-Stadion. Sport-Boss Christian Keller zieht ein Fazit.

Geschäftsführer Christian Keller (44) vom 1. FC Köln sieht den Frauenfußball auch künftig als Zuschauermagnet – wenn der Sport weiterhin gezielt einzelne Ereignisse herausstechen lässt.

„Frauenfußball funktioniert sehr, sehr gut eventbezogen. Deswegen funktionieren auch die großen Turniere gut“, sagte der 44-Jährige im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“.

FC-Sportboss Christian Keller: „Frauenfußball ist deutlich familiennäher“

38.365 Fans beim Spiel der Kölnerinnen gegen Eintracht Frankfurt (0:2) hatten am Sonntag (23. April 2023) für einen Bundesligarekord gesorgt.

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Man dürfe sich „nicht blenden lassen“, sagte Keller, „wir wären nicht in der Lage, jedes Wochenende ein Frauenspiel auch nur annähernd mit dieser Zuschauerzahl zu füllen“.

Das Rekordspiel sei aber eine hervorragende Werbung gewesen. „Wir müssen schauen, dass wir die Zielgruppe so ansprechen, dass sie auch abseits solcher Ereignisse ins kleinere Stadion kommen“, sagte Keller.

Diese Zielgruppe bilde sich vor allem aus Kindern, Familien und jugendlichen Mädchen: „Der Frauenfußball ist deutlich familiennäher als der Männerfußball.“

Christian Keller: „Ab und zu verlierst Du, bist aber trotzdem Gewinner“

Auch mit Blick auf die Vermarktung war Keller zufrieden: „Aus Sponsoringsicht war das Spiel ausvermarktet. Wir hatten nicht nur eine Rekordzuschauerzahl, sondern auch einen Rekordspieltagserlös für ein Frauenspiel.“

Die bisherige Bestmarke aus der Frauen-Bundesliga wurde am Sonntag deutlich übertroffen, sie lag bei 23.200 Fans, aufgestellt im vergangenen September bei Frankfurts Heimspiel gegen Bayern München. zum Saisonauftakt.

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„Ab und zu verlierst Du, bist aber trotzdem Gewinner“, sagte Keller: „Das trifft glaube ich zu. Das war definitiv Werbung für den Frauenfußball.“

FC-Spielerin Manjou Wilde: „Ich kann das mit nichts vergleichen“

So sehen das auch die FC-Kickerinnen, die allesamt begeistert vom Rekordspiel waren. Mittelfeldspielerin Manjou Wilde (28) sagte nach der Partie: „Ich kann das wirklich mit nichts vergleichen. Wir haben das sehr genossen. Vor allem als wir am Ende die Runde bei den Fans gedreht haben: Wir verlieren hier 0:2 und trotzdem nehmen wir hier so viel mit. Die Taschen fühlen sich voll an und das Herz vor allem auch, deswegen sind wir sehr glücklich.“

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Verteidigerin Myrthe Moorrees (28) war ebenfalls begeistert: „Es war ein Traum von mir seit der Kindheit, so etwas mal zu erleben. Die Fans haben uns richtig laut angefeuert und es hat sehr viel Spaß gemacht. Mit dem Ergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden, aber das Drumherum haben wir sehr genossen.“

Trotz der grandiosen Stimmung im Rhein-Energie-Stadion ist die sportliche Lage der FC-Frauen weiterhin angespannt. Vier Spieltage vor Schluss stehen die Kölnerinnen mit 15 Zählern auf Rang 15, nur zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. (sid/tsc)