„Er ist wie ein Papa für mich“FC-Stürmer Modeste und sein emotionaler Dank in den Himmel

Jubeltraube beim 1. FC Köln über das 1:0 gegen RB Leipzig.

Anthony Modeste (1. FC Köln) feiert sein Tor gegen RB Leipzig am 18. September 2021 mit Brillenblick in den Himmel.

Anthony Modeste ist einer der Garanten für den starken Start des 1. FC Köln. In der neuen Ausgabe der Saison-Doku „24/7 FC“ gibt er einen Einblick in seine Gefühlswelt.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln. Der Aufwind beim 1. FC Köln trägt nicht nur den Namen Steffen Baumgart (49). Auch die Wiedergeburt des Top-Stürmers Anthony Modeste (33) ist ein wesentlicher Bestandteil des guten Saisonstarts mit erst einer Niederlage, zwei Siegen und drei Unentschieden.

Dass Modeste wieder trifft, daran hätten vor der Saison wahrlich nicht viele geglaubt. Aber der Franzose arbeitete hart und hatte eine gute Seele an seiner Seite, die nie den Glauben an ihn verlor, wie er in der neuen Folge der Dokumentations-Reihe „24/7 FC“ verriet. Es ist Zeugwart Kreso Ban (63), mit dem er eine Runde Boule auf einem Platz in Köln spielt.

„Früher habe ich das mit meinem Vater gespielt. Alle haben das gern mit ihm gespielt, denn er war sehr gut“, erzählt Modeste. „Nun ist er nicht mehr da. Und da muss ich mich bei Kreso bedanken: Er ist immer für mich und meine Familie da. Und er war auch da in der schwierigen Phase wenn wir etwas brauchten. Er ist jetzt wie ein Papa für mich.“

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Kreso Ban: „Modeste ist ein geborener Stürmer!“

Und ein Papa verliert nicht den Glauben an seinen Sohn. Kreso glaubte auch immer an Tony. „Er ist ein geborener Stürmer. Aber er muss fit sein, das war das Problem, jetzt ist er gut für 20 Tore, da bin ich überzeugt.“

Anthony Modeste spielt Boule mit Zeugwart Kreso Ban.

Zeugwart und „Ersatzpapa“ Kreso Ban und FC-Stürmer Anthony Modeste unterhalten sich bei einer Partie Boule.

Und doch wacht der richtige Vater, der im Dezember 2018 starb, wie ein Schutzengel über ihn, davon ist Anthony Modeste überzeugt. An dessen Geburtstag traf der Franzose gegen RB Leipzig, erst nach langen Diskussionen und dem Anschauen der TV-Bilder zählte der Treffer. „An diesem Tag hat mein Vater eine große Rolle gespielt, weil der Videobeweis hat das geklärt, da muss ich mich bei ihm oben bedanken.“

Anthony Modeste: „Erfolg ist kein Glück!“

Nach schwierigen Spielzeiten ist Modeste wieder da. „Erfolg ist kein Glück. Zwei Jahre habe ich kaum gespielt, habe kaum etwas gemacht. Jetzt kann ich wieder lächeln“, sagt der Goalgetter, der bereits viermal in dieser Saison traf.

Kabinengespräche zwischen Timo Horn und Anthony Modeste.

FC-Keeper Timo Horn und Köln-Stürmer Anthony Modeste. Im Hintergrund: Tim Lemperle.

Mit seiner Erfahrung ist er natürlich auch Respektperson für die jungen Stürmer, so wie Talent Tim Lemperle (19). Als der gegen Bochum sein erstes Bundesliga-Tor erzielte, holte Modeste ihn noch in der Kabine auf den Boden zurück. „Du bist 19, du gehst heute Abend schlafen. Oder du passt auf meine Kinder auf“, sagt der Routinier und lächelt. So ein bisschen Papa ist Tony also auch – für die jungen Wilden beim 1. FC Köln.