Gisdol unterschreibt bis 2023Viel Vertrauen und mehr Gehalt für FC-Coach

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Wollen bis 2023 ein Team bleiben: Sportchef Horst Heldt (50) und Trainer Markus Gisdol (50).

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Wenn am Mittwochabend das mächtigste Gremium des 1. FC Köln zusammentrifft, ist eine Entscheidung nur noch Formsache: Nach der Verlängerung des Vertrags von Manager Horst Heldt wird wenig überraschend auch der Kontrakt des Cheftrainers verlängert.

Markus Gisdol (50) erhält wie schon Heldt einen Vertrag bis 2023 und darf sich trotz ungewisser Corona-Aussichten über leicht verbesserte Bezüge freuen (rund 1 Mio Euro plus Prämien).

Markus Gisdol übernahm in aussichtsloser Lage

Gisdol hatte den Klub im November in einigermaßen aussichtsloser Lage übernommen und war nach einem schwachen Start bis ans Tabellenende abgerutscht. Dann schaffte der Schwabe aber mit einem fulminanten Lauf die Wende, phasenweise war der FC mit acht Siegen aus zehn Spielen hinter Bayern und Dortmund die drittbeste Mannschaft der Liga.

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Mit dem ersten Geisterspiel, dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach, endete dieser Höhenflug allerdings abrupt, im Saisonfinale wollte der Gisdol-Truppe kein Sieg mehr gelingen, der Abschluss mit dem 1:6 in Bremen geriet dann vollends zum peinlichen Debakel.

Heldt stellte sich demonstrativ vor Gisdol

Aber schon davor hatte sich Horst Heldt (50) demonstrativ vor seinen Coach gestellt. Es wäre „töricht“ seine Leistung klein zu reden, einen Trainer mit einem auslaufenden Vertrag in die Saison sei kein Zeichen von Vertrauen. Im EXPRESS-Interview hatte Heldt die Verlängerung für Gisdol bereits begründet: „Er hat von Beginn an ein unheimliches Tempo in der Arbeitsintensität vorgelegt. Er hat den Turnaround geschafft. Wir haben ein kleines Budget und können keine Luftschlösser bauen, das akzeptiert er. Er ist ein absoluter Teamplayer.“

Heißt: Gisdol akzeptiert die bescheidenen Möglichkeiten und traut sich zu, mit dem vorhandenen Kader weiter zu arbeiten. „Es geht darum, sich Schritt für Schritt in der Bundesliga zu etablieren“, umschrieb er das Ziel kürzlich in der Doku „24/7 FC“.

FC-Spieler verschleißen Trainer

Die Vertragsverlängerung dürfte aber auch ein Signal an die Spieler sein, deren Einstellung über weite Strecken der Saison zu wünschen übrig ließ und denen Gisdol mit einer Woche Extra-Urlaub reichlich Zeit zum Nachdenken über das verkorkste Saison-Finale gab. Die haben seit dem Aus von Erfolgscoach Peter Stöger (54) nun schon reichlich Übungsleiter verschlissen.

Stefan Ruthenbeck (48), Markus Anfang (46), Achim Beierlorzer (52) – keiner überstand auch nur eine komplette Spielzeit auf der FC-Bank. Das soll sich nun mit Markus Gisdol ändern und deshalb unterschreibt der sein neues Arbeitspapier. Mit ihm sollen seine Co-Trainer Frank Kaspari (49) und André Pawlak (49) sowie Torwarttrainer Andreas Menger (47) neue Verträge unterschreiben.