„Sehen kaum bessere Möglichkeit“FC-Coach Gisdol erklärt sein Krisen-Management

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Kölns Trainer Markus Gisdol will seiner Vorbildfunktion gerecht werden.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Auch für Markus Gisdol (50) ist es eine komplett ungewohnte Situation: Statt mit der Mannschaft des 1. FC Köln auf dem Trainingsplatz zu stehen, bleibt ihm nur das Warten auf grünes Licht.

Gisdol ist in der Bundesliga-Pause zur Untätigkeit verdammt – und doch in Gedanken bei seinen Profis: „Wir haben viele feinfühlige Spieler. Aber unsere Menschlichkeit ist unsere Stärke“, sagt der FC-Trainer.

Markus Gisdol: „Mannschaft trifft die aktuelle Lage wirklich sehr“

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…seine Aufgabe und die seines Teams: „Es ist eine außergewöhnliche Situation, in der wir uns im Augenblick befinden. Wir hätten alle lieber einen normalen Trainingsbetrieb mit Ball und Zweikämpfen, aber das ist momentan nicht möglich. Wir müssen unserer Vorbildfunktion gerecht werden, auch wenn unsere Spieler alle gesund sind. Wir nehmen die Situation ernst.“

…das Training für die Spieler: „Wir haben die Belastung so gewählt, dass wir Spiele abbilden können. Wir wissen aber auch, dass das nie zu hundert Prozent möglich ist. Aber wir sind überzeugt, dass es für uns die beste Möglichkeit ist, Profi-Sportler auf einem vernünftigen Niveau zu halten. Als Profi-Sportler muss man sich noch mehr konzentrieren, um das eigene Fitnesslevel beizubehalten. Dazu gehört ein gehöriges Maß an Disziplin.“

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…die Kommunikation mit den Spielern: „Wir werden im Austausch mit ihnen sein. Wir sehen auch kaum eine bessere Möglichkeit, mit der aktuellen Situation umzugehen, die sehr emotional ist.“

…der Umgang der Spieler mit der Situation: „Da muss man schon differenzieren. Sie gehen ihre Aufgaben pragmatisch um. Aber es geht auch darum, inwieweit jemand von der Situation emotional und menschlich berührt ist – da geht es uns wie jedem anderen Teil der Bevölkerung. Jeder hat Eltern und Großeltern, jeder macht sich deswegen umso mehr Gedanken.“

...über mögliche Hilfestellung für die Spieler: „Wir haben die Fragen, soweit es möglich ist, beantwortet und auch im Vorfeld schon mit unseren Ärzten darüber gesprochen. Denn grundsätzlich ist es eine Stärke, wie empathisch, herzlich und familiär wir miteinander umgehen. Ich empfinde es als normal, dass die Jungs diese sehr menschlichen Reaktionen zeigen. Unsere Mannschaft trifft die aktuelle Lage wirklich sehr, da wir in der Truppe viele Spieler haben, die sehr beziehungsorientiert und feinfühlig sind.“