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Torjäger erklärt unglaubliche PunkteserieDas macht die Kölner Haie so bokkstark

Dominik Bokk und die Kölner Haie haben aktuell einen starken Lauf. Im EXPRESS.de-Interview spricht der Stürmer über seine aktuelle Verfassung und die Playoff-Chancen des KEC.

Die Kölner Haie sind aktuell besonders bissig. Der 4:1-Sieg in Wolfsburg war bereits das zwölfte Spiel in Folge, in dem die Truppe von Coach Kari Jalonen (65) punkten konnte.

Einen großen Anteil am Lauf der Kölner Haie hat auch Stürmer Dominik Bokk (25), der in den jüngsten fünf Spielen in Serie punktete. Vor den Auswärtsspielen bei seinen Ex-Teams Eisbären Berlin (Sonntag, 19 Uhr) und Löwen Frankfurt (Dienstag, 19.30 Uhr) erklärt der Ex-NHL-Spieler das aktuelle Erfolgsrezept.

Dominik Bokk: „Wir spielen einfach gutes Eishockey“

Was macht die Haie so bokkstark?

Dominik Bokk: (lacht) Das war klar, dass das jetzt kommt. Das ist mir schon öfter zu Ohren gekommen. Aber wir spielen aktuell wirklich sehr selbstbewusst und haben in der Breite einen sehr starken Kader. Was uns auch hilft, sind unsere Heimfans. Die helfen uns, indem sie lautstark sind, uns den Rücken freihalten und die Arena jedes Mal aufs Neue bis unters Dach füllen. Wir setzen den Gameplan sehr gut um, was es den anderen Teams sehr schwer macht, gegen uns zu spielen. Wir spielen einfach gutes Eishockey.

Ihr Coach lobte auch die Arbeit gegen den Puck. Die Mischung im Team scheint zu passen oder?

Bokk: Wir haben vor dem Spiel in Wolfsburg gesagt, dass es erstmal um die Defensive geht, bevor wir an die Offensive denken und in diese gehen. Das haben wir sehr gut umgesetzt. Wir haben Wolfsburg nicht viele Chancen gegeben, haben vor dem Tor sehr gut verteidigt und haben selbst ein gutes Umschaltspiel gespielt – das macht uns stark. Wir haben die Tore auch zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Es war kein Spiel, in dem wir richtig viele Chancen hatten, aber wir waren effektiv.

Die Chancenverwertung war früher manchmal ein Manko. Aktuell sind Sie der Serien-Knipser.

Bokk: Bei mir hat das auch sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun – wenn's in der Mannschaft läuft, läuft's meistens auch persönlich. Ich spiele mit sehr guten Mitspielern zusammen, die es mir einfach machen, in Situationen zu kommen, in denen ich punkten kann. Da ist es fast schon egal, mit wem ich aus der Mannschaft auf dem Eis stehe, weil wir so eine gute Tiefe haben.

Jetzt geht’s nach Berlin. Wie ist für Sie die Rückkehr?

Bokk: Ich komme gerne zurück. Ich hatte dort eine besonders schöne Zeit und bin Meister geworden. Ein paar der Jungs aus der damaligen Mannschaft spielen auch immer noch für die Eisbären. Berlin ist generell einfach eine spannende Stadt. Dort vor den Spielen am Tag zuvor noch etwas zu flanieren, etwas essen zu gehen und mit den Jungs Sachen zu erkunden, ist immer besonders.

Wie schätzen Sie die Eisbären ein?

Bokk: Sehr stark. Berlin hatte in der Vergangenheit etwas Verletzungspech, aber ist und bleibt eine Top-Mannschaft. Und mit denen messen wir uns gerne. Ich erwarte ein enges Spiel – Ende November gab es dort einen knappen Sieg im Penaltyschießen. Wer weniger Fehler macht, wird erfolgreich sein.

Einen Tag vor Heiligabend wartet mit Frankfurt noch ein spezieller Gegner auf Sie. Haben Sie noch viele Freunde und Bekannte dort?

Bokk: Ich habe dort drei Jahre gespielt und einfach eine gute Zeit gehabt. Mit dem Großteil des aktuellen Kaders habe ich noch selbst auf dem Eis gestanden, von daher ist es eine besondere Rückkehr. Ich komme aus der Nähe von Frankfurt und gehe davon aus, dass meine Familie die Haie und mich am 23. Dezember von den Rängen aus unterstützt.

Wie schätzen Sie Frankfurt ein?

Bokk: Die Löwen sind nicht zu unterschätzen, auch wenn's aktuell nicht so läuft. Man hat gesehen, dass sie in jedem Spiel eine Chance haben. Sie haben Mannheim zweimal geschlagen und weitere Top-Teams wie München oder Bremerhaven bezwungen. Und auch wir haben das erste Spiel dort verloren. Auswärts ist es immer unangenehm. Darauf müssen wir uns einstellen.

Dann gibt es eine kurze Pause. Wie verbringen Sie Weihnachten?

Bokk: Natürlich mit der Familie. Ich habe das Glück, dass der Weg von Frankfurt nach dem Spiel in die Heimat Schweinfurt nicht ganz so weit ist. Am 24. Dezember steht die Zeit mit der Familie im Vordergrund – ich hoffe, dass es Ente gibt. Das ist immer mein Highlight zu Weihnachten. Kaffee und Kuchen dürfen danach auch auf keinen Fall fehlen. Wichtig ist dann aber auch der Spaziergang danach (lacht).

In Köln gibt es ja noch einen berühmten Bock. Waren Sie schon mal beim 1. FC Köln beim Heimspiel oder haben Sie einen anderen Verein, den Sie unterstützen?

Klar war ich schon beim FC, gar keine Frage. Ich würde mich auch als Fan bezeichnen. Seit ich damals bei den Junghaien hier gespielt habe, verfolge und sympathisiere mit dem FC. Ich hatte das Privileg, das DFB-Pokalspiel gegen die Bayern zu schauen mit Maxi Kammerer. Das war schon ein sehr tolles Erlebnis. Auch in der Bundesliga war ich schon öfter im Stadion und finde es jedes Mal aufs Neue sehr besonders. Es ist cool, die Bundesliga so nah vor der Haustür zu haben. Zu meiner Zeit in Frankfurt war ich auch öfter im Stadion. Ich bin einfach großer Fußballfan.

Und um im Bild zu bleiben: Auf welche Mitspieler haben Sie auch außerhalb des Eises Bock?

Bokk: Ich verstehe mich mit allen sehr gut. Mit Maxi Kammerer, Sten Fischer oder auch Nate Schnarr verbringe ich außerhalb des Eises viel Zeit. Auch mit Maxi Glötzl verstehe ich mich sehr gut. Wir gehen alle zusammen gerne etwas essen, trinken Kaffee und schalten zusammen ab. Mit Maxi Glötzl war ich zuletzt auch öfter mal shoppen – mittlerweile haben wir aber alle Geschenke (lacht).