Auf diesen Moment hat Sava Cestic sehnsüchtig gewartet. Der Ex-FC-Profi hat nach 689 Tagen Fußball-Pause sein lang ersehntes Comeback für Heracles Almelo gegeben.

Der Verteidiger hatte sich im Januar 2024 gegen Ajax Amsterdam den Knöchel gebrochen und in Folge von Komplikationen danach bis zu diesem Dienstag (16. Dezember 2025) kein Spiel mehr bestritten.

„Man verliert irgendwann jedes normale Zeitgefühl“

Nun also das Comeback nach fast zwei Jahren Leidenszeit. Cestic bekam beim lockeren Pokalsieg gegen den Viertligisten VV Hoogeveen 15 Minuten Spielzeit. Dabei überließen ihm die Teamkollegen sogar noch einen Elfmeter. Den wollte er im Panenka-Stil aber etwas zu schön machen, lupfte ihn an die Latte.

„Das Comeback war emotional ein besonderer Moment. Wenn man weiß, dass alles mit einer Verletzung gegen Ajax Amsterdam kurz vor Spielende begonnen hat, schließt sich ein Kreis. Wieder auf dem Platz zu stehen, Zweikämpfe zu führen und Teil des Spiels zu sein, hat sich sehr gut angefühlt“, sagte Cestic gegenüber „transfermarkt.de“.

Beim FC verbindet man Cestic immer noch mit seinem furiosen Bundesliga-Debüt. Das feierte er am 28. November 2020 beim Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund, wo er überraschend in der Startelf stand und zum 2:1-Sieg beitrug. Damals schaltete er keinen Geringeren als Weltstar Erling Haaland komplett aus.

Cestic galt als das nächste große Verteidiger-Versprechen. Sein Vertrag wurde dementsprechend schnell verlängert. Doch der große Durchbruch am Geißbockheim blieb aus, Cestic verließ den FC im Januar 2022 mit lediglich 11 Spielen auf dem Buckel. Über den kroatischen Verein HNK Rijeka und eine kurze Zeit Verein landete er schließlich in den Niederlanden.

Dort will er seine Karriere nach dem schlimmen Rückschlag nun wieder im Gang bringen. „Wenn man fast 700 Tage kein Pflichtspiel macht, verliert man irgendwann jedes normale Zeitgefühl“, sagt Cestic: „Ich habe meine Profikarriere früh beim 1. FC Köln in der Bundesliga begonnen, bin danach nach Rijeka gewechselt und wollte bei Heracles Almelo neu angreifen. Dann kam die Verletzung im Spiel gegen Ajax Amsterdam kurz vor Schluss – und plötzlich stand alles still. Es folgte eine lange Phase mit viel Reha, Geduld und täglicher Arbeit an mir selbst, die mich körperlich und mental sehr geprägt hat.“

Sein Vertrag bei Almelo läuft am Saisonende aus. Nun hat der Abwehrspieler noch ein halbes Jahr Zeit, Eigenwerbung zu betreiben und sich für ein neues Arbeitspapier zum empfehlen. Dafür will er in den kommenden Wochen wieder Spielpraxis sammeln und die feste Rolle einnehmen, die er vor seiner Verletzung innehatte.

Von seinem neuen Trainer bekommt er jetzt schon gutes Feeback für seine Arbeit. „Sava macht einen guten Eindruck auf mich“, sagt Coach Ernest Faber: „Man merkt ihm im Training nicht an, dass er so lange verletzt war.“